Philipperbrief mit der EMBBeispiel
Religiosität führt zu Fanatismus
Bei Paulus schien alles zu stimmen: In einer guten Familie geboren. Gut erzogen. Beste Ausbildung. Alles im Leben war auf die Heilige Schrift ausgerichtet. Absolute Hingabe. Heiliger Eifer, in allem Gott zu gefallen. Was für ein Vorrecht! Was für eine hervorragende Leistung! Schon in jungen Jahren war Paulus bei der geistlichen Elite angedockt. Die Karriere war aufgegleist.
Beim Lesen dieser Verse kommen mir einige afghanischen Freunde in den Sinn, die ich im Hope4Afghan regelmäßig treffe. Einige leben eine bemerkenswerte Hingabe an ihren Glauben. Sie versuchen mit aller Kraft alles richtig zu machen. Sie verteidigen ihren Glauben an Allah und an den Koran. Sie wollen unbedingt einmal in den Himmel kommen. Darum beten sie und fasten und halten alle Rituale streng ein…
Durch das Halten der Gesetze gelang Paulus in vielerlei Hinsicht ein vorbildliches Leben. Mit aller Kraft versuchte er das Gute zu tun. Doch religiöse Leistung verändert nicht das Herz. Im Gegenteil. Sie macht hart, stolz und fanatisch. Obwohl Paulus Gott und Sein Wort liebte und Ihm hingebungsvoll dienen wollte, wurde er zum Mörder. Er fuhr auf dem falschen Gleis in die falsche Richtung. Nur ein übernatürlicher Stopp vom Himmel her brachte ihn zur Umkehr. Durch die Begegnung mit Jesus konnte er erkennen, was wahre Liebe und Hingabe ist. Er trenne sich bewusst von allem religiösen Leistungsdenken und warf es in den Mülleimer (siehe nachfolgende Verse).
Religiosität setzt auf Leistung und kann fanatisch machen. Diese Gefahr lauert übrigens bei uns allen vor der Tür, wenn wir uns auf eigene Leistungen berufen. Diese Verse helfen uns, unsere Mitmenschen zu verstehen, die sich einerseits zwar bemühen ein anständiges und gutes Leben zu führen aber andererseits auch mal recht aggressiv auf uns Christen reagieren.
Was wir daraus lernen: Alle Menschen brauchen einen „übernatürlichen Stopp“, ein göttliches Eingreifen in ihre Biographie, wie es Paulus erlebte (Apg 9,1-18). Sicher nicht in dieser Dramatik. Aber immer ist eine Jesus-Begegnung ein unbegreifliches Wunder für die Umkehr auf den Weg des Glaubens.
Unser großes Gebetsanliegen für unsere Nachbarn und Mitmenschen wie auch für unsere muslimischen Freunde finden wir in diesen Versen: Sie alle brauchen ein Wunder der Begegnung mit Jesus! Wie das geschehen soll, überlassen wir unserem Herrn.
Aber was wir können: Beziehung aufbauen, erzählen was Jesus uns bedeutet und wie wir Ihn kennen lernen durften. Liebe und diese Informationen sind wir ihnen schuldig.
Gerhard Zaugg
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Wir laden dich herzlich ein, im Monat Mai mit uns den Philipperbrief zu lesen, studieren, vertiefen, und darin Gott zu begegnen. In den Andachten von EMB-lern geben sie ihre Gedanken zum Text weiter, und so können wir als Gemeinde miteinander lernen und wachsen.
More
Wir möchten uns bei Pfimi Burgdorf für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.emb-online.ch |