Arbeit mit Vision: Biblische Perspektiven für den Alltag im BerufBeispiel
Tag 1: Arbeit – schöpferisch und kreativ (1. Mose 1,26-28; 1. Mose 2,19-20)
Der britische Schriftsteller J.R.R. Tolkien ist mit seinen Legenden und Geschichten rund Hobbits, Elben, Zwerge und Menschen weltberühmt geworden. „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ waren Kino-Hits. Seine Bücher werden auch heute noch gelesen. Das Besondere an Tolkien war, dass er nicht nur fantasievolle Geschichten verfasste, sondern eine imaginäre Welt um sie herum webte, inklusive selbsterfundenen Sprachen, gemalten Karten und einer reichen Flora und Fauna. Als Christ sah er das als „Sub-Schöpfung“, eine kleine Welt, die er nach dem Vorbild von Gottes Schöpfung mit seinen Worten kreierte.
Dahinter steckt ein tiefschürfender Gedanke: Was wir durch unsere Arbeit schaffen, schließt sich an Gottes ursprüngliche Schöpfung an und setzt sie fort. So zeigt sich auch das, was man Gottesebenbildlichkeit nennt. Wir Menschen dürfen Mit- bzw. Weitergestalter der Schöpfung sein. In unserem Menschsein spiegeln wir etwas davon wider, wie Gott ist (1. Mose 1,26-28). Das begründet nicht nur die besondere Würde von uns Menschen. Glauben wir daran, dass Gott zutiefst kreativ ist (was sich ja angesichts einer bunten, vielfältigen und erstaunlichen Welt kaum bestreiten lässt), dann sind auch wir zu kreativer, schöpferischer Arbeit bestimmt. Das verschönert und ehrt die gute Schöpfung Gottes.
Die erste Aufgabe des Menschen im zweiten Schöpfungsbericht (1. Mose 2) ist es, die Tiere zu benennen. Sogar Gott war auf das Ergebnis gespannt, heißt es: „Dann brachte Gott alle Lebewesen zum Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde.“ Weiß Gott das nicht schon vorher? Ja, aber wir lernen hier eine Lektion über Gott: Gott fördert schöpferische Kreativität und inspiriert Entdeckungslust.
Was hältst du davon, dass Gott DICH kreativ geschaffen hat? Vielleicht denkst du: „Klar, das wusste ich schon immer.“ Oder das Gegenteil: Du hältst dich nicht gerade für den klassischen künstlerischen Typ Mensch. Kreativ, das sind Leute, die gerne tanzen, malen und singen. Und dir ist das eher suspekt.
Kein Problem. Kreativität ist vielfältig und kann in fast allen Lebensbereichen gebraucht werden. Auch Sport, Programmieren, gute Gespräche führen, Schach oder Poker spielen, Videos bearbeiten, schöne Fotos machen, eine Reiseroute planen, Kinder gesund erziehen, Dinge reparieren oder seine Wohnung ordentlich organisieren braucht Kreativität.
Ganz am Anfang der Bibel sehen wir eindeutig: Unsere Arbeit ist dazu bestimmt, die Schöpferkraft Gottes in die Welt zu tragen. Darauf liegt der ursprüngliche Segen, den Gott über der Menschheit ausgesprochen hat.
Zum Weiterdenken
1. Welche Bereiche gibt es in deiner täglichen Arbeit, sei es im Beruf oder außerhalb, die Kreativität und schöpferisches Talent verlangen?
2. Wie kannst du dem schöpferischen Potential, das Gott in deinem Leben und Charakter angelegt hat, Ausdruck geben? Denke daran: Bei Kreativität gibt es kein Schema F, an das du dich halten musst.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Über 80.000 Stunden unseres Lebens verbringen wir auf der Arbeit. Das ist ganz schön viel. Doch was treibt uns dabei an? Bloß Geldverdienen und über die Runden kommen? Druck und Stress? Oder gibt es da noch mehr zu entdecken? Die göttliche Vision von Arbeit – das ist das Thema in diesem Plan.
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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://compassion.de