Gott oder die Welt? Du hast die Wahl!Beispiel

SOAP: Ruth 4,12

„Der Herr möge dir und deiner Frau so viele Nachkommen schenken wie der Familie von Perez, dem Sohn Tamars und Judas.“

Zur Vertiefung

Es gibt im Verlauf des ersten Buches Mose einen roten Faden, den man vor allem in den urväterlichen Geschichten erkennen kann. In der Erzählung von Juda und Tamar sehen wir diesen roten Faden, der scheinbar ganz eigenständige Geschehnisse mit dem Rest der Geschichte verknüpft.

Der rote Faden zeigt sich unter anderem darin, dass Gott anstelle eines Erstgeborenen ein jüngeres Geschwisterkind auserwählt. Juda wollte seinen Status als Erstgeborener dadurch wiedererlangen, dass er Josef an ismaelitische Händler verkaufte. Er war der Nächste in der Reihe, nachdem sich seine drei älteren Brüder durch moralische Fehltritte ins Aus geschossen hatten (1. Mose 34; 35,22). Gott hatte zwar entschieden, dass Josef derjenige sein sollte, der überreich gesegnet sein würde und doch erhielt auch Juda Gottes Segen, nachdem er seine Sünden bekannt hatte und dadurch gehorsam wurde.

Juda hatte seinen Bruder hintergangen und ihn anschließend in die Sklaverei verkauft. Danach belog er seinen Vater, indem er ihm weismachte, dass Josef tot war. Juda hatte sich für die Dinge dieser Welt entschieden. Das beinhaltete ein Leben in Bosheit und eine Trennung von Gott. Er entschied sich später dazu, bei den Kanaanitern zu leben, ein Volk, von dem sich die Kinder Israels fernhalten sollten. Judas Entscheidung darüber, in Ungehorsam zu leben, resultierte im Tod seiner eigenen Söhne, da auch sie gottlos waren. Juda weigerte sich, seine Schwiegertochter Tamar seinem Sohn Sela zu geben, nachdem ihr Mann gestorben war. Doch Gott tadelte Juda genauso wie Er bereits seinen Vater getadelt hatte. Juda betrog seinen Vater und wurde seinerseits von Gott durch den Betrug seiner Schwiegertochter bestraft.

Tamar fällt in den Geschehnissen als die einzige Frau auf, die gute Absichten hatte. Auch wenn ihr Handeln im ersten Moment verachtend erscheint, lag ihre Absicht lediglich darin, ihre Zukunft und ihr Recht als Ehefrau von Judas Erstgeborenen wiederzuerlangen. Es gelang ihr trotz eines korrupten Familienhintergrundes, Judas Nachkommenschaft davon abzuhalten, sich mit den Kanaanitern zu vereinen. Sie beschützte die Familie und erlangte so großen Respekt und Ansehen in Israels Geschichte. Ihr Handeln erlöste die Nachkommenschaft Judas, aus welcher Gott eines Tages Seinen eigenen Sohn in die Welt hervorbringen würde.

In Tamars Geschichte sehen wir, dass Gott der wahre Held ist. Egal, wie weit sich Seine auserwählten Kinder auch von Ihm abwenden und ins Wanken geraten, Er ist und bleibt der wahre Held. Gott hatte Juda getadelt und ihn so zurück zu seiner Familie geführt. Gott hatte für Tamars Recht gekämpft und sie so als ehrenwerte Frau in Israels Geschichte eingehen lassen. Inmitten von diesem Chaos wurde der Eine geboren, der eines Tages die Welt von all ihrer Sünde und dem Tod erretten würde. Jesus Christus ist ein Nachkomme von Juda und Tamar. Jesus Christus stammt von Juda und Tamar ab und erinnert uns daran, dass unser Gott trotz der Sünde der Menschen immer Seine guten Absichten verwirklichen wird.