Der GalaterbriefBeispiel

Der Galaterbrief

Tag 1 von 8

Erklärungen zum Text

Im Vergleich zu seinen anderen Briefen betont Paulus zu Beginn, dass er ein von Jesus selbst berufener Apostel ist, so wie es die zwölf Jünger auch waren. Er legt darauf Wert, weil seine Gegner bestritten, dass er überhaupt ein richtiger Apostel sei. Vielleicht mit dem Argument, er habe den irdischen Jesus ja gar nicht gekannt. Auffällig ist auch, dass der Briefeingang weder Dank an Gott für die Empfänger noch Lob enthält. Paulus kommt aus Sorge um den Zustand der Gemeinden direkt zur Sache (6- 9). Außerdem ist die Lage so ernst, dass er wohl auch wenig zum Loben und Danken gefunden hätte. Paulus schreibt diesen Brief allein, doch nicht ohne den Rückhalt aller Brüder, die bei mir sind (2). Das verleiht seinen Worten Gewicht, denn er äußert keine Einzelmeinung. Und so nimmt er seinen Kritikern den Wind aus den Segeln, die be- haupten, Paulus vertrete eine Son- dermeinung, die von den anderen Aposteln nicht gedeckt würde. Dass Jesus uns aus der gegenwärtigen bösen Welt (4) herausgerissen hat, meint natürlich nicht, dass wir nicht mehr in der Welt leben. Es geht vielmehr darum, dass Jesus uns davon befreit hat, in den bösen Gesetzmäßigkeiten der Welt leben zu müssen, also zum Beispiel nicht mehr dem Zwang zu unterliegen, nur an sich selbst zu denken. Paulus betont, dass Jesus in Übereinstimmung mit Gottes Willen gehandelt hat, als er sein Leben an unserer Stelle am Kreuz opferte, um die Strafe für die Sünde zu übernehmen. Das hat wohl damit zu tun, dass Paulus’ Gegner verbreiteten, er werte das Gesetz und damit das ganze Alte Testament ab.

Fragen zum Text

  1. Wer hat Paulus zum Apostel gemacht?
  2. Was hat Jesus getan?
  3. In welchem Verhältnis stehen Jesus und Gott?

Übertragungen ins Lebens

Auch wenn ich kein Apostel bin, kenne ich doch die beschriebene Situation aus meinem Pastorendienst. Denn natürlich bekomme ich neben Lob auch Kritik für meinen Dienst und es kam auch schon vor, dass man meine Autorität infrage stellte („der hat mir gar nichts zu sagen“). Vielleicht ist Ihnen diese Erfahrung auch nicht fremd, falls Sie in der Gemeinde mitarbeiten. Wie geht man aber mit so etwas in guter Weise um? Auf der einen Seite ist es gut, sich auf äußere Autorität berufen zu können (ich bin als Pastor berufen – Sie als Mitarbeiter auch). Doch merke ich immer wieder, dass das nicht ausreicht, sondern dass diese äußere Autorität auch mit innerer gepaart sein muss. Dazu gehört unter anderem, dass ich selbst lebe, was ich predige und von anderen erwarte. Oder dass man mir abspürt, dass ich aus Liebe zu Gott und aus Liebe zu den Menschen handle.

Gesprächsimpulse

  1. Auf wen in der Gemeinde hören Sie? Warum eigentlich?
  2. Woran sehen Sie, dass auch un- sere Zeit „böse“ ist?
  3. Wie haben Sie erlebt, dass Jesus Sie aus den Zwängen dieser Welt befreit hat?
  4. Welche Rolle spielt das Alte Testament für Ihren Glauben?

Die Heilige Schrift

Tag 2

Über diesen Leseplan

Der Galaterbrief

So wie es im normalen Leben Kinderkrankheiten gibt, gibt es sie auch im Glaubensleben. Eine heisst Gesetzlichkeit. Paulus hatte sie in den gerade erst von ihm gegründeten Gemeinden in Galaxien diagnostiziert - und zwar als todbringende, also ganz und gar nicht harmlose Krankheit.

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Wir möchten uns bei Bibellesebund Schweiz für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.blb.ch/