Die StiftshütteBeispiel

Das Wasserbecken

„Glücklich sind die, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen“ (Mt 5,8). Jesus zufolge ist Reinheit ein wichtiger Schlüssel, um in Gottes Gegenwart zu kommen. In diesem Zusammenhang wird Reinheit oftmals als eine menschliche Qualität, die ein moralisch einwandfreies Verhalten nach sich zieht, verstanden. Wenn dem so wäre, könnten wir – was den Zustand unseres Herzens angeht – wohl alle einpacken, weil wir den schönsten Teil – nämlich Gott schauen – niemals erreichen könnten. Jesus erwähnt diesen Satz jedoch gerade deshalb, weil wir den schmutzigen Inhalt unseres Herzens auspacken (und eben nicht einpacken) sollen. Nur so entstehen reine Herzen: Herzen, deren innerer Dreck weggespült wurde. 

Lies jetzt 2. Mose 30,17-21

Das Wasserbecken innerhalb der Stiftshütte hilft uns den Prozess der Reinigung des Herzens besser zu verstehen. Die Schriftstelle in Exodus erklärt, dass die Priester zum Wasserbecken gehen sollten, wenn sie „auf dem Brandopferaltar ein Opfer darbringen“ und zum anderen „bevor sie das heilige Zelt betreten“ (HfA). Die Reinigung der Hände und Füße war also mehrmals notwendig. Hierbei wird schnell deutlich, dass Gott keinerlei Unreinheit in seiner Gegenwart duldet und der Vorhof der Stiftshütte danach ausgerichtet ist eine Reinigung zu vollziehen, um dann weiter in das Innere des Zeltes – also weiter in Richtung der Gegenwart Gottes – gehen zu können. 

Jesus wiederum verdeutlicht den damaligen Pharisäern, die auf äußere Waschungen sehr bedacht waren, dass ein dreckiges Herz den Menschen vielmehr beschmutzt und dann auch nicht durch einen äußeren Waschritus rein wird (Mt 15,19f). Die damaligen äußeren Reinigungsvorschriften weisen eben nur darauf hin, was Gott eigentlich im Sinn hatte: die innere Herzensreinigung. 

Gott kann und will dir ein neues Herz schenken (Hesekiel 36,25f) und er tut dies, in dem Moment, wenn du Jesus und sein vollkommenes Werk am Kreuz für dein Leben im Glauben annimmst (Apostelgeschichte 15,9). Aus dieser Herzenserneuerung heraus ist aber auch noch eine fortschreitende Herzensreinigung notwendig, weil du auch weiterhin noch alte Verletzungen und Bitterkeit in dir trägst, die Gott nicht ungefragt wegnimmt. Denn deine vergangenen Erfahrungen prägen auch deine gegenwärtige Berufung. Vielmehr will Gott den schmutzigen Teil in deinem Herzen an die Oberfläche spülen – so viel wie du erlaubst oder auch ertragen kannst. Gott will dein Herz zu seiner vollkommenen göttlichen Liebe – die du aus dir selbst heraus niemals herstellen könntest – befähigen (2. Petrus 1,8f). 

Action Step:

Verbringe heute mehr Zeit mit Jesus als sonst: Jesus wäscht dir die Füße und übrigens nicht den Kopf (Johannes 13,8)! Innige Gemeinschaft mit Gott beginnt, wenn du dich von Jesus lieben lässt, damit dein Herz von seiner Liebe geheilt, erfüllt und gereinigt wird. Sich auf diesen Prozess einzulassen, ist die Mühe allemal wert, denn die Gegenwart Gottes wartet auf dich!