Gott oder die Welt? Du hast die Wahl! Von Jakob und Josef lernen Beispiel

SOAP: 1. Johannes 2,15-17

Liebt nicht diese Welt und hängt euer Herz nicht an irgendetwas, das zu dieser Welt gehört. Denn wer die Welt liebt, kann nicht zugleich Gott, den Vater, lieben. Was gehört nun zum Wesen dieser Welt? Selbstsüchtige Wünsche, die Gier nach allem, was einem ins Auge fällt, das Prahlen mit Wohlstand und Macht. All dies kommt nicht von Gott, unserem Vater, sondern gehört zur Welt. Die Welt aber mit ihrer Unersättlichkeit wird vergehen. Nur wer tut, was Gott will, wird ewig leben.

Die beiden Brüder liefern sich zwar einen Schlagabtausch über das Erstgeburtsrecht, aber es kommt zu keiner langfristigen Lösung des Konfliktes. Nirgendwo lesen wir, dass Gott das Handeln von Jakob oder Esau gutheißt. Diese Begebenheit ist jedoch der Ausgangspunkt für mehrere wichtige Handlungsstränge in der weiteren Erzählung: Der Gegensatz zwischen Jakob und Esau, der Konflikt zwischen den Brüdern und die beginnende Erfüllung von Gottes Plan, dass der Ältere dem Jüngeren dienen würde.

Esau wird als jemand beschrieben, der ein sehr weltliches Leben führte. Er verachtete alles, was mit Gott zu tun hatte. Er nahm sich alle Freiheiten und scherte sich nicht um Gottes Maßstäbe für sein Leben. Jakob wollte Gottes Segen so unbedingt haben, dass er alles getan hätte, um ihn zu bekommen. Jedes Mittel war ihm recht. Esau war stürmisch, Jakob war die Ruhe in Person. Esau erreichte Dinge mit körperlicher Kraft, Jakob durch geschicktes Taktieren. Esau war Isaaks Liebling, Jakob Rebekkas. Während Jakob versuchte, Gottes Segen zu bekommen, war Esau daran interessiert, seine körperlichen Bedürfnisse zu stillen. Beide verstanden es, zu jagen: Esau war ein ausgezeichneter Wildjäger, sein Bruder war einfach nur gerissen und ein Experte im Überlisten.

Weder Jakobs noch Esaus Verhalten in dieser Geschichte war vorbildlich. Esau ließ sich von seinen körperlichen Bedürfnissen lenken. Seinen physischen Hunger zu stillen war ihm wichtiger als alles andere - wichtiger als alles Heilige, wichtiger als der Segen Gottes. Er reagierte impulsiv auf sein unmittelbares Verlangen und verachtete sein Erstgeburtsrecht. Obwohl Jakob seinen Bruder offensichtlich manipulierte und lenkte, damit er bekam, was er wollte, finden wir im Bibeltext keine moralische Verurteilung seines Verhaltens. Esaus Verhalten hingegen wird klar verurteilt. Gott hatte versprochen, dass Jakob seinem Bruder überlegen sein würde. Er gebrauchte diese Situation, um Seinen Plan auszuführen.

Im ersten Buch Mose wird Jakobs Lebensgeschichte nach und nach erzählt. Beim Lesen sehen wir, wie wichtig es ist, sich für Gottes Willen zu entscheiden und sich nicht von der Welt leiten zu lassen oder davon, was einem selbst den größten Nutzen bringt. Jakob musste sich immer wieder entscheiden: Machte er es so, wie er es für richtig hielt oder ließ er sich auf Gottes perfekten Plan ein? Wenn wir Christus nachfolgen, sind wir dazu berufen, anders zu leben als die Welt. Wir können nicht so leben wie Esau und einfach nur darauf bedacht sein, unsere Bedürfnisse zu stillen. Stattdessen sollen wir uns ausstrecken nach Gott und nach dem, was von Ihm kommt. Aber auch, wenn wir Gottes Segen so sehr schätzen wie Jakob das tat, können wir das Thema Sünde nicht einfach abhaken. Unser Verhalten muss trotzdem im Einklang mit Gottes Geboten stehen. Wir müssen trotzdem ehrlich und wahrhaftig sein, auch wenn Betrug vielleicht die einfachere Option wäre. Mit der Welt geht es irgendwann zu Ende, aber wenn wir den Willen Gottes tun, werden wir ewiges Leben haben.