Tag 10: Zuhören und Sprechen

Wenn sich Platz und Stille in deinem Leben vergrößern – was kannst du hören, das du vorher nicht hören konntest? Als mein Leben ruhiger wurde, war ich beinahe schockiert über all die Geräusche, die ich vorher nie wahrgenommen hatte: Unsere Geräte summten. Mein Herz schlug (Gott sei Dank). Ein paar Straßen weiter ging eine Autoalarmanlage los. Ohne den ständigen Hochbetrieb und das Gezeter von Podcasts und Spotify, ohne die hektische Betriebsamkeit und die überspannte Termindichte konnte ich zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder richtig hören. Und nicht nur die Umgebungsgeräusche. Ich hörte mich selbst. Ich hörte meine Kinder. Ich hörte Gott. Daher bin mehr als bereit, darum zu wetten, dass auch du wieder mehr hörst.  

Heiliges Flüstern tritt hervor, wenn wir anfangen, täglich, stündlich, minütlich mit Gott zu sprechen und Ihn an unseren Kämpfen teilhaben zu lassen, unsere Traurigkeit mit Ihm zu teilen und uns daran zu erinnern, dass Er die Quelle all unserer Freude ist. Lass uns einstimmen und antworten, indem wir uns am heiligen Flüstern erfreuen, das immer leichter zu hören ist, je besser unsere Ohren darauf eingestellt sind.

Nachdenken/Fragen

1. Lies Elias Geschichte in 1. Könige 19,3-18. Welche Bedeutung hat das sanfte Säuseln, mit dem Gott zu Elia spricht? Was lehrt es uns darüber, wie der Heilige Geist heute mit uns sprechen könnte?
2. Welches sind die hauptsächlichen Geräuschquellen in deinem Leben? Inwieweit erschweren sie es, Gottes sanftes Säuseln zu hören?
3. Überraschenderweise begegnet uns Gott öfter mit Ermutigung und Liebe als mit Strenge und Konfrontation. Das ist die Art und Weise, in der Gott uns begrüßt – zunächst mit Worten der Ermutigung und Güte: „Fürchte dich nicht, Ich bin mit dir. Du bist Mein.“ Sogar, wenn wir sündigen... Gott fordert uns meist mit einladenden Worten, nicht mit verurteilenden, zur Rückkehr auf. Passiert es dir oft, dass du der Stille oder der Zeit mit Gott aus dem Weg gehst, weil du Angst vor einer Verurteilung hast? Was können wir aus der Tatsache, dass Er uns meist zuerst mit Worten der Ermutigung oder Güte begegnet, über Ihn lernen?
4. Eine der Veränderungen, die das Entrümpeln der Autorin bescherte, war, dass sie die Stille der „Zwischenräume“, wie zum Beispiel das Warten an der Supermarktkasse oder eine Autofahrt, besser annehmen konnte. Beschreibe ein paar deiner eigenen „Zwischenräume“. Wie kann die bewusste Entscheidung für Stille statt für Lärm dir in solchen Zeiten dabei helfen, dich besser auf die Stimme und das Werk Gottes einzustimmen?
5. Lies Jakobus 5,13 und 1. Thessalonicher 5,16-18. In welcher Beziehung stehen Stille und Gebet in der Bibel? Und in deinem Leben? Finde eine Zeit in deinem Kalender, in der du diese Woche die Disziplin der Stille üben kannst.