Eltern, deren Kinder fliegen lernenBeispiel

Das wichtigste Ziel

Der berittene Bogenschütze war auf dem Schlachtfeld einer der am meisten gefürchteten Krieger. Er tat sich dadurch hervor, dass er gleichzeitig Reiten und Schießen beherrschte. Das ist vermutlich die schwierigste Form des Bogenschießens. Die Welt zieht nur verschwommen an einem vorbei. Man muss sein Pferd lenken, die Erschütterungen im Sattel ausgleichen und ein Ziel treffen, das ebenfalls in Bewegung ist.

Wenn du Kinder hast, verstehst du vielleicht, wovon ich rede. Der Lebensrhythmus ist schnell und Ablenkungen gibt es überall. Viele von uns halten mit aller Kraft die Zügel fest und versuchen, nur nicht zu fallen. Aber trotzdem wollen wir irgendwie unsere Kinder erfolgreich zum richtigen Ziel hinführen. Das ist nicht einfach.

Um darin Erfolg zu haben, müssen wir zwei verschiedene Fähigkeiten beweisen. Bevor ein berittener Bogenschütze auch nur daran denken kann, einen Pfeil sicher ins Ziel zu schießen, muss er zuerst lernen, die Richtung und die Geschwindigkeit seines Pferdes zu beherrschen.

Das könnte in unserem Leben bedeuten, dass man zu bestimmten Aktivitäten nein sagt, weil sie nicht das Wichtigste sind. Es könnte bedeuten, dass man bestimmte geistliche Übungen wie Gebet, Bibellesen oder Meditation in den Alltag integriert. Denn sie sind Teil der Selbstfürsorge. Wenn dein eigenes Leben aus dem Ruder läuft, wird es schwer sein, für dein Kind der Elternteil zu sein, den es braucht.

Die zweite Fähigkeit ist, den Pfeil abzuschießen, auch wenn das Leben in vollem Tempo weiterläuft. Deshalb ist es wichtig, dass man ein Ziel festlegt und es immer wieder fokussiert. Doch was ist das Ziel, auf das wir unsere Kinder ausrichten? Bemühen wir uns darum, sie zu einer guten Bildung hinzuführen, zu finanziellem Erfolg, zu gutem Benehmen oder gar einer Kombination aus allen dreien? Es gibt so viele widersprüchliche Botschaften, die es uns schwer machen, zu wissen, worauf wir den Fokus legen sollen.

Dennis Rainey, Mitgründer von FamilyLife, sagt: „Dein wichtigster Job als Elternteil ist, deinem Kind einen lebendigen Glauben weiterzugeben.“ Gute Bildung, Erfolg und gutes Benehmen sind wichtig! Sie sind jedoch nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist die Beziehung deines Kindes zu Gott. Denn das ist das Einzige, was ewig besteht.

Aber es ist nicht immer leicht, Gott an die erste Stelle zu setzen. Was, wenn dein Kind einmal zwischen Schule und Gott entscheiden muss? Wärest du mit einer schlechteren Note zufrieden, wenn es eine innigere Liebe zu Gott bedeutete? Was, wenn es zwischen einem gutbezahlten Job und einem geistlichen Dienst wählen müsste?

Unsere Wahlmöglichkeiten sind vielleicht nicht immer so drastisch, aber wenn wir wissen, was letztlich unser Ziel ist, können wir Entscheidungen wie diese leichter treffen.

Gebet: „Vater, bitte hilf mir, meinen Lebensrhythmus besser zu beherrschen, damit ich meinen Fokus klar auf Dich richten und meinem Kind einen lebendigen Glauben weitergeben kann.“