Bibel in einem Jahr 2024Beispiel
Besser als Ruhm und Herrlichkeit
In einer Umfrage unter jungen Erwachsenen gaben 50% der Befragten an, ihr größtes Lebensziel sei, berühmt zu werden. Früher wollten die Menschen berühmt werden für etwas, das sie getan oder erreicht hatten. Heute ist Berühmtheit ein Selbstzweck. Berühmt zu sein, wird mit gott-ähnlichen Attributen verbunden. Menschen möchten nicht nur selbst berühmt werden, sie vergöttern auch die, die es schon geschafft haben. Das große Interesse an berühmten Persönlichkeiten bezeichnen wir heute als „Promi-Kult“. Ruhm ist für die Ambitionierten wie Salzwasser für die Durstigen. Je mehr du davon hast, desto mehr willst du davon. Madonna, die einst wohl bekannteste Frau auf diesem Planeten, hat gesagt, „Ich bin erst zufrieden, wenn ich so bekannt bin wie Gott.“ Berühmtheit und Ruhm sind nur ein schwacher Abglanz von Gottes Herrlichkeit. Die Bibel spricht von „Herrlichkeit“, wenn von Gottes Gegenwart gesprochen wird. Herrlichkeit ist ein oft gebrauchtes Wort in der Bibel. Gottes „Herrlichkeit“ meint Seine Bedeutung, Seinen Ruf, Seine Majestät und Seine Ehre. Vermutlich ist es nicht weiter verwunderlich, dass eine Gesellschaft, die sich immer weiter davon entfernt, *Gottes Herrlichkeit* anzubeten, stattdessen Berühmtheit und Ruhm vergöttert. Wir alle sind berufen, Gott in Seiner Herrlichkeit anzubeten und sie mit unserem Leben widerzuspiegeln – egal wie unvollkommen es uns gelingt.Psalm 26,1–12
Suche nach Gottes Herrlichkeit
David schreibt, „Herr, ich liebe das Haus, in dem du wohnst, und den Ort, der von deiner Herrlichkeit erfüllt ist“ (26,8). König David war gewiss ein Promi seiner Zeit (siehe 1. Samuel 18,7). Trotzdem suchte er nicht eigenem Ruhm, sondern gab Gott alle Ehre. Der Psalm endet mit den Worten, „Jetzt stehe ich auf sicherem Grund, deshalb lobe ich den Herrn vor allen Menschen“ (26,12).
Wenn du Gottes Herrlichkeit widerspiegeln möchtest, nimm dir David zum Vorbild. Versuche, ein „aufrichtiges“ Leben zu führen (26,1). Vertraue fest auf Gott (26,1b). Versuche, dir ein reines Herz und Gewissen zu bewahren (26,2). Lass dich von Gottes Liebe und Wahrheit leiten (26,3). Halte dich fern von den „falschen Leuten“, die dich zu Fall bringen könnten: von „Hinterhältigen“, „Verbrechern“ und „Gewissenlosen“ (26,4; GNB).
Obwohl David sagt, „ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen“ (26,11a) fährt er doch fort, „Hab Erbarmen mit mir und rette mich!“ (11b). Ihm muss bewusst gewesen sein, dass, so sehr er sich auch bemühte, ein Leben ohne Schuld zu führen, ihm das nicht gelang und er deshalb auf Gottes Erlösung und Gnade angewiesen war. Statt von sich zu behaupten, ein sündenfreies Leben zu führen, spricht David davon, „aufrichtig und ehrlich“ (26,11a) – also integer zu sein. Das macht ihn wirklich aufrichtig vor Gott.
Andere Könige seiner Zeit mögen von ihrem Volk erwartet haben, selbst im „Promi-Kult“ vergöttert zu werden. Aber David betete den Herrn an. „Ich schreite um deinen Altar; ich danke dir mit meinem Lied und verkünde deine Wundertaten. Ich liebe das Haus, in dem du wohnst, wo du in deiner Herrlichkeit uns nahe bist“ (26,6-8; GNB).
Für die Menschen des Alten Testaments war der Tempel in Jerusalem der Ort, wo Gottes Herrlichkeit zu finden war. Aber die Herrlichkeit Gottes offenbart sich in erster Linie in Jesus Christus (Johannes 1,14). Jesus ist der neue Tempel (2. Johannes 2,10.21).
Außerdem wohnt Gottes Herrlichkeit, erstaunlich aber wahr, in allen Menschen, die auf Jesus vertrauen; sowohl als einzelne Person (siehe 1. Korinther 6,19) als auch als Gemeinschaft (siehe 1. Korinther 3,16). Das Volk Gottes wird als Gottes Tempel betrachtet, in dem der Heilige Geist wohnt: „Durch Christus, den Eckstein, werdet auch ihr eingefügt und zu einer Wohnung, in der Gott durch seinen Geist lebt“ (Epheser 2,22).
Herr, danke, dass Deine Herrlichkeit unter Deinem Volk wohnt. Ich werde Deine Wundertaten laut verkünden.
Markus 9,2–32
Spiegele Jesu Herrlichkeit wider
Petrus, Jakobus und Johannes erhaschten einen Blick auf Gottes Herrlichkeit, als Jesus vor ihren Augen verklärt wurde. Jesu Verklärung oder Verherrlichung (wie es je nach Übersetzung heißt) geschah nicht zufällig unmittelbar nachdem Er Seine Jünger gefragt hatte, wer sie glauben, dass Er sei (8,27). Sie offenbart Jesu göttliches Wesen.
Der Vorhang der Zeit wurde beiseitegeschoben, und die Jünger sahen Mose (stellvertretend für das Gesetz) und Elia (stellvertretend für die Propheten) eindeutig lebendig neben Jesus. Wir können davon ausgehen, dass die Jünger sich mit Moses und Elia auskannten, waren diese beiden Männer im Judentum damals doch die Promis schlechthin. Aber Gott sagt, dass Jesus noch größer ist als diese verehrten Männer.
Beim nächsten Hinschauen sahen die Jünger nur noch Jesus (9,8). Petrus, Jakobus und Johannes sahen Jesus so, wie Er an dem Tag sein wird, an dem wir Ihn in Seiner Herrlichkeit wiedersehen werden.
Das Wort, das hier für „verklärt“ steht, ist dasselbe, das Paulus benutzte, als er schrieb, „Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln“ (2. Korinther 3,18).
Heutzutage berühmt zu sein, hat meistens etwas mit Ruhm und Publicity zu tun. Jesus war nicht auf Publicity aus; ganz im Gegenteil. Vielmehr „wies er sie an, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten“ (9,9).
Berühmtheit wird auch häufig mit Wohlstand und einem Leben in Luxus in Verbindung gebracht. In Jesu Leben waren Leid und Herrlichkeit untrennbar miteinander verbunden. Bei ihrer Rückkehr vom Berg erklärt Er Seinen Jüngern, dass „der Menschensohn viel Leid und Verachtung erdulden muss“ (9,12). Jesu Ruhm und Herrlichkeit entsprachen nicht dem, was die Welt damit verbindet – damals wie heute.
Was Jesus jedoch mit „Promis“ unserer Zeit gemein hatte, war, dass Er die Massen anzog (9,14). „Sobald die Menschen Jesus sahen, gerieten sie in Aufregung; sie liefen zu ihm hin und begrüßten ihn“ (9,15; GNB).
Trotz ihrer außergewöhnlichen Erfahrung, Jesu Herrlichkeit bei der Verklärung erlebt zu haben, fehlte den Jüngern der nötige Glaube, den Jungen mit dem bösen Geist zu heilen. „Alles ist möglich für den, der glaubt“ (9,23), sagt Jesus. Die Welt dagegen sagt, „ich glaube nur, was ich sehe“. Jesus sagt, „Glaube du zuerst, dann wirst du sehen“. Augustinus schrieb dazu: „Der Lohn für unseren Glauben wird sein, dass wir schauen, was wir glauben.“
Der Vater des Jungen fasst die Spannung in Worte, die wir selbst nur zu gut kennen, „Ich glaube! Aber hilf mir, dass ich nicht zweifle!“ (9,24).
Jesus heilt den Jungen ohne großes Tamtam und in diesem Fall selbst ohne Handauflegen. Kein langes Ringen, sondern einfach die Macht, die in Jesu Worten liegt. Den Kampf hat Er bereits durch Sein Gebetsleben gewonnen (9,29).
Wieder geht Jesus direkt dazu über, von Seinem Leiden zu sprechen: „Der Menschensohn wird verraten werden. Man wird ihn töten, aber drei Tage später wird er von den Toten auferstehen“ (9,31).
Herr, bitte hilf mir, heute Zeit in Deiner Gegenwart zu verbringen und Deine Herrlichkeit in allem, was ich tue und sage, widerzuspiegeln.
2. Mose 39,1–40,38
In Erwartung einer Ewigkeit in Herrlichkeit
David erhaschte einen Blick auf Gottes Herrlichkeit, wenn er den Tempel betrat. Die Jünger erhaschten einen Blick auf Gottes Herrlichkeit, als sie sahen, wie Jesus vor ihren Augen verklärt wurde. Wenn du dich mit anderen Gläubigen versammelst, solltest du einen Blick auf Gottes Herrlichkeit erhaschen.
Als sie die Stiftshütte fertiggestellt hatten, „bedeckte die Wolke das Zelt Gottes und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte es“ (40,34). „Mose konnte das Zelt Gottes nicht mehr betreten, weil die Wolke sich darauf herabgesenkt und das Zelt Gottes mit der Herrlichkeit des Herrn erfüllt hatte“ (40,35).
Von der Herrlichkeit Gottes ging in diesem Moment eine spürbare Kraft aus. Man konnte tatsächlich sehen, wie sie sich auf die Stiftshütte „herabgesenkt“ hatte. Das hebräische Wort hierfür (shekinah) wird heute manchmal verwendet, um eine deutlich spürbare Gegenwart und Herrlichkeit Gottes zu beschreiben.
Die Wolke über der Stiftshütte, das sichtbare Zeichen von Gottes Gegenwart und Herrlichkeit, begleitete das Volk Gottes auf ihrer Reise und wies ihm Tag und Nacht den Weg (2. Mose 40,36-38); so wie der Heilige Geist heute dich leitet. Dies ist der Hintergrund aus dem Alten Testament für die Wolke in der Geschichte von Jesu Verklärung bzw. Verherrlichung. Was Petrus, Jakobus und Johannes dabei erlebten, war ein Blick auf die Herrlichkeit des Herrn (Markus 9,7).
Durch die „Botschaft über die Herrlichkeit von Christus“ (2. Korinther 4,4) können wir alle einen Blick auf die Herrlichkeit Gottes erhaschen. „Denn Gott, der sprach: „Es werde Licht in der Finsternis“, hat uns in unseren Herzen erkennen lassen, dass dieses Licht der Glanz der Herrlichkeit Gottes ist, die uns im Angesicht von Jesus Christus sichtbar wird“ (2. Korinther 4,6).
Es ist nur ein kurzer Blick, aber eines Tages wirst du sie in Wirklichkeit sehen. Deshalb, so der Apostel Paulus, sollen wir nicht den Mut verlieren, wenn wir schwere Zeiten durchmachen: „Denn unsere jetzigen Sorgen und Schwierigkeiten sind nur gering und von kurzer Dauer, doch sie bewirken in uns eine unermesslich große Herrlichkeit, die ewig andauern wird!“ (2. Korinther 4,17).
Herr, danke, dass Du mich auf den Augenblick vorbereitest, in dem Du Dich mir in Deiner ganzen Herrlichkeit offenbaren wirst. Hilf mir, meine Sorgen und Schwierigkeiten im Leben aus der Perspektive der „unermesslich großen Herrlichkeit, die ewig andauern wird“ heraus zu betrachten.
Pippa Adds
Psalm 26,1–12 (GNB)
Dieser Psalm wird David zugeschrieben. Ich finde interessant, dass es in Vers 1 heißt, „Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Ich habe dir immer vertraut, nichts hat mich davon abbringen können.“ Ich wünschte, ich könnte das von mir sagen. Ich bin weit davon entfernt, „mir nichts zuschulden kommen“ zu lassen; und so einiges lenkt mich davon ab. Außerdem wissen wir alle, dass Davids Leben nicht ohne Fehl und Tadel war. Entweder passierte all das erst, nachdem er diesen Psalm geschrieben hat, oder er überschätzte seine Performance. In Vers 11 bittet er: „Erbarme dich und rette mich!“ David wusste, dass er Gottes Erbarmen nötig hatte – und ich weiß das auch.
References
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021. Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen. BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021 Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Die Bibel zu verstehen kann schwer sein. Lese oder höre sie täglich mit den Kommentaren der Alpha-Pioniere Nicky und Pippa Gumbel. Fange noch heute an!"
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Wir möchten uns bei Nicky & Pippa Gumbel für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: bible.alpha.org/de/