Eltern, deren Kinder fliegen lernenBeispiel
Wie Pfeile
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich zum ersten Mal einen Pfeil geschossen habe. Nach einer kurzen Einführung stand ich an der Linie, richtete meinen Pfeil auf das Ziel aus, zog ihn kräftig zurück und schoss ihn ab. Wie gern würde ich jetzt sagen, dass ich schon beim ersten Versuch einen Volltreffer gelandet hätte. Oder wenigstens, dass mein Pfeil überhaupt etwas getroffen hätte. Aber nichts dergleichen geschah. Vielmehr flog mein Pfeil nur kurz durch die Luft, dann am Boden entlang und blieb nach einigen Metern dort liegen. Mein zweiter Pfeil flog auch nicht besser.
Es frustrierte mich, als ich nach einer halben Stunde üben immer noch nicht viel weiter war. Es gelang mir gerade mal, meinen Pfeil auf einer schlingernden Flugbahn fliegen zu lassen und höchstens den Holzrahmen meiner Zielscheibe zu treffen. Mir wurde klar, dass es einige Zeit brauchen würde, um das zu beherrschen.
Der Psalmist vergleicht Kinder mit Pfeilen in der Hand eines Bogenschützen. Das strahlt Stärke aus. Und Kraft. Er vermittelt uns den Eindruck, wir wären in einem Kampf, in dem unsere Kinder uns zum Ziel führen.
Aber noch in anderer Hinsicht sind Kinder wie Pfeile. Ein Pfeil muss sorgsam gebaut, gut ausbalanciert und gerade sein. Der Bogenschütze muss das Ziel klar sehen können. Er muss die Bogensehne in die richtige Spannung bringen und sich dabei an den Wind und die Entfernung anpassen. Und wenn der richtige Augenblick gekommen ist, muss er den Pfeil gekonnt in die Luft schießen.
Als Eltern sollen wir den Charakter und das Wertebewusstsein unserer Kinder gestalten und formen. Wir müssen unser Vorgehen an die Umstände und Gegenwinde ständig anpassen.
Die Schwierigkeit ist, dass die meisten von uns noch weniger Ausbildung im Bereich Elternschaft erhalten haben als ich im Bogenschießen. Der Arzt übergibt uns unser Kind, dazu noch ein paar grundlegende Anweisungen und ehe wir uns versehen, sind wir allein und stolpern durch die neuen Aufgaben.
18 Jahre lang üben wir uns darin, unser Kind auf ein gutes Ziel auszurichten und loszulassen. Doch das ist gar nicht so einfach. Wenn wir den Bogen zu arg spannen, landen unsere Kinder weit hinter der Zielscheibe. Wenn wir ihn zu wenig spannen, lernen sie das Fliegen überhaupt nicht. Um es richtig zu machen, brauchen wir Training.
Gott sei Dank finden wir in der Bibel hilfreiche Anregungen dazu.
Gebet: „Herr, ich danke Dir, dass Du mir so eine große Verantwortung überträgst. Ich möchte mein Kind gut losschicken, aber ich weiß oft nicht, was ich tue. Bitte rede in den kommenden acht Tagen zu mir. Schenke mir die Demut, meine Fehler zuzugeben, den Mut, neue Wege zu lernen und die Kraft, mich Deinem Willen unterzuordnen. Hilf mir, der Vater oder die Mutter zu sein, den oder die mein Kind braucht. In Jesu Namen, Amen.“
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
8 Tage lang wollen wir gemeinsam darüber nachdenken, was wir, ausgehend von Psalm 127,4, über den Umgang mit Kindern lernen können. Jeder Tag besteht aus einem Bibeltext, kurzen Gedanken dazu und einem vorformulierten Gebet.
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Wir möchten FamilyLife® für die Bereitstellung dieses Plans danken. Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte: https://familylife.de/