Der GalaterbriefBeispiel

Der Galaterbrief

Tag 4 von 8

Erklärung zum Text

Weiterhin geht es um das gesetzesfreie Evangelium, dass also Heiden gerettet werden, ohne vorher Juden zu werden oder das jüdische Gesetz zu halten. Zur Klärung dieser Frage waren Paulus, Barnabas und Titus nach Jerusalem gereist. Denn so sehr Paulus seine Eigenständigkeit betont, so sehr ist es ihm auch wichtig, nichts anderes zu verkündigen als die Apostel von Jesus in Jerusalem. Denn wenn es nur ein Evangelium gibt, muss es auch überall gleich sein.

Doch bis zur Einigung in dieser entscheidenden Frage war es ein langer und mühsamer Weg, den Lukas in seinem Bericht (Apostelgeschichte 15) über das sogenannte Apostelkonzil beschreibt. Denn auch dort gab es Gegner, denen es ein Dorn im Auge war, dass Paulus Heiden zu Jesus einlud, ohne sie auf das Gesetz zu verpflichten. Doch am Ende gab es Einmütigkeit in der entscheidenden Frage: Heiden werden allein durch das Vertrauen auf Jesus gerettet. Sie müssen die jüdischen Gesetze nicht einhalten. Und so bestätigt die Versammlung das gesetzesfreie Evangelium und Paulus hat die Gewissheit, nicht vergeblich gelaufen zu sein. Handfestes Zeichen dafür war, dass der Heidenchrist Titus nicht genötigt wurde, sich beschneiden zu lassen. Und indem die Missionsgebiete aufgeteilt werden, werden Paulus und sein Dienst offiziell anerkannt.


Warum erwähnt Paulus hier nicht auch die anderen Punkte der Übereinkunft aus Apostelgeschichte 15,20? Wohl weil die Regelung nur Gemeinden betraf, die aus Juden und Heiden bestanden und daher für die heidnischen Gemeinden in Galatien keine Bedeutung hatte.

Fragen zum Text

  1. Was gab Paulus den Anstoß, nach Jerusalem zu reisen?
  2. Was ist ihm im Blick auf Titus wichtig zu erwähnen?
  3. Welches Ziel verfolgen die Gegner?

Übertragung ins Leben

Welche Lehrfragen fallen unter „jetzt erkenne ich stückweise“ (1. Korinther 13,12) und gehören einfach zur Gemeindewirklichkeit dazu und wo darf man keinen Fußbreit nachgeben (5)? Das kommt darauf an, ob es um heilsentscheidende Fragen geht, könnte man sagen. Die Frage also, ob es ein wörtlich verstandenes „Tausendjähriges Reich“ (Offenbarung 20,1- 6) geben wird oder nicht, gehört dann nicht dazu. Oder doch? Denn wer entscheidet, welche Fragen heilsentscheidend sind und welche nicht? Letztlich gibt es nur einen Maßstab: das Evangelium von Jesus Christus, so wie es im Neuen Testament beschrieben wird. Wer heute etwas anderes lehrt, dem müssen wir genauso entschieden entgegentreten wie Paulus damals den falschen Lehrern in Galatien und vorher schon in Jerusalem.

Gesprächsimpulse

  1. Bei welchen Lehrfragen sind Sie großzügig, bei welchen „ist Schluss mit lustig“?
  2. Wo gibt es in Ihrer Gemeinde Tendenzen, die „Freiheit, die wir in Christus haben“ zu beschneiden? Welche „unds“ gibt es bei Ihnen (z. B. Christus und regelmäßiger Gottesdienstbesuch)?
  3. Wie können Sie persönlich oder als Gruppe „der Armen gedenken“ (wobei es in Vers 10 um arme Christen geht)?

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Der Galaterbrief

So wie es im normalen Leben Kinderkrankheiten gibt, gibt es sie auch im Glaubensleben. Eine heisst Gesetzlichkeit. Paulus hatte sie in den gerade erst von ihm gegründeten Gemeinden in Galaxien diagnostiziert - und zwar als todbringende, also ganz und gar nicht harmlose Krankheit.

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