Der GalaterbriefBeispiel

Der Galaterbrief

Tag 3 von 8

Erklärungen zum Text

Man warf Paulus nicht nur vor, er sei ja gar kein richtiger Apostel, sondern auch, er kenne das Evangelium nur vom Hörensagen, weshalb auch nicht verwunderlich sei, dass seine Botschaft lückenhaft und ergänzungsbedürftig sei. Auf diese Verdrehungen und Unterstellungen antwortet Paulus in diesem Abschnitt mit dem Hinweis, dass auch er sehr wohl Jesus persönlich begegnet ist. Das geschah, als er auf dem Weg nach Damaskus war, um dort Christen zu verhaften (Apostelgeschichte 9,1-19). Bei dieser Begegnung berief Jesus Paulus nicht nur in die Nachfolge, sondern er beauftragte ihn auch, das Evangelium zu verkündigen, und zwar vor allem den Heiden (Apostelgeschichte 9,15). Paulus war also genauso ein berufener Apostel wie die zwölf Jünger auch.

Doch war Paulus nicht nur Jesus persönlich begegnet und durch diesen zum Apostel berufen worden. Nein, wie die anderen Apostel auch hatte Jesus selbst Paulus unterrichtet und ihm das Evangelium anvertraut (vgl. 1. Korinther 11,23a). Deshalb ist das, was er verkündigt, nicht nach „menschlicher Art“ (vgl. 1,1). Damit betont Paulus nochmals die Autorität (und Unfehlbarkeit) dessen, was er verkündigt. Dagegen ist das falsche Evangelium seiner Gegner fehlbares Menschenwort. Paulus war auch kein Schüler der anderen Apostel, denn mit ihnen hatte er zunächst gar keinen näheren Kontakt. Nebenbei erfahren wir, dass Paulus nicht sofort auf Missionsreise gegangen ist. Denn Gott verordnete ihm einige Jahre in der „Arabia“, bis Barnabas ihn schließlich nach etwa 13 Jahren in Tarsus aufsuchte und mit nach Antiochia nahm (Apostelgeschichte 11,25-26).

Dass Paulus den Gemeinden in Judäa unbekannt war, muss nicht heißen, dass er auch in Jerusalem unbekannt war. Daher widerspricht das, was Paulus hier schreibt, nicht Apostelgeschichte 9,26-30, sondern beide Berichte ergänzen sich.

Fragen zum Text

  1. Was schreibt Paulus über sein früheres Leben?
  2. Was machte Paulus nach seiner Bekehrung?
  3. Mit wem hat Paulus sich in Jerusalem getroffen?

Übertragung ins Leben

Gilt das nur für Paulus, dass Gott ihn schon „vom Mutterleib an ausgewählt und berufen hat“ (15)? Das glaube ich nicht, denn David betet in Psalm 139 sogar, dass Gott ihn schon vor seiner Zeugung kannte. Von daher habe ich mich immer mit angesprochen gefühlt, wenn ich diesen Psalmvers las. Denn meine Eltern hatten mich damals nicht „geplant“, sondern ich war ein „Unfall“, weswegen sie dann 1962 auch heiraten mussten. Doch hat mich das niemals daran zwei- feln lassen, dass Gott mich gewollt und ins Leben gerufen hat. Dieses Wissen trägt mich bis heute.

Gesprächsimpulse

  1. Was bedeutet es, dass das Evangelium eine Offenbarung Gottes ist und nicht Menschenwort?
  2. Wie sah Ihr Leben vor Ihrer Bekehrung aus? Wie danach? Gab es auch einen so krassen Wechsel wie bei Paulus?
  3. Für welche Aufgabe hat Gott Sie berufen? Was hat er in Ihr Leben hineingelegt (auch an Erfahrungen), damit Sie ihm dienen können?
  4. Wenn Leute über Sie sprechen – welche Gründe fänden diese, Gott für Sie zu loben?

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Der Galaterbrief

So wie es im normalen Leben Kinderkrankheiten gibt, gibt es sie auch im Glaubensleben. Eine heisst Gesetzlichkeit. Paulus hatte sie in den gerade erst von ihm gegründeten Gemeinden in Galaxien diagnostiziert - und zwar als todbringende, also ganz und gar nicht harmlose Krankheit.

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