Maschieren

Stell dir vor, der Klassenstreber stellt sich in der Klasse auf einen Stuhl und sagt: „Ich hatte einen Traum, in dem ihr euch alle vor mir verbeugt habt!“ Ganz ehrlich, alle werden sich denken: „Der hat sie doch nicht mehr alle, warum erzählt er das überhaupt?“

Josef hatte zwei solcher Träume und hat sie auch direkt seiner Familie erzählt. Klar, dass seine Brüder ihn gehasst haben und ihn sogar umbringen wollten. Doch was seine Brüder nicht wussten: Sie werden sich später wirklich vor Josef niederbeugen. Gott hat Josef schon früh eine Berufung zugesprochen. Der Weg dorthin war nicht nur einfach und schön, aber Josef war durchweg treu und gottesfürchtig. Josef hatte eine ganz individuelle Berufung und hat es in seinen jungen Jahren sehr betont – was ihn in echte Schwierigkeiten gebracht hat. Erst später lernt er, auch an die Gemeinschaft zu denken und seinen Auftrag besser zu kommunizieren. So wurde er der zweitmächtigste Mann in ganz Ägypten und rettete viele Menschen vor einer großen Hungersnot. Am Ende seines Lebens sagt Josef: „Was mich betrifft, hat Gott alles Böse, das ihr geplant habt, zum Guten gewendet. Auf diese Weise wollte er das Leben vieler Menschen retten.“ (1. Mose 50,20)

Heute stehen uns viele Türen offen, doch meistens weiß man gar nicht, was der richtige Weg ist. Wir wollen oft ganz besonders im Gegensatz zu den anderen sein. Diese Unsicherheiten kannte Josef sicherlich auch in seinem Leben, das voller Herausforderungen war. Aber Josef war ein treuer Mann und hat gelernt, in der Verbundenheit mit Gott und den Menschen zu bleiben, obwohl er einen besonderen Auftrag hatte. Das hat ihn weit gebracht. Vielleicht hast du auch Träume oder alles ist noch offen. Von Josef lernen wir: Sei treu und stell dich unter die Leitung Gottes. Er wird es gut machen.

Gebet

Jesus, ich danke dir, dass du Josef einen Traum gegeben hast, der ihn durch sein ganzes Leben begleitet hat. Bitte schenke mir auch einen. Du weißt auch, welche Herausforderungen mich in meinem Leben noch erwarten. Hilf mir treu zu bleiben und dir zu vertrauen, dass du alles gut machst, und schenke mir Sanftmut im Umgang mit anderen Menschen.