Die StiftshütteBeispiel

Der Vorhof

Lies zuerst 2. Mose 27,9-18

Der Eingang zum Zeltheiligtum wurde immer im Osten aufgebaut. Das hat eine tiefere Bedeutung. In der Bibel ist die Richtung nach Osten oft damit verbunden, dass sich Menschen von Gott abwenden. Adam und Eva werden nach dem Sündenfall aus dem Garten Eden im Osten geworfen. Kain wandert nach seinem Brudermord nach Osten. Der Turmbau zu Babel, wo die Menschen sich dachten „Wir bau’n uns den Weg in den Himmel“…. Im Osten. Sodom & Gomorrha, der Inbegriff der Gottlosigkeit… auch im Osten. Die Völker um Israel herum beteten den Sonnengott in Richtung des Sonnenaufgangs an, also Richtung Osten. 

Wenn das Volk Israel den wahren Gott begegnen wollte, musste es also ganz bewusst die gewohnte Richtung um 180° ändern und nach Westen in den Vorhof kommen. 

Als das Volk Jahre später tatsächlich im „gelobten Land“ ankam, „wohnte“ Gott nicht nur in einem labilen Zelt, sondern ihm wurde ein stabiler Tempel aus Stein gebaut, wo Menschen ihm begegnen konnten. Auch mit dem Eingang an der Ostseite!

Doch immer wieder geht das Volk auch in dieser Zeit Kompromisse ein und wendet sich von Gott ab. Der Prophet Hesekiel bekommt das per Vision von Gott folgendermaßen gezeigt (Hes 8,16): „Und er führte mich in den inneren Vorhof am Hause des HERRN; und siehe, vor dem Eingang zum Tempel des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken gegen den Tempel des HERRN und ihr Gesicht gegen Osten gewendet hatten, und beteten gegen Osten die Sonne an.  

Gott würde das Volk deswegen ins Exil schicken, nach Babylon, im Osten! Quasi kommen sie genau dahin, wohin sie gebetet haben. 

Doch der gleiche Prophet macht ihnen dennoch Mut: Gott würde sie in ihrer aussichtslosen Situation nicht im Stich lassen. Er würde ihren „gottverlassenen“ Tempel wieder bewohnen, er würde aus dem „Osten“ wieder zurückkommen und das Volk wiederbeleben und Hoffnung geben!

Lies jetzt Hesekiel 43,1-7

Action Step:
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