Hiob - Leid hat nicht das letzte WortBeispiel

Hiob - Leid hat nicht das letzte Wort

Tag 6 von 7

Rechtschaffenheit und Leid

Es ist erstaunlich, wie selbstsicher und unbeirrbar Hiob ist, wenn es um seine Rechtschaffenheit geht. Er kann zweifelsfrei sagen, dass ihn nichts von Gott trennt und er sich nichts hat zuschulden kommen lassen. Für einen selbstkritischen und realistisch denkenden Menschen mag das überheblich klingen. Ist Hiob überheblich? Gott selbst sagt: „Hiob ist der rechtschaffenste Mensch auf Erden.” Hiob scheint also eine gute Selbsteinschätzung zu haben.

Wie stark ist es in den Herausforderungen des Lebens zu wissen, dass uns nichts von Gott trennt. Die Tür zu Gott ist offen und Er hat alles, was du und ich brauchen. Er kann alles, Er weiss alles und hat alle Macht. Wir können einfach vor Seinen Thron kommen, vor den Thron des grössten Trösters und Versorgers. Er, der heilige Gott, ist ohne Schuld auf die Welt gekommen, um alles Leid und alle drückende Schuld auf Sich zu nehmen und am Kreuz mit Seinem Leben zu bezahlen. So haben wir die Chance, vor Gott gerecht zu werden. Das geht aber nur, wenn wir unsere Sünden bekennen und an Ihn glauben. Wie privilegiert sind wir Menschen, einen Gott zu haben, der alles für uns gibt, obwohl wir unvollkommenen Menschen unserem heiligen Gott nichts geben können.

Rechtschaffenheit lässt unser Leiden nicht einfach verschwinden. Unser Gott, der alle Leiden getragen hat, ist mit uns. Es ist also immer Gott, der uns versteht, der weiss, was wir brauchen und wie wir uns fühlen. Auch dann, wenn unsere Mitmenschen nicht mehr mit unserer Situation klar kommen. Daran wollen wir uns immer wieder erinnern. Eine gute Beziehung zu Gott ist eine solide Basis, wenn es stürmisch wird. Wir wünschen dir, dass diese Beziehung so tief ist, dass das Vertrauen in Gott bleibt, wenn im Sturm auch einmal Funkstille zu herrschen scheint.

Trotz seiner anfänglich unbestreitbaren Rechtschaffenheit kommt Hiob an einen Punkt, an dem er sich vor Gott schuldig macht. Er sieht Leid als Strafe für Sünde. Ausserdem hält er sich für völlig schuldlos. Da der Fehler nicht bei ihm sein kann, muss Gott im Unrecht sein. Was ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar ist: Leiden ist nicht nur etwas für Sünder. Auch Christen leiden. Teils scheinbar grundlos, aber mit dem Ziel, uns näher zu Gott zu ziehen oder IHN tiefer verstehen zu können. Aus manchen theologischen Betrachtungen kann Leid auch dazu dienen, unseren Charakter so zu formen, dass wir in Zukunft nicht schuldig werden. Darf uns Gott etwas Gutes tun, auch wenn es mit Leid verbunden ist?

Gebet

Herr, bitte gib uns die Weisheit, in guten Zeiten in eine starke Beziehung zu Dir zu investieren, dass wir im Sturm nicht vergessen, wie mächtig Du bist und dass Du uns auch im Leid verstehst. Bewahre uns im Leid die Gewissheit, nicht mehr von Dir getrennt zu sein und die Demut vor Dir. Lass uns verstehen, wenn Du uns in unserem Leid etwas lehren willst, damit wir Dir immer ähnlicher werden können. (Das kannst du auch als Fürbitte für jemanden, der leidet beten.)

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Hiob - Leid hat nicht das letzte Wort

Ein Bibelleseplan für alle, die mit Leid konfrontiert sind oder daraus lernen möchten, bevor sie es selbst erfahren. Ein Leseplan für alle, die in Leidenszeiten neue Perspektiven gewinnen wollen. Dieser Leseplan enthält Erkenntnisse aus einer persönlichen Leidenszeit und der Auseinandersetzung mit dem Buch Hiob. Der Leseplan soll dich in Leidenszeiten und auch Freudenzeiten ermutigen und dir bewusst machen, dass du Gott an deiner Seite hast. Er begleitet dich, egal was kommt. Der Leseplan funktioniert am besten zusammen mit Freunden, genauso wie das überstehen von Leidenszeiten.

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Wir möchten uns bei GFC Belp für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://belp-muensingen.gfc.ch/home/