Eltern, deren Kinder fliegen lernenBeispiel
Wer hat das Sagen?
„Und warum?”
Alle Eltern sehen sich irgendwann mit dieser Frage konfrontiert. In ihrem vollen Umfang werden diese Worte oft durch traurige Augen, eine bebende Unterlippe und einen Ton, der auf baldiges Ausrasten hinweist, begleitet. Wir können versuchen, unsere Kinder mit genauen Erklärungen zu beschwichtigen. Wir können sogar Bibelverse zitieren, aber je mehr wir reden, desto schlimmer wird oft die Lage.
Manchmal scheint es, dass unsere Worte über den Kopf unseres Kindes hinweggehen, besonders, wenn es noch sehr klein ist. Kleine Kinder können noch nicht all unsere Gründe nachvollziehen. Oft sind auch die Gefühle, die ein „Nein“ bei ihnen auslöst, so stark, dass die Kinder nichts weiter hören können.
Aber selbst, wenn unser Kind die Fassung bewahrt, endet Erziehung durch Verhandeln nicht gut. Sie gibt dem Kind viel zu viel Macht. Wenn das Kind in seine Teenagerjahre kommt, haben wir dann schon unsere meisten Elternrechte wegverhandelt.
Kinder müssen lernen, uns zu gehorchen, auch wenn sie nicht mit uns einverstanden sind. „Weil ich es sage“, ist manchmal eine passende Antwort auf die Frage „Warum?“. Das nennt man dann positionelle Autorität - die Kinder hören und gehorchen, weil du ihr Elternteil bist. Das ist ähnlich bei der Autorität, die ein Lehrer oder Polizist im Leben deines Kindes ausübt. Es gehorcht zuerst und fragt später nach.
Es ist wichtig, positionelle Autorität aufzubauen, aber Eltern können in Schwierigkeiten geraten, wenn sie sich im Lauf der gesamten Entwicklung ihres Kindes nur darauf verlassen. Sie kann auch für ein anderes nahes Familienmitglied problematisch sein, z. B. ein Stiefelternteil, das schon durch die Tatsache, dass es nicht verwandt ist, oft weniger positionelle Autorität hat, als ihm bewusst ist.
Wenn die Kinder älter werden, müssen sie nach und nach in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Ohne auf deine Autorität zu verzichten, solltest du sie jetzt in deine Logik mit hineinnehmen. Hilf ihnen, das „Warum“ hinter deinen Entscheidungen zu verstehen. Dabei sollte dein Ziel weniger sein, sie zum Einlenken zu bewegen, als vielmehr, sie zu lehren, wie sie selbst gute Entscheidungen treffen können. Im Lauf der Zeit entscheiden sie sich dafür, auf dich zu hören, nicht, weil du sie dazu zwingst, sondern weil sie dir vertrauen und mit deiner Logik übereinstimmen.
Der nächste Schritt ist dann, dem Kind die Freiheit zu geben, Fehler zu machen, damit es seine eigenen Wege testen und prüfen kann. Vielleicht ist dir das zunächst etwas unheimlich, aber indem du ihm die Freiheit gibst, die natürlichen Folgen schlechter Entscheidungen zu erleben, solange es noch klein ist, kannst du viel schlimmere Folgen in seinem späteren Leben vermeiden.
Wenn unsere Kinder unsere Begründungen bereitwillig übernehmen, erleichtert das später die Aufgabe, sie loszulassen sehr, weil wir dann sicher sein können, dass sie eine gute Richtung einschlagen.
Gebet: „Herr, hilf mir, nah an Dir dranzubleiben, damit die Gründe, die ich mein Kind lehre, tatsächlich von Dir kommen.”
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
8 Tage lang wollen wir gemeinsam darüber nachdenken, was wir, ausgehend von Psalm 127,4, über den Umgang mit Kindern lernen können. Jeder Tag besteht aus einem Bibeltext, kurzen Gedanken dazu und einem vorformulierten Gebet.
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Wir möchten FamilyLife® für die Bereitstellung dieses Plans danken. Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte: https://familylife.de/