Mehr als ein ZimmermannBeispiel
Habe ich das nicht schon einmal gehört?
„Nichts im Christentum ist wirklich originell“ ist heutzutage eine der am meist verwendeten Aussagen von vielen Kritikern. In der jüngeren Vergangenheit glaubten viele Gelehrte, dass die zentralen Aussagen des Christentums von griechisch-römischen Mysterienreligionen abgekupfert wurden. Jesus wurde als ein weiterer „sterbender und auferstehender“ Gott in der Tradition von Osiris, Mithras, Adonis und Dionysos betrachtet. Obwohl diese Theorie im Internet und in populären Büchern eine überraschende Wiederauferstehung erlebt hat, wird sie von zeitgenössischen Wissenschaftlern nahezu allgemein abgelehnt.
Hier ist der Grund dafür.
Während Parallelen zwischen Jesus und den Mysterienreligionen an der Oberfläche auffällig erscheinen mögen, brechen sie bei genauerer Betrachtung zusammen. Osiris zum Beispiel wird von vielen als sterbender und auferstandener Gott aus dem alten Ägypten angesehen. Dem Mythos zufolge wurde Osiris von Seth getötet und von Isis wiederbelebt. Aber anstatt in einem auferstandenen Körper in die Welt zurückzukehren, wurde Osiris König der Unterwelt – kaum eine Parallele zur historischen Auferstehung Jesu. Aus diesem Grund kommen Paul Rhodes Eddy und Greg Boyd, Autoren von „The Jesus Legend“, zu dem Schluss, dass „die Unterschiede zwischen dem Christentum und den Mysterienreligionen weitaus tiefgreifender sind als irgendwelche Ähnlichkeiten. Zwar gibt es im frühen Christentum und in den Mysterienreligionen durchaus parallele Begriffe, doch gibt es kaum Hinweise auf parallele Konzepte.” (1)
Im Gegensatz zum historischen Jesus gibt es keine Beweise für die Zuverlässigkeit der angeblichen parallelen Erzählungen in den Mysterienreligionen. Jesus von Nazareth, aß, schlief, vollbrachte Wunder, starb und kehrte ins Leben zurück. Diese Berichte stützen sich auf eine zuverlässige historische Überlieferung. Im Gegensatz dazu waren die sterbenden und auferstandenen Götter der Mysterienreligionen zeitlose Mythen, die sich jährlich im Wechsel der Jahreszeiten wiederholten.
Die jüngste wissenschaftliche Abhandlung über sterbende und auferstehende Götter wurde von T. N. D. Mettinger, Professor an der Universität Lund, verfasst. In „The Riddle of Resurrection“ räumt Mettinger die Existenz von Mythen sterbender und auferstandener Götter in der antiken Welt ein, was, wie er zugibt, eine Minderheitenansicht ist.
Doch seine Schlussfolgerung ist der Sargnagel für die Nachahmungstheorie:
„Soweit mir bekannt ist, gibt es keinen Anscheinsbeweis dafür, dass der Tod und die Auferstehung Jesu ein mythologisches Konstrukt ist, das auf den Mythen und Riten der sterbenden und auferstehenden Götter der umliegenden Welt beruht. Selbst während man mit Absicht gegen den jüdischen Auferstehungsglauben forschte, behält der Glaube an den Tod und die Auferstehung Jesu seinen einzigartigen Charakter in der Geschichte der Religionen. Das Rätsel bleibt.“ (2)
Englischsprachige Quellen: 1. Paul Rhodes Eddy und Gregory A. Boyd, The Jesus Legend (Grand Rapids, MI: Baker Books, 2007), 142. 2. T. N. D. Mettinger, The Riddle of Resurrection: „Dying and Rising Gods“ in the Ancient Near East (Stockholm: Almqvist and Wiksell, 2001), 221.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Ist Jesus wirklich der Herr, der er behauptete zu sein? In diesem zweiwöchigen, zum Nachdenken anregenden Leseplan, mit Auszügen aus dem zeitlosen Klassiker „Wer ist dieser Mensch?“ (ISBN: 978-3775146593) liest du wichtige Argumente für den Glauben von einem Skeptiker, der zum Gläubigen wurde. Josh McDowell machte sich daran, die Behauptungen Jesu Christi zu widerlegen. Aber die Beweise, die er fand, deuteten genau auf das Gegenteil hin. Wäge also die Fakten ab. Erlebe Gottes Liebe. Und dann schau, was passiert.
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