Gott oder die Welt? Du hast die Wahl!Beispiel

SOAP: 1. Mose 45,5

Aber ihr braucht euch nicht zu fürchten. Macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott wollte es so! Er hat mich vorausgeschickt, um euch zu retten.

Zur Vertiefung

Die Botschaft der Versöhnung ist ein durchgängiges Thema im ersten Buch Mose. Als Jakob sich darauf vorbereitet, Esau nach zwanzig Jahren der Trennung wieder zu treffen, war er ziemlich besorgt. Esau hatte Jakob seinen Betrug jedoch verziehen, weil er selbst reich gesegnet worden war (1. Mose 33,9). Josefs Brüder waren ähnlich besorgt, dass sie für das Unrecht, dass sie Josef angetan hatten, hart bestraft würden. Stattdessen bot Josef ihnen Vergebung an und bat um Versöhnung. Das konnte er, weil er die Souveränität Gottes verstanden hatte.

Josef vergab seinen Brüdern, anstatt Vergeltung an ihnen zu üben oder sie zu bestrafen, als sie ihre Schuld zugaben. Er erkannte, dass, obwohl seine Brüder ihn in die Sklaverei verkauft hatten, es Gott war, der ihn dorthin schickte. In den zwanzig Jahren seit diesem Vorfall tat Gott Erstaunliches, indem Er all das Unrecht, das Josef angetan worden war, zum Guten nutzte. Josef erkannte Gottes Souveränität und hatte es nicht nötig, Rache zu üben.

Ein richtiges Verständnis von Gottes Souveränität führt zu Vergebung. Josef sah, wie Gott all das Unrecht gegen ihn nutzte, um ein größeres Gut zu bewirken und die Leben seiner Familienmitglieder zu schützen. Anstatt mit Vergeltung zu reagieren, reagierte Josef mit Mitgefühl. Sein Mitgefühl führte im Umkehrschluss zur Versöhnung zwischen den Brüdern. Die Einheit der Familie war wiederhergestellt.

Gott wirkt immer. Diese Ereignisse zeigen Seinen Wunsch danach, Leben zu schützen und Seine Macht, selbst das Böse zu nutzen, um Seine souveränen Pläne zu verwirklichen. Gott schließt alles in Seinen Plan mit ein, und deswegen sollte in unseren Herzen kein Raum für Vergeltung oder Bitterkeit sein.

Wahre Versöhnung kann nur durch Gottes Wirken in uns kommen. Ohne Vergebung ist Versöhnung unmöglich. Doch ohne ein richtiges Verständnis und ohne das Anerkennen von Gottes Souveränität sind wir nicht in der Lage, denen zu vergeben, die uns Unrecht angetan haben. Wer Groll hegt oder Vergeltung sucht zeigt, dass er die Souveränität Gottes nicht akzeptieren will oder kann. Er wirkt in allen Dingen, selbst im Bösen, um Seine Pläne zu verwirklichen. Wenn wir die Ereignisse in unserem Leben als Teile von Gottes großem Erlösungsplan betrachten, können wir mit Seiner Hilfe anderen vergeben und mit ihnen versöhnt werden.

Dieser Bericht über die Brüder ist ein wahrer Segen für uns, wenn wir uns gerade um Einheit mit anderen Gläubigen bemühen. Wenn Josef in der Lage war, seinen Brüdern zu vergeben, können wir unser Bedürfnis nach Vergeltung aufgeben und stattdessen Versöhnung mit anderen Gläubigen suchen. Einigkeit war in der auserwählten Familie Gottes von zentraler Bedeutung, und genauso ist sie auch heute von zentraler Bedeutung für den Leib Christi.