Gott oder die Welt? Du hast die Wahl!Beispiel

SOAP: Psalm 56,4-5

Doch gerade dann, wenn ich Angst habe, will ich mich Dir anvertrauen. Ich lobe Gott für das, was Er versprochen hat; Ihm vertraue ich und fürchte mich nicht. Was kann ein Mensch mir schon antun?

Zur Vertiefung

Gott war mit Jakob. Gott rief ihn aus einem fremden Land heraus und zurück in das Land seiner Väter, das ihm versprochen war. Gott beschützte Jakob. Er hielt seinen Schwiegervater und Feind Laban davon ab, Jakob oder seiner Familie zu schaden. Jakob war gehorsam. Er hielt sein Versprechen, ins gelobte Land zurückzukehren und mit Gott durchs Leben zu gehen.

Aber dann kam sein Bruder und erster Feind Esau zurück ins Spiel. Obwohl Gott ihn vor Laban beschützt hatte, hatte Jakob große Angst und war beunruhigt. Er hatte seinen Bruder um den Segen gebracht, der ihm als Erstgeborenen zugestanden hatte. Bei ihrer letzten Begegnung hatte sein Bruder Esau geschworen, dass er ihn umbringen würde.

Schon sehr früh in seinem Leben konnte man sehen, was für ein scharfsinniger Mensch Jakob war. Er war schlau und listig und wusste, wie er das bekam, was er wollte. Er konnte eine Situation geschickt für seine Zwecke nutzen oder eine Person dazu bringen, ihm beim Erreichen seiner Ziele zu helfen. Bis zu diesem Punkt in seinem Leben, wird nicht davon berichtet, dass er je Hilfe bei Gott gesucht hätte. Die Szenen rund um dieses Ereignis machen deutlich, dass sich Jakob charakterlich weiterentwickelt hatte. Er vertraute darauf, dass Gott ihn vor Laban beschützen würde und folgte Gottes Anweisung, in das verheißene Land zurückzukehren. In keiner der vorigen Situationen, die Jakob zu seinen Gunsten beeinflusst hatte, wird berichtet, dass er zuerst betete und dann handelte. Und doch suchte Jakob jetzt Schutz und Hilfe von Gott als der erste Feind, den er in seinem Leben gewonnen hatte, ihm mit 400 Mann entgegenkam.

Obwohl sich Jakob schon ein wenig verändert hatte, schmiedete er trotzdem einen Plan, wie er selbst seinen Kopf aus der Schlinge ziehen könnte. Er legte Geschenke für Esau zurecht, die eine Wiedergutmachung für den Segen sein sollten, den er ihm Jahre zuvor weggenommen hatte. Jakob wollte seinen Bruder besänftigen, indem er ihm einen großen Batzen von dem Segen, den er (anstelle von Esau) von Gott erhalten hatte, schenkte. Jakobs Geschenk zeigt, dass er so große Angst vor Esaus Rache hatte, dass er bereit war, das aufzugeben, was Gott für ihn bestimmt und ihm gegeben hatte. Jakob bat Gott, ihn zu retten, versuchte dann aber doch, sich selbst zu retten.

Wie oft machen wir es wie Jakob und wünschen uns, dass Gott uns schützt, versorgt und uns Weisheit gibt und ziehen dann doch unseren Plan durch? Wenn wir uns für die Dinge, die von Gott kommen, entscheiden wollen und nicht für das, was die Welt uns bietet, dann müssen wir akzeptieren, dass wir oft auf Gottes Antwort warten müssen. Seine Pläne werden nie durchkreuzt, Sein Segen kommt nie zu spät, aber wir haben die Tendenz, uns zu fürchten und uns Sorgen zu machen. Das kann dann schnell dazu führen, dass wir die Sache selbst in die Hand nehmen und denken, wir müssten eine Lösung herbeiführen. Es kann passieren, dass wir zu krassen Mitteln greifen, um auf Nummer sicher zu gehen, statt auf Gottes Zeitplan zu vertrauen. Lasst uns Gott in jeder Lebenslage vertrauen und darauf warten, dass Er für eine rettende Lösung sorgt.