Eltern, deren Kinder fliegen lernenBeispiel
Die Erziehung im Blick behalten
Ich hatte meinem Sohn ausdrücklich erklärt, dass er das Zimmer nicht verlassen dürfe, bevor er das Durcheinander, das er gemacht hatte, aufgeräumt hätte. Das Problem war aber, dass wir bald aufbrechen wollten, um Freunde zu besuchen. Wenn wir uns nicht beeilten, würden wir zu spät kommen.
Wie die Minuten so verstrichen überlegte ich, was ich tun sollte. Sollte ich die Sache auf sich beruhen lassen, es für ihn erledigen oder sollten wir jetzt abfahren und diese Lektion später lernen? Wenn mein Ziel einfach ein aufgeräumtes Zimmer gewesen wäre, hätte ich vielleicht selbst aufgeräumt. Aber ich wollte, dass mein Sohn erkannte, dass Aufschieben keine gute Strategie ist, um sich unangenehmer Pflichten zu entledigen.
Also gab ich meiner Frau den Autoschlüssel und sagte ihr, dass ich hoffentlich später nachkommen würde. Dann setzte ich mich neben meinen Sohn auf den Boden und sagte: „Ich warte, dass du loslegst.“
Nachdem wir uns eine halbe Stunde lang schweigend angestarrt hatten, gab er schließlich nach, räumte seine Spielsachen auf und wir nahmen unser anderes Auto, um meiner Frau nachzufahren.
Es macht meistens keinen Spaß, unsere Kinder zu erziehen. Unsere Zeit mit ihnen ist oft so knapp bemessen, dass wir diese Zeit lieber genießen wollen. Aber wenn wir unsere Kinder lieben, ohne sie zu erziehen, ist das keine Liebe. Wir senden ihnen damit die Botschaft, dass wir sie lieber einen gefährlichen Weg gehen lassen, als dass wir etwas tun, das sie vielleicht erstmal nicht verstehen. Das ist keine Liebe, das ist Furcht.
Wahre Liebe braucht Mut - Mut, um das Schreien, Weinen, Wutausbrüche und Schmollen zu ertragen. Als Eltern kommen Verurteilung durch Gleichaltrige, richtende Blicke Fremder und vielleicht sogar Sätze wie „Ich hasse dich! Du hast mich nicht lieb!” auf uns zu. Und manchmal verpassen wir, wie ich, vielleicht auch eine Verabredung.
Wenn wir sie lieben, können wir all das und noch mehr aushalten. Dann richten wir unsere Augen über den kurzen unangenehmen Moment hinaus auf das größere Ziel hin. Auf das Ziel, unseren Kindern einen lebendigen Glauben weiterzugeben.
Erziehung ist mehr als nur ein Ereignis wie eine Auszeit oder ein ernstes Gespräch. Es ist ein Lebensstil, der unsere Kinder beständig dazu aufruft, sich an einen bestimmten Standard zu halten. Zum Glück haben wir ein breites Sortiment an Möglichkeiten zur Verfügung, um unsere Kinder auf die rechte Bahn zu leiten.
Manchmal genügt schon ein strenger Blick. In anderen Fällen braucht es eine ausführliche Erklärung, ein Zurücklenken ihrer Aufmerksamkeit oder eine bestimmte Konsequenz für ihr Verhalten. Und in noch anderen Fällen kann es sein, dass wir über ein einzelnes Fehlverhalten strategisch hinwegsehen, weil wir ihnen gerade eine noch wichtigere Lektion beibringen wollen.
Jeder Umstand und jedes Kind sind verschieden. Es gibt kein einheitliches Vorgehen für alle. Erziehung erfordert ein ständiges Verändern und Anpassen, wenn unsere Kinder wachsen und reifen. Wenn ein Vorgehen nicht funktioniert, dann versuche etwas Neues.
Ein Lebensstil der Erziehung ist ein Lebensstil der Liebe.
Gebet: „Herr, es ist schwer, die Erziehung immer im Blick zu behalten. Meine Ängste, mein Beschäftigtsein, Ablenkungen und Sünden hindern mich oft daran, mein Kind durch beständige Erziehung zu lieben. Gib mir die Weisheit und das Durchhaltevermögen, so zu erziehen, wie Du es tust.“
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
8 Tage lang wollen wir gemeinsam darüber nachdenken, was wir, ausgehend von Psalm 127,4, über den Umgang mit Kindern lernen können. Jeder Tag besteht aus einem Bibeltext, kurzen Gedanken dazu und einem vorformulierten Gebet.
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Wir möchten FamilyLife® für die Bereitstellung dieses Plans danken. Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte: https://familylife.de/