Gott oder die Welt? Du hast die Wahl!Beispiel

SOAP: Lukas 16,10

„Nur wer im Kleinen treu ist, wird es auch im Großen sein. Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, werdet ihr es auch bei großen sein.“

Zur Vertiefung

Die Erzählung in 1. Mose nimmt in Kapitel 37 eine neue Wendung: Es geht um die Nachkommen Jakobs. Jakobs elfter Sohn Josef ist in dem Rest des ersten Buches Mose der zentrale Fokus. Der Schreiber dieses Buches nutzt in Josefs Lebensbericht unterschiedliche literarische Mittel, um die Bedeutung seines Lebens ebenso wie die Fortsetzung von Gottes Verheißungen hervorzuheben.

Während wir Josefs Geschichte etwas genauer betrachten, werden uns ähnliche Themen begegnen wie die, von denen wir bereits am Anfang des ersten Buches Mose gelesen haben: Göttlicher Segen, Täuschung, der Kampf von Gut und Böse, Wohlergehen und Zuflucht in Ägypten. Allerdings wird Josef ganz anders dargestellt als der Rest seiner Vorväter. Der Autor unterstreicht Josefs Gerechtigkeit, Treue, Weisheit und Geduld. Sein Charakter steht im klaren Gegensatz zu dem seines Vaters. Jakob war dafür bekannt, betrügerisch und selbstbestimmt zu sein. Josef so hervorzuheben dient keineswegs dazu, Jakob in ein schlechtes Licht zu stellen. Es soll lediglich dazu dienen, den Charakter eines gehorsamen Anführers gegenüber Gott zu verdeutlichen.

In der ersten Beschreibung von Josef lesen wir davon, dass er mit dem, was ihm anvertraut wurde, verantwortlich, fürsorglich und treu umgeht. Seine Brüder hingegen waren untreu, als sie die Herde ihres Vaters hüten sollten, was Josef seinem Vater sofort berichtete.

Gott hatte Josef auserwählt, obwohl er der elfte Sohn Jakobs war. Josef war selbst mit der kleinen Aufgabe, die ihm anvertraut wurde, nämlich die Herde seines Vaters zu hüten, treu gewesen. In seinen nächtlichen Träumen zeigte Gott Josef seine Berufung und Salbung für sein weiteres Leben. Gott war bereits Abraham, Isaak und Jakob in Träumen erschienen und hatten ihnen so Seine Entscheidung zugesagt, sie als Erben Seiner Verheißung auserwählt zu haben. Auf ähnliche Weise hatte Gott auch Josef durch einen Traum gezeigt, dass er der Anführer seiner Brüder sein würde.

Josef wurde nicht über Nacht zu einem einflussreichen Anführer. Es dauerte viele Jahre, doch in dieser Zeit des Wartens war Josef selbst in den kleinen Dingen Gott gegenüber treu und gehorsam. Er war auch dann treu, als er noch keine Autorität oder Macht hatte. Durch diese Erfahrungen bereitete Gott Josef auf seine Zukunft vor. Josef lebte ein gottgefälliges Leben, indem er sich immer wieder für Gott und gegen die Welt entschied. Gott hatte Josef nicht wegen seiner Gerechtigkeit auserwählt, sondern vielmehr, weil Josef der Berufung gegenüber, die Gott ihm gegeben hatte, treu war.

Wir kennen Gottes Pläne für unser Leben nicht. Es kann sein, dass Er dich gerade jetzt für eine größere Verantwortung in der Zukunft vorbereitet. Vielleicht formt Er deinen Charakter, damit du eines Tages voller Autorität in deinen Beruf, deinen Dienst, deine Familie oder deine Gemeinde eintreten kannst. Mögen wir uns immer dazu entscheiden, selbst in den kleinen Dingen des Lebens treu zu sein, ganz gleich wie klein oder unbedeutend unsere momentane Aufgabe auch erscheint. Wir können nie wissen, was Er für uns bereithält!