Der GalaterbriefBeispiel

Der Galaterbrief

Tag 7 von 8

Erklärungen zum Text

Paulus greift das Stichwort Glauben aus Vers 5 auf, um zu zeigen, dass schon Abraham nur aufgrund seines Glaubens gerettet wurde (1. Mose 15,6) und nicht etwa durch das Halten des Gesetzes, wie esim Judentum damals oft gelehrt wurde (siehe den Exkurs zu Abraham). In Römer 4,17-22 beschreibt Paulus Abrahams Glauben so: Er vertraute gegen allen Augenschein darauf, dass Gott ihm den verheißenen Nachkommen schenken würde, weil er absolut sicher war, dass Gott tun kann, was er verspricht. So verhielt er sich „gemeinschaftstreu“ (wie man „Gerechtigkeit“ vom Alten Testament her wiedergeben kann) Gott gegenüber und war deshalb in Gottes Augen „recht“.

Daraus schließt Paulus, dass (nur) der Glaube Menschen zu Abra- hams Kindern macht, was heißt, dass sie gerechtfertigt sind, wie Abraham es war. Denn der erhielt die Zusage, als er noch unbeschnitten war und es das mosaische Gesetz noch gar nicht gab. Mit anderen Aussagen aus dem Alten Testament belegt Paulus dann, dass das Gesetz den Menschen nicht retten kann (siehe den Exkurs zu Gesetz), da es voraussetzt, dass man es vollkommen erfüllt, was aber kein Mensch schafft. Vielmehr ist der schon im Alten Testament gezeigte einzige Weg zur Rettung der des Glaubens (Habakuk 2,4). Das Gesetz dagegen „bewirkt Zorn“ (Römer 4,15), indem es die Sünde aufdeckt und damit überhaupt erst die Strafe möglich macht (Römer 5,13).

Doch ist alles noch viel schlimmer: Das Gesetz stellt Menschen unter den Fluch Gottes (5. Mose 28,15), weil es die verdammt, die es nicht einhalten. Dagegen hat Gott Abraham den Segen verheißen, weil er glaubte, indem er sich auf Gottes Wort hin auf den Weg machte (1. Mose 12,1-4). Dieser Segen gilt nun jedem, der sich auf Christus verlässt, da dieser den Fluch am Kreuz auf sich gezogen hat (13: zum Fluch wurde) und so den Fluch ungültig machte.

Fragen zum Text

  1. Was hat „die Schrift“ (8) Abraham als gute Botschaft (= Evangelium) verkündigt?
  2. Wer steht unter dem Segen, wer unter dem Fluch?
  3. Warum wird niemand durchs Gesetz gerechtfertigt?
  4. Wie hat Jesus uns vom Fluch des Gesetzes befreit?

Übertragung ins Lebens

Wenn ich beschreiben soll, was die Bibel unter Glauben versteht, benutze ich gern folgende Geschichte: Ein Hochseilartist begeistert seine Zuschauer, weil er mit Leichtigkeit über das Seil läuft, als Höhepunkt sogar mit einer Schubkarre. Er fragt die Menge: „Glaubt ihr, dass ich das auch kann, wenn die Schubkarre mit Steinen gefüllt ist?“ – „Ja“, rufen die Zuschauer begeistert und der Artist führt es vor. Wieder Jubel. Dann fragt er: „Glaubt ihr, dass ich das auch kann, wenn ein Mensch in der Schubkarre sitzt?“ Wieder ein begeistertes „Ja“. Doch als er dann einen Freiwilligen sucht, findet sich plötzlich keiner mehr. Was ist Glauben? Sich Gott bzw. Jesus anzuvertrauen, sich also „in die Schubkarre zu setzen“. Gar nicht so einfach, oder?

Gesprächsimpulse

  1. Wie schwer fällt es Ihnen, auf eigene Leistung zu verzichten und ganz auf den Glauben zu setzen? Welche Rolle spielt das Gesetz noch in Ihrem Leben?
  2. Welcher Segen ist mit der Abrahamskindschaft verbunden?

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Der Galaterbrief

So wie es im normalen Leben Kinderkrankheiten gibt, gibt es sie auch im Glaubensleben. Eine heisst Gesetzlichkeit. Paulus hatte sie in den gerade erst von ihm gegründeten Gemeinden in Galaxien diagnostiziert - und zwar als todbringende, also ganz und gar nicht harmlose Krankheit.

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Wir möchten uns bei Bibellesebund Schweiz für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.blb.ch/