Der 1. und 2. Brief des Petrus und der Brief des JudasBeispiel
Petrus geht mit der direkten Anrede „Ihr Lieben“ oder wörtlich „Geliebte“ dazu über, einzelne Lebensbereiche anzusprechen. Er ermahnt sie, ein vorbildliches Leben inmitten einer feindlich gesinnten Umwelt zu führen. Damit meint er kein perfektes Leben, sondern eines, das Gott verherrlicht, indem es nach außen sichtbar wird durch gute Werke.
Doch dieser geistliche Kampf nach außen beginnt im Innersten der eigenen Seele durch die Auseinandersetzung mit der alten Natur: Die „Wünsche der menschlichen Natur führen einen Krieg gegen unsere Seele“ (Vers 11 nach NGÜ). Paulus spricht vom „Kampf zwischen Fleisch und Geist“ (Galater 5,16-25). Wer sich von seiner alten Natur bestimmen lässt, hat auch nach außen wenig Überzeugungskraft. Darum geht es Petrus: Das siegreiche Leben nach außen beginnt mit dem Sieg des Geistes in uns.
Petrus geht auf drei Lebensbereiche ein, bei denen er ein gemeinsames Grundprinzip betont, das ein glaubwürdiges Leben ausmacht. Er spricht von Unterordnung. Ein Begriff, der unserer alten Natur gar nicht gefällt.
Der erste Bereich betrifft die Unterordnung gegenüber staatlichen Institutionen (Vers 13-17). Christen sollen nicht gegen den Staat kämpfen, sondern durch gute Werke zum Allgemeinwohl beitragen. Sie ordnen sich irdischen Einrichtungen und Autoritäten unter, ohne deren Sklaven zu sein. Christen haben die Regeln und Gesetze dieser Welt zu beachten (z.B. Verwaltung, Verkehr, Steuern). Die Grenze ist jedoch dann erreicht, wenn der Staat sich an die Stelle Gottes setzt und göttliche Verehrung verlangt oder Anordnungen vorgibt, die klar dem Willen Gottes widersprechen (siehe Apg 5,29). In dieser Spannung lebten die Christen damals, weil der römische Kaiser göttliche Verehrung verlangte.
Fragen zum Austausch:
- Wie sieht das konkret aus, den „eigenen Wünschen und Begierden“ nicht nachzugeben? Was können wir tun, um diesen inneren Kampf zu gewinnen?
- Was meint Petrus damit, dass wir als freie Menschen unsere Freiheit nicht als „Deckmantel der Bosheit“ missbrauchen sollen?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Wie leben „Heilige“ in einer „unheiligen“ Welt? Welche Herausforderungen und Spannungen dadurch entstehen, thematisiert Petrus in seinen Briefen. Der Leseplan beinhaltet auch den Brief des Judas, weil er viele Parallelen zum 2. Petrusbrief aufweist.
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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://christusgemeinde-nagold.de