Gott oder die Welt? Du hast die Wahl!Beispiel

SOAP: Römer 12,19

Liebe Freunde, verschafft euch nicht selbst Recht. Überlasst vielmehr Gott das Urteil, denn Er hat ja in der Heiligen Schrift gesagt: „Es ist Meine Sache, Rache zu üben. Ich, der Herr, werde ihnen alles vergelten.“

Zur Vertiefung

Die Handlungen, von denen wir in 1. Mose 34 lesen, sind grausam und böse. Durch die Vergewaltigung von Jakobs Tochter Dina zeigt sich die Bosheit und Gesetzlosigkeit der Kanaaniter. Gott würde dieses Volk durch die Nachkommen Israels zerstören. Jakobs Reaktion über die schreckliche Tat an seiner Tochter zeigt seine Unentschlossenheit und Teilnahmslosigkeit. Außerdem zeigt sich sein Mangel an Liebe für seine und Leas Kinder.

Als Jakob sich nicht als Beschützer und rechtschaffener Vater vor Dina stellte, übernahmen ihre Brüder Simeon und Levi diese Aufgabe. Obwohl deren Gewalt nicht richtig war, zeigt es die Reaktion auf die schreckliche Tat Sichems ebenso wie die Teilnahmslosigkeit ihres Vaters. Simeon und Levi hatten verstanden, dass die Schande, die Dina erlebt hatte, nicht ignoriert werden konnte. Die Handlung der Brüder zeigte ihre Fürsorge, ihre Besorgnis über Dinas Sicherheit und ihren Ruf, genauso wie ihre tiefe Liebe zu ihrer Schwester.

Die Taktik, mit der Simeon und Levi Sichem und Hamor besiegten, war zweifellos von ihrem Vater Jakob erlernt. Während sie ihren Vergeltungsakt gegen Sichem planten, lesen wir nirgends, dass sie um Gottes Führung oder Hilfe baten. Dieses Verhalten sehen wir viele Male in Jakobs Leben. Auch wenn der Wunsch nach Gerechtigkeit an sich gut war, war die Methode ihrer Rache nicht nach Gottes Plan.

Das Böse, das Dina angetan wurde, war unverzeihlich. Jakobs Untätigkeit führte die zwei Brüder zu ihrem Vergeltungsakt. Ihr Wunsch nach Gerechtigkeit war durchaus göttlicher Natur, aber die Art ihres Handelns war rein weltlich. Hätten Simeon und Levi im Glauben gehandelt, hätten sie zuallererst nach Gottes Führung gefragt, um so auf gerechte Art und Weise mit Sichem abzurechnen. Gott ist ein Gott der Gerechtigkeit (siehe 5. Mose 22,25-28). Er verspricht, die Bösen für ihre Verbrechen zu bestrafen und Seinem Zorn freien Lauf zu lassen, wenn wir Seiner Handlungsweise vertrauen.

Diese Verse sind nicht so einfach zu verstehen und könnten eventuell Wut oder Verwirrung in uns hervorrufen. Gott hatte versprochen Jakobs Familie zu beschützen - das schließt auch die Gerechtigkeit für Dina ein. Wir können uns immer sicher sein, dass Gott im Falle von Ungerechtigkeit stellvertretend für uns am Werk ist. Er hat versprochen, die Bösen für ihre Verbrechen zu bestrafen. Seine Rechtschaffenheit ist niemals unangebracht oder missbraucht. Er ist immer am Werk für Seine Kinder. Leider können wir nicht sehen, wie Gott in Seiner Weisheit mit Dinas Situation umgeht, da ihre Brüder sich auf ihre eigene Art der Rache verlassen hatten. Mögen wir im Gegensatz dazu genügend Geduld im Glauben aufbringen, um auf Gottes Timing und Sein Eintreten für Gerechtigkeit zu warten.