Denn Kindern gehört das Reich GottesBeispiel

Staunen im Reich Gottes

 Als Jesus mit Seinen Jüngern weiterzog, kam Er in ein Dorf, wo Er bei einer Frau aufgenommen wurde, die Marta hieß.

Maria, ihre Schwester, setzte sich zu Füßen von Jesus hin und hörte Ihm aufmerksam zu.

Marta aber war unentwegt mit der Bewirtung ihrer Gäste beschäftigt. Schließlich kam sie zu Jesus und fragte: Herr, siehst Du nicht, dass meine Schwester mir die ganze Arbeit überlässt? Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll!

Doch der Herr antwortete ihr: Marta, Marta, du bist um so vieles besorgt und machst dir so viel Mühe.

Nur eines aber ist wirklich wichtig und gut! Maria hat sich für dieses eine entschieden, und das kann ihr niemand mehr nehmen.

Kinder werden mit einem Sinn fürs Staunen geboren, mit großen Augen erkunden sie die Welt. Doch im Laufe der Zeit verlieren wir diese wunderbare Eigenschaft und beginnen, unseren Blick stattdessen uns auf selbst zu zentrieren. In dieser Selbstzentriertheit malen wir uns unsere bevorzugte Zukunft vor Augen aus und unser primäres Ziel besteht dann darin, diese Zukunft ins Leben zu rufen. Manchmal sind das kurzfristige Pläne wie: "Was werde ich heute zu Abend essen?"; oder langfristige wie: "Wen werde ich heiraten?" 

Da, wo wir unsere eigenen Zukunftsvorstellungen zu unserem obersten Ziel machen, versuchen wir quasi, dem Autor den Stift aus der Hand zu nehmen: Wir beginnen, unsere eigene Geschichte zu schreiben. Das Problem dabei ist, dass diese Kontrolle in Wirklichkeit nur in unserem Kopf existiert. Wir erhalten dabei tatsächlich kein Stückchen mehr Autorität über unser Leben. Stattdessen hat sich nur unser Blick verändert: Unser einstiges Staunen über die Welt wurde nun von einem Blick der Selbstzentriertheit ersetzt. Dieser Austausch führt zu Chaos: Er entstellt und verzerrt unser geistliches Leben. 

Lebst du so, als ob Jesus deinen Träumen zu dienen hat, oder lebst du, um Ihm zu dienen? Kommst du mit leeren Händen zu Jesus, damit Er sie füllen kann, oder kommst du mit den Händen voll von deinen eigenen Träumen und bittest um Seinen Segen? Der Schöpfer - voller Weisheit und Majestät - hat dich für Seine Pläne und Zwecke erschaffen. Es ist lächerlich zu glauben, dass wir Ihn nur bräuchten, damit Er unseren eigenen Plänen einen göttlichen Schub verpasst. Aber trotzdem leben viele Menschen bewusst oder unbewusst mit so einer Vorstellung.

Wenn unser Eigenwille unser Leben bestimmt, sieht es normalerweise so aus, als hätten wir alles unter Kontrolle. Aber dann, in Momenten, in denen uns das Leben durch die Finger zu gleiten beginnt, sieht derselbe Eigenwille stattdessen schnell nach Angst aus. Was, wenn ich zu spät komme? Was ist, wenn ich nie einen Ehepartner finde? Im Staunen - im Gegensatz zur Angst - lassen wir Gott wieder der Autor sein. Und wir sehen, wie unsere eigene, kleine und endliche Rolle in eine größere Geschichte passt. 

Was sagt dein Alltag darüber aus, was du wirklich willst - welches Ziel du verfolgst? Schau dir deine inneren Denkweisen und Muster an. Wenn zum Beispiel Erfolg dein primäres Ziel ist, wirst du überall Zeichen von Überarbeitung bemerken. Als Maria zu Jesu Füßen saß und über Seine Person, Sein Leben und Seine Lehre staunte, sagte Jesus: „Maria hat das Bessere gewählt, und das soll ihr nicht genommen werden.“ Größe im Reich Gottes erhalten diejenigen, die es wagen zu staunen. Bitte Gott um eine Erneuerung dieses Staunens und Er wird sie dir geben. 

Überlegung: Bist du bereit, dieses kindliche Staunen zu einem Teil deines Lebens zu machen? Was heißt es für dich, dich ganz auf Jesus zu fokussieren, auf Ihn, der dich liebt und Sein Leben für dich gab? 

Gebet: „Gott, gib mir einen neuen Sinn fürs Staunen über Deine Gegenwart. Schenk mir eine neue Liebe auch für Andere, damit ich sehen kann, welch wunderbaren Dinge Du auch in sie hineingelegt hast.“