Der GalaterbriefBeispiel

Der Galaterbrief

Tag 8 von 8

Erklärungen zum Text

Paulus unterstreicht erneut, dass das Gesetz nichts zur Rettung beitragen kann, da die Abraham (und seinen glaubenden Nachkommen) gegebene Verheißung wie ein rechtsgültiges Testament nachträglich weder verändert noch ergänzt werden kann. In Bildern beschreibt Paulus, was das Gesetz nun soll (19) und welche Aufgabe es in Gottes Heilsplan hat, zu dem es zweifellos gehört.

Dass das Gesetz wegen der Übertretungen hinzugefügt wurde (19) meint (auf dem Hintergrund des Römerbriefs), dass das Gesetz Sünde sichtbar, anrechenbar und damit bestrafbar macht. Es gleicht einem Untersuchungsrichter, der den Übertreter nicht entwischen lässt und ihn deshalb im Gefängnis festhält. Aber nur so lange, bis der Nachkomme käme, also Jesus, bzw. bis der Glaube kam(23).

Das Bild vom Zuchtmeister (24) unterstreicht diesen Gedanken. Hier steht im Griechischen zwar „paidagogos“, doch war das nicht unser moderner Pädagoge, sondern ein Sklave, der dafür zu sorgen hatte, dass die Kinder nicht über die Stränge schlugen. Dazu gebrauchte er oft und gern Schläge. Es ist also auch ein negatives Bild für das Gesetz.

Doch beide Funktionen des Gesetzes sind Teil von Gottes Heilsplan mit Israel und der Welt. Der Mensch soll erkennen, wie sehr er Jesus braucht, der allein den rettenden Glauben brachte. Dieses Heil gilt allen Menschen unterschiedslos, unabhängig von Herkunft, Stand und Geschlecht (28).

Paulus zieht die positive Schlussfolgerung: Wir sind durch den Glauben nicht mehr im Gefängnis, nicht mehr unter dem Zuchtmeister, sondern Söhne Gottes und deshalb nach der Verheißung Erben.

Fragen zum Text

  1. In welchem Verhältnis stehen Verheißung und Gesetz? Welche Aufgabe hatte das Gesetz?
  2. Inwiefern spielen Herkunft, Stand und Geschlecht keine Rolle mehr?

Übertragung ins Leben

„Da ist nicht ..., ihr seid alle einer in Christus“ (29). Was in der Theorie so schön klingt, wird im Gemeindealltag oft zur Herausforderung. Denn jeder bringt ja seine Geschichte, Persönlichkeit und Prägung mit, wozu gute und schlechte Dinge gehören. Doch mutet Gott uns einander zu, denn so sollen wir einander „abschleifen“ (Sprüche 27,17) und an und miteinander wachsen. Vor allem ist es ein starkes Zeugnis in unserer zunehmend in Interessengruppen zerfallenden Gesellschaft, wenn Christen trotz aller Unterschiede friedlich und in Eintracht miteinander leben. Das gilt übrigens auch für das Zusammenleben der verschiedenen Glaubensgemeinschaften, die einander mit ihren unterschiedlichen Traditionen und Stärken ja auch befruchten können.

Gesprächsimpulse

  1. Welche Rolle hat die Erkenntnis Ihrer Sünde bei Ihrer Hinwendung zu Jesus gespielt? Haben Sie dabei das Gesetz als hilfreich erlebt?
  2. Welche positive Rolle kann das Gesetz bei der missionarischen Verkündigung spielen?
  3. Woran merkt man, dass Sie „Christus angezogen haben“ (27)? Was hat sich dadurch in Ihrem Leben verändert?
  4. Welche Spannungsfelder müsste Paulus im Blick auf Ihre Gemeinde oder Kleingruppe ansprechen?
  5. Was hilft Ihnen, den anderen wirklich anzunehmen?

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Die Heilige Schrift

Tag 7

Über diesen Leseplan

Der Galaterbrief

So wie es im normalen Leben Kinderkrankheiten gibt, gibt es sie auch im Glaubensleben. Eine heisst Gesetzlichkeit. Paulus hatte sie in den gerade erst von ihm gegründeten Gemeinden in Galaxien diagnostiziert - und zwar als todbringende, also ganz und gar nicht harmlose Krankheit.

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