Bibel in einem Jahr 2024Beispiel

Bibel in einem Jahr 2024

Tag 55 von 366

Gott vermehrt, was du Ihm gibst

Die sechsjährige Hattie May Wiatt lebte in der Nähe der* Grace Baptist Church* in Philadelphia, USA. Im Kindergottesdienst war es immer sehr voll und eng. Der Pastor, Russell H. Conwell, sagte zu ihr, dass die Gemeinde irgendwann ein so großes Gemeindehaus haben würde, dass alle Platz fänden. Hattie erwiderte, „Das hoffe ich sehr, denn es ist so voll hier, dass ich Angst habe, alleine zu kommen.“ „Wenn wir genug Geld haben, werden wir ein Gemeindehaus bauen, in das alle Kinder hineinpassen“, versprach er. Zwei Jahre später, 1886, starb Hattie May. Nach ihrer Beerdigung überreichte ihre Mutter dem Pastor einen kleinen Beutel, den sie unter dem Kissen ihrer Tochter gefunden hatte. Er enthielt 57 Cent, ihre gesamten Ersparnisse. Dabei lag ein handgeschriebener Zettel: „Für die Erweiterung der kleinen Kirche, damit mehr Kinder in die Sonntagsschule können.“ Der Pastor wechselte das Geld in 1 Cent Stücke um und verkaufte sie einzeln. Er erhielt 250$ - und 54 der Cent Stücke wurden zurückgegeben. Auch die 250$ wurden in 1 Cent Stücke gewechselt und über die ins Leben gerufene „Wiatt Mite Society“ verkauft. So vermehrten sich Hatties 57 Cent immer weiter. Sechsundzwanzig Jahre später erklärte er in einem Vortrag mit dem Titel, „Die Geschichte der 57 Cent“, was aus ihrer 57-Cent Spende geworden war: eine Gemeinde mit über 5.600 Mitgliedern; ein Krankenhaus, in dem bis dahin schon zehntausende Menschen behandelt worden waren; 80.000 junge Menschen mit Universitätsabschluss; 2.000 Menschen hatten die Bibelschule absolviert – und alles nur, „weil Hattie May ihre 57 Cent investiert hatte“. Das Thema „Vermehrung“ finden wir an vielen Stellen in der Bibel. Was durch Hinzufügen nicht erreicht werden kann, wirkt Gott durch Vermehrung. Du erntest, was du säst – um ein Vielfaches. Was wir dem Herrn geben, vermehrt Er.

Psalm 25,16–22

Vermehrung des Segens … und der Sorgen

Jesus versprach Seinen Nachfolgern die Vermehrung des Segens. Aber Er warnte sie auch davor, dass es neben dem Segen auch Sorgen geben würde. Wer Ihm nachfolge, würde in diesem Leben alles hundertfach zurückerhalten – trotz Verfolgung (Markus 10,30).

David bringt zum Ausdruck, wie „die Angst in meinem Herzen immer größer wird... Sieh doch, wie viele Feinde ich habe“ (25,17.19). Er spricht von Einsamkeit, „Angst“, „Schmerz“ und „Kummer“.

Wo immer Gott segnet, neigen auch Nöte und Verfolgung dazu, zuzunehmen. Jede Art von Leiterschaft beinhaltet auch Opposition. Je größer die Verantwortung, desto stärker werden sich deine Nöte und die Zahl deiner Kritiker vermehren.

David betet zum Herrn, dass Er ihn beschützen und erretten möge (25,20). Wenn du unter Beschuss stehst, versuche stets, „aufrichtig und ehrlich zu leben“ (25,21). Tue das Richtige, egal was die Menschen sagen oder denken.

Herr, bitte hilf mir, im Angesicht von Widerständen das Richtige zu tun, egal was es mich kostet oder welche Konsequenzen es hat.

Markus 7,31–8,13

Vermehrung der Mittel

Mit sieben Broten und einigen kleinen Fischen macht Gott viertausend Menschen satt, und am Ende sammeln die Jünger sieben Körbe mit Resten voll – eine außerordentliche Vermehrung von Gott.

Interessanterweise wirkt Jesus nicht einfach nur das Wunder, sondern bindet die Jünger aktiv mit ein. Er ruft sie zu Sich und erklärt ihnen, was Er vor hat (8,1-3). Er gibt ihnen die Möglichkeit, selbst eine Lösung zu finden (8,4) und hofft wahrscheinlich, dass sie sich an die Speisung der Fünftausend erinnern (6,30-44).

Dann bittet Er sie um ihre Mithilfe; sie sollen Ihm alles Essbare geben, das sie haben (8,5). Erst jetzt vollbringt Jesus das Wunder und vermehrt das Essen, das sie Ihm gebracht haben. Und auch dann fordert Er die Jünger auf, bei der Verteilung zu helfen (8,6). Jesus liebt es, dich in Seine Pläne und Sein Wirken miteinzubeziehen.

Die Rolle der Jünger ist vergleichsweise klein mit dem, was Jesus zu tun vermag. Gott kann mit einer ganz kleinen Menge viel anstellen. Was auch immer du Gott gibst, Er vermehrt es.

Unser Abschnitt beginnt damit, dass Jesus einen „Mann heilt, der taub war und kaum sprechen konnte“ (7,32). Er betete für ihn und „seufzte“ (7,34). Vielleicht ist es diese Art Gebet, die Paulus meinte, als er von einem „Seufzen, das sich nicht in Worte fassen lässt“ (Römer 8,26) schrieb. Es steht für den Heiligen Geist, der durch uns im Gebet ringt. Jesus „blickte zum Himmel empor, stöhnte und sagte zu dem Mann: „Effata!“ Das heißt: „Öffne dich!““ (7,34; GNB). Jesus öffnet nicht nur Ohren – Er setzt dein ganzes Wesen frei – dein Herz, deine Gedanken, Gefühle, Finanzen und jeden Bereich deines Lebens.

In dem Bewusstsein, dass auch der Widerstand wachsen würde, ermahnte Er „die Menge .. niemandem davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto rascher verbreiteten sie die Nachricht“ (8,36).

Nach dem Vermehrungswunder schickt Jesus die Menge fort, damit Er Sich wieder der kleineren Gruppe Seiner Jünger zuwenden konnte (8,9-10). Die Bedürftigkeit der Menge nach Evangelisation und Heilung war enorm. Trotzdem räumte Jesus der Zeit mit einer kleinen Gruppe von Leitern höhere Priorität ein.

Trotz all der Wunder glaubten nicht alle. „Die Pharisäer kamen zu Jesus und begannen, mit ihm zu streiten. Sie wollten ihn auf die Probe stellen und verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel als Beweis dafür, dass er wirklich von Gott beauftragt sei“ (8,11; GNB). Sie verlangten nach äußerlichen, überzeugenden Zeichen Seiner Vollmacht.

Geistlich mit Blindheit geschlagen, konnten sie die Zeichen, die Gott gegeben hatte, nicht erkennen. (Man sollte meinen, dass die Speisung von 4.000 Menschen mit nur ein paar Laiben Brot und etwas Fisch einigermaßen deutlich wären!) Aber sie wollten die Zeichen selbst bestimmen – was Jesus ablehnte. Auch heute noch gilt, dass Wunder nicht immer zu Glauben führen – häufig sprechen Menschen Wundern das Wunderbare ab und meinen, es müsse sich irgendwie anders erklären lassen.

Herr, danke, dass Du mit wenig viel anfangen kannst; dass Du vermehrst, was auch immer wir Dir geben. Herr, ich schenke Dir heute mein Leben, meine Zeit und alles, was ich habe.

2. Mose 35,1–36,38

Die Vermehrung Freiwilliger

Ich habe über die Jahre beobachtet, was alles möglich ist, wenn jedes Mitglied selbst einer noch so kleinen Gemeinde sich einbringt mit Gebet, Geld und Mitarbeit.

Das Volk Gottes stand mit dem Bau der Stiftshütte vor einer riesengroßen Aufgabe! Sie schafften es, indem die Zahl der freiwilligen Helfer vermehrt wurde. Mose berief „eine Versammlung aller Israeliten ein“ (35,1). „Die ganze Gemeinde Israel“ (35,1; GNB). Das ist es, was wir auch heute brauchen:

1.\tAlle beten
Gestern haben wir gesehen, wie sie alle in Gebet und Lobpreis vereint waren, „Jeder warf sich am Eingang seines Zeltes [anbetend] zu Boden“ (33,10). Der Sabbat war nicht nur ein Ruhetag, sondern ein „ein heiliger Tag, der dem Herrn gehört“ (35,2). Ein Tag, an dem die Menschen mehr Zeit für Gebet und Lobpreis hatten. Die ganze Gemeinde betete.

2.\tAlle geben
Sie erhoben eine „freiwillige Abgabe“ (35,5a; GNB). Jeder wurde gebeten zu geben: „Jeder, der es freiwillig tut, soll dem Herrn folgende Abgaben entrichten: Gold, Silber und Bronze“ (35,5).

Die Aufgabe konnte nicht mit einem einzelnen, großzügigen Spender gestemmt werden. „Und alle, die freiwillig etwas geben wollten, kamen wieder und brachten dem Herrn eine Gabe für das Zelt Gottes… Sowohl Männer als auch Frauen kamen, alle, die aus freien Stücken etwas gaben“ (35,21-22). Wie Hattie May Wiatt brachte jeder seine „57 Cent“.

Wenn deine Gemeinde erreichen soll, wozu Gott sie beruft, dann muss jeder etwas beitragen – nicht unter Zwang sondern aus freien Stücken (2. Korinther 8 und 9).

Weil alle mitmachten, wurde „mehr Material gespendet, als [sie] für die Arbeit benötigen“ (36,5). „Mose ließ im ganzen Lager bekannt geben: „Niemand soll mehr etwas anfertigen, um es für den Bau des Zeltes Gottes zu spenden… Denn sie hatten genug Material gespendet, um alle Arbeiten auszuführen, und es blieb sogar noch etwas übrig“ 36,6-7).

3.\tAlle dienen
Alle packten mit an. Die Wörter „jeder” und „alle“ lesen wir in diesem Abschnitt oft. Und es war absolut freiwillig: „Alle, die dazu begabt sind, sollen mithelfen alles anzufertigen, was der Herr befohlen hat“ (35,10). Zum Beispiel: „Jeder, der … Akazienholz besaß, gab es her“ (35,24). „Alle Frauen, die gute Spinnerinnen waren, spannen“ (35,25).

Eine Schlüsselrolle fiel den Kunsthandwerkern Bezalel und Oholiab zu. Sie wurden vom Heiligen Geist erfüllt, um die künstlerischen Entwürfe anzufertigen und sie den anderen beizubringen. Gemeinsam setzten sie ihre Fähig- und Fertigkeiten ein: „alle, die Fertigkeiten besitzen, weil der Herr ihnen Weisheit und Einsicht gegeben hat, sollen nun ausführen, was er angeordnet hat“ (36,1; GNB).

Das alles geschah vollkommen freiwillig, „aus freiem Antrieb“ (35,21; GNB). Wenn wir erreichen wollen, wozu Gott uns als Gemeinde berufen hat, dann brauchen wir diese Vermehrung der Freiwilligen.

Begeisterung ist ansteckend. Vergeude deine Zeit nicht mit Menschen, die deine Träume kleinreden. Suche dir Menschen, die dich inspirieren und herausfordern, dich emporheben und besser werden lassen. Tu dich mit den Visionären, denen, die an eine Sache glauben, die zupacken und den Mutigen zusammen. Großartige Leute geben dir das Gefühl, dass auch du großartig werden kannst.

Feuert euch gegenseitig an zu beten, zu dienen und zu geben. Du wirst erstaunt sein, wie Gott eure „57 Cent“ vermehren und mehr bewirken wird, als du je zu hoffen oder dir vorzustellen gewagt hast.

Herr, ich danke Dir, was alles möglich ist, wenn jeder sich einbringt ins Gebet, Geben und Mitarbeiten. Danke für Deine Vermehrung über all unsere Vorstellungen hinaus.

Pippa Adds

Wenn ich gelegentlich morgens in Eile bin und mich zwischen Bibel lesen und frühstücken entscheiden muss, entscheide ich mich gewöhnlich fürs Frühstück. Daher fühle ich mich herausgefordert von dem Vers Markus 8,2. Die Menschen waren drei Tage bei Jesus gewesen ohne etwas zu essen. Für sie hatte definitiv Jesus Vorrang.

References

Redaktioneller Hinweis: Die Geschichte über Hattie May Wiatt wurde der Predigt von Russel H. Conwell, “The History of Fifty-Seven Cents”, vom 1.12.1912 entnommen. Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021. Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen. BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021 Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“
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Bibel in einem Jahr 2024

Die Bibel zu verstehen kann schwer sein. Lese oder höre sie täglich mit den Kommentaren der Alpha-Pioniere Nicky und Pippa Gumbel. Fange noch heute an!"

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Wir möchten uns bei Nicky & Pippa Gumbel  für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: bible.alpha.org/de/