Anbetung wachsen lassenBeispiel

Anbetung wachsen lassen

Tag 1 von 7

Anbetung ist mehr als gute Gefühle

Am Samstagabend bekomme ich eine Whatsapp-Nachricht: „Hey, ich kann morgen leider nicht im Lobpreisteam mitsingen. Ich fühl mich gerade nicht so.“ Tja, da stand ich nun und musste allein den Lobpreis leiten und habe mich gefragt: Kann ich Gott eigentlich nur loben, wenn ich mich danach fühle, oder kann Lobpreis vielleicht auch eine Entscheidung sein, die ich treffe, auch wenn ich mich nicht danach fühle?

Wenn ich Paulus und Silas gefragt hätte, wie ihr Tag in Apostelgeschichte 16 so war, dann wären die Fakten vermutlich eindeutig gewesen: Ohne Gerichtsverfahren und triftigen Grund waren sie öffentlich so lange ausgepeitscht worden, bis ihre Kleidung zerrissen war. Dann hatte man sie in die hinterste, dunkelste Zelle des Gefängnisses gesteckt und ihre Füße in einem Holzblock festgeschraubt. Das führte zu schrecklichen Qualen, denn bei Muskelkrämpfen konnte man sich nicht befreien. Alles in allem kann man sagen: Vermutlich kein gutes Gefühl.

Doch dann passiert es:

Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und priesen Gott in Lobgesängen.“ (Apostelgeschichte 16,25).

Obwohl sie wahrscheinlich Schmerzen hatten, sagten sie die Worshipnight nicht ab. Sogar am Tiefpunkt, im Dunkeln um Mitternacht, holen die beiden ihre Gitarren raus und stimmen „So groß ist der Herr“ an. Sie tun es, nicht weil sie dabei so ein schönes Gefühl haben, sondern weil es eine feste Routine in ihrem Leben war. Die Formulierung „sie fingen an, Gott zu loben“ deutet drauf hin, dass sie nicht erst im Gefängnis angefangen haben Gott zu loben, sondern dass es eine tägliche Routine war, die sie schlicht im Kerker fortgeführt haben. Um Gott auch in schweren Zeiten loben zu können, muss man das in guten Zeiten eingeübt haben.

Beim Lesen dieser Geschichte habe ich mich gefragt: Welche Lieder waren es wohl, die eine solche Kraft hatten, Mauern einstürzen zu lassen und Gefängnistüren zu öffnen? Gewiss haben die beiden nicht aus einem „Feiert-Jesus-Liederbuch“ gesungen, aber es liegt nahe, dass sie die Psalmen 113-118 gesungen haben. Das waren die Songs, die jeder Jude auswendig konnte und die man in Notlagen sang. Da sind viele spannende Liedzeilen dabei, zum Beispiel „Als ich von allen Seiten bedrängt war, schrie ich zum Herrn um Hilfe. Er erhörte mich und machte mich frei. Der Herr steht mir bei; nun fürchte ich nichts mehr.“ (Psalm 118,6)

Die beiden haben also nicht nur - unabhängig von ihren Gefühlen - Gott gelobt, sondern haben in ihren Liedtexten von Ereignissen gesungen, die noch gar nicht passiert waren. Gott hatte sie noch nicht erhört und frei gemacht und dennoch sangen sie davon. Auch das kann ich für meine Anbetungszeit von den beiden lernen: In Anbetung darf ich mich an das erinnern, was Gott schon in der Vergangenheit getan hat und im Glauben aussingen, was vielleicht noch gar nicht geschehen ist.

Aber dann passiert etwas Überraschendes: „Und die anderen Gefangenen hörten ihnen aufmerksam zu“. (Vers 25). Keine Selbstverständlichkeit, denn die anderen im Gefängnis waren vermutlich wirklich böse Jungs, die nicht zu einer Worshipnight kommen würden. Aber genau das ist die Kraft von Anbetung. Wenn wir so von der Liebe Gottes überzeugt sind, dass wir auch an schlechten Tagen Gott loben können, dann werden andere aufmerksam, ihre Ketten fallen ab und Gefängnistüren öffnen sich. Sogar Mauern stürzen ein, wenn wir uns entscheiden Gott zu loben: „Da gab es plötzlich ein gewaltiges Erdbeben. Die Mauern des Gefängnisses schwankten, alle Türen sprangen auf und die Ketten fielen von den Gefangenen ab.“ (Vers 26). Das ist die Kraft, die auch heute noch in Anbetung zu finden ist. Und das gute Gefühl gibt es dann als Bonus obendrauf.

  • Reflektion: Wie fühlst du dich heute? Ist dir zum Loben zumute? Bei Paulus und Silas sehen wir, dass Anbetung auch möglich und sogar kraftvoll sein kann, wenn wir trotz schwieriger Zeiten Gott loben. Das macht uns dann auch nicht zu unglaubwürdigen Heuchlern, weil wir anders handeln, als es unsere Gefühle uns vermitteln wollen. Nein, Gott verdient unsere Anbetung immer und Sein Ruhm ist völlig unabhängig davon, ob ich gerade eine gute oder eine schlechte Zeit erlebe.
Tag 2

Über diesen Leseplan

Anbetung wachsen lassen

„Anbetung wachsen lassen“ wird dir dabei helfen, deine Leidenschaft für Anbetung aufblühen zu lassen. Du wirst ein besseres Verständnis dafür bekommen, was die Bibel zu Lobpreis sagt und lernen, wie du in allen Lebenslagen dankbar sein kannst. Lobpreis und Anbetung sind starke geistliche Waffen und du wirst selbst erleben, wie dieses Wissen deine Beziehung zu Gott stärken wird und du geistlich wachsen wirst.

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Wir möchten uns bei Worship Masterclass für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen findest du unter: https://www.worshipmasterclass.de/