Fasten neu erlebenBeispiel

Ist Disziplin gleichbedeutend mit mehr Hingabe?
Keine körperlichen Freuden, verpflichtendes Fasten oder die Anweisung, besonders großzügig zu sein – aus christlicher Perspektive mögen die Regeln des Ramadans auf den ersten Blick extrem streng erscheinen. Doch warum empfinden wir das so? Warum wirkt christliches Fasten dagegen manchmal fast zu locker? Nimmt diese Freiheit dem Fasten seine Kraft?
Es geht hier nicht darum, muslimisches und christliches Fasten direkt zu vergleichen, sondern vielmehr um eine falsche Annahme, die sich oft in unseren Gedanken versteckt: Unterbewusst setzen wir Strenge mit Stärke gleich und hinterfragen nicht das eigentliche Herzstück des Fastens. Doch Fasten ist keine Frage der äußeren Intensität, sondern eine Frage der Herzenshaltung.
In der Bergpredigt spricht Jesus sehr deutlich über das Fasten: „Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.“ (Matthäus 6,16). Diese Worte haben Gewicht. Jesus macht klar: Wer fastet, um gesehen zu werden, hat bereits seinen Lohn erhalten – die Bewunderung anderer. Doch Fasten soll kein Mittel zur Selbstprofilierung sein, sondern eine Haltung des Herzens, die Raum für Gottes Wirken schafft.
Der wahre Sinn des Fastens ist es, sich selbst klein zu machen, um Platz für Gott zu schaffen. Doch wenn wir unsere Sehnsucht nach Anerkennung und Lob in diesen freien Raum stellen, bleibt für Gottes Gegenwart wenig Platz. Deshalb fordert Jesus seine Jünger auf: „Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist.“ (Matthäus 6,17-18). Damals war es üblich, das eigene Fasten nach außen sichtbar zu machen – etwa durch Asche auf dem Kopf oder sichtbare Zeichen der Trauer. Jesus fordert stattdessen eine innere, verborgene Haltung: Nicht die äußere Tat zählt, sondern die innere Hinwendung zu Gott.
Fastenzeit ist keine Trauerzeit. Im Gegenteil: Es ist eine Zeit, um sich mit Freude auf die Suche nach Gott zu begeben, Ihn auf einer neuen, tieferen Ebene zu erleben. Gibt es etwas Erfreulicheres als das? Fasten ist kein Werk, das uns Anerkennung bringt, sondern ein Prozess, der uns tiefer in Gottes Gegenwart führt. Es ist nicht die Härte der Disziplin, die zählt, sondern die Tiefe der Hingabe.
Next Step: Wo hast du in deinem Fasten jetzt noch die falsche Herzenshaltung? Bitte Jesus um Vergebung und darum, dass Er dir diese Herrlichkeit ganz neu eröffnet.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Heutzutage muss man nicht gläubig sein, um zu fasten. Es gibt Heilfasten, Intervallfasten, Süßigkeiten-Fasten… Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Dieser Leseplan beschäftigt sich mit dem Fasten als einem Geschenk Gottes für uns. Denn durch Verzicht können wir neue Perspektive auf unser Leben gewinnen und Gott ganz neu kennenlernen.
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Wir möchten uns bei ICF München für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.icf-muenchen.de/de
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