Losgehen

Familien binden stark. Besonders in den ersten beiden Lebensjahrzehnten sind wir stark von der eigenen Familie abhängig – für Essen, Wohnung, Gemeinschaft und vieles mehr. Während gerade im Westen manche nach dem Schulabschluss möglichst schnell frei von Familienzwängen sein wollen, ist in vielen Kulturen die Familienbindung das ganze Leben über stark. Ich bin in den letzten Jahren mit einer Kultur in Berührung gekommen, in der die Familie fast über allem steht. Ständig stehen Verwandtschaftstreffen auf dem Programm und auch für Studium, Job oder die Liebe zieht man nicht weit weg. Das hat tatsächlich viele praktische Vorteile: unter anderem beim Hausbau und beim Babysitten können viele helfende Hände einspringen.

So schön und praktisch eine harmonische und enge Familienbeziehung sein kann, ruft uns Jesus doch ein stückweit aus ihr heraus. Jesus weiß, dass ein zu starkes „Zurückschauen“ (V. 62) davon abhält, sich auf die Menschen und Aufgaben einzulassen, die er vorbereitet hat. Er wünscht sich weiterhin Respekt und Liebe für Vater und Mutter, doch er fordert auch eine Loyalität über die Familie hinaus. Familie sollte niemals nur eng und exklusiv sein und dazu führen, dass wir uns in ihr verstecken. Deswegen sendet Jesus seine Jünger zu zweit in die Welt aus (V. 1) und fordert uns heraus, den sicheren Familienhafen mindestens hin und wieder zu verlassen.

Challenge

Warst du schon mal länger von der Familie getrennt? Heimweh ist verständlich, sollte uns aber nicht für immer zurückhalten. Wie wäre es mit einer Jugendfreizeit in den kommenden Ferien? Dort kannst du Gemeinschaft über die Familie und deinen bisherigen Freundeskreis hinaus erleben.