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Let's Go

Tag 9 von 21

Gottes Volk

Von S. George Thomas 

Ron Hall wuchs in Haltom City auf, ganz in der Nähe von Fort Worth, Texas. Nachdem er zwei Jahre in der Armee gedient, seine Jugendliebe Deborah geheiratet und sein Studium der Betriebswirtschaft abgeschlossen hatte, wurde Ron zu einem wohlhabenden internationalen Kunsthändler, der um die Welt reiste und Picassos und Van Goghs für Millionen von Dollars kaufte und verkaufte. Ron und Deborah lebten den American Dream. Eines Tages las Deborah einen Zeitungsartikel über Obdachlosigkeit, in dem die Union Gospel Mission erwähnt wurde, eine Organisation in Forth Worth, die sich um obdachlose Männer, Frauen und Kinder kümmert. Als Deborah von dieser Mission las, wusste sie sofort, dass Gott sie aufrief, sich dort einzubringen.

Deborah schleppte ihren Mann mit und meldete sie beide als freiwillige Helfer an, um jeden Dienstagabend für drei bis vier Stunden Abendessen an Obdachlose auszugeben. Nach ihrem ersten Besuch der Mission sagte Deborah auf der Heimfahrt zu Ron, dass die Gesellschaft zwar dazu neigen würde, Obdachlose als Opfer ihrer eigenen Dummheit und Faulheit anzusehen, sie selbst aber den Eindruck hätte, dass es unter der Oberfläche so vieles gibt, was nur darauf wartet, entdeckt zu werden. In dieser Nacht träumte sie von der Mission, und in ihrem Traum sah sie das Gesicht eines weisen Mannes aus dieser Mission, der die Stadt verändern würde. Dieser Traum erinnerte sie an einen Vers, den sie einmal in Prediger 9,15 gelesen hatte: „Da fand sich in derselben [Stadt] ein armer, aber weiser Mann, der rettete die Stadt durch seine Weisheit“ (SCH2000). Als sie Ron von diesem Traum erzählte, stellte er ihn nicht infrage; Deborah war einer der gottesfürchtigsten Menschen, die er kannte. Sie verbrachte häufig Zeit mit Gott im Gebet und suchte nach Seinem Willen für ihr Leben.

Die nächsten beiden Wochen engagierten sich Deborah und ihr Mann an den Dienstagabenden ehrenamtlich in der Union Gospel Mission in Fort Worth. Sie hatte immer ein Lächeln auf dem Gesicht, und jedem war klar, dass sie diesen Dienst wirklich sehr genoss. Wenn sie in die Gesichter der Menschen sah, denen sie diente, sah sie nicht deren Obdachlosigkeit; sie sah nur Jesus. Sie bemühte sich, jeden Menschen kennenzulernen, sprach alle mit Vornamen an und bestand immer darauf, dass alle, die zur Mission kamen, als „Gottes Volk“ bezeichnet wurden. 

Am dritten Dienstag, den sie in der Mission halfen, stürmte ein sehr großer, farbiger und in Lumpen gekleideter Mittsechziger brüllend herein und drohte, denjenigen umzubringen, der seine Schuhe gestohlen hatte. Deborah lehnte sich zu Ron hinüber und flüsterte: „Das ist er. Das ist der Mann, den ich in meinem Traum sah – der, der die Stadt verändern wird.“ Ron sah sie ungläubig an, als sie anfügte: „Und ich glaube, dass Gott mir sagt, dass du auf ihn zugehen solltest.“ 

Nachdem sie sich umgehört hatten, fanden die Halls heraus, dass dieser Mann Denver hieß und jeden Dienstag in die Mission kam. Jedes Mal, wenn Deborah ihn bediente, sah sie ihm in die Augen und sagte: „Denver, Gott hat eine Berufung für dein Leben.“ Als Denver sie warnte, sich nicht mit ihm anzulegen, weil er ein böser Mann sei, antwortete Deborah: „Du bist kein böser Mann, und ich möchte das auch nie wieder von dir hören!“ Weil er in Ruhe gelassen werden wollte, versuchte Denver ihr künftig aus dem Weg zu gehen. Aber wie sehr er sich auch bemühte, er schien Deborah nicht davon abhalten zu können, ihn anzusprechen.

Nach ein paar Monaten freiwilliger Arbeit wuchs in Deborah der Wunsch, den Obdachlosen mehr als nur Essen zu geben. Sie wollte erleben, wie sich Menschen veränderten und gebrochene Herzen heilten. Nachdem sie sich den Kopf darüber zerbrochen hatte, wie sie etwas Freude in das Leben dieser Menschen bringen könnte, entschied sie sich für einen abendlichen Schönheitssalon, in dem sie und andere Freiwillige die obdachlosen Frauen mit Fuß-, Hand- und Gesichtspflege sowie einer Stilberatung verwöhnen würden. Weitere Aktionen waren Filmabende und schließlich Geburtstagsabende. Die ganze Zeit hindurch verfolgte Denver die Aktionen der Halls aufmerksam. Und im Laufe der Zeit kam er zu dem Schluss, dass sie wirklich ein nettes Paar waren, das ernsthaft versuchte, den Menschen zu helfen. 

Auf Deborahs Drängen hin lud Ron Denver auf ein Frühstück ein, und zu seiner Überraschung nahm Denver an. Als die zwei Männer frühstückten, kam Denver mit einer direkten Frage heraus: „Was willst du von mir?“ Ron war für eine Sekunde sprachlos, entschied sich dann aber auch so direkt zu sein und antwortete: „Ich möchte einfach nur dein Freund sein.“ Denver schwieg einen Moment und sagte dann schließlich: „Lass mich darüber nachdenken.“ 

Es geschah nicht sofort, aber im Laufe der Zeit wuchs eine echte, dauerhafte Freundschaft zwischen Ron, Deborah und Denver heran. Sie begannen, sich zu treffen und Zeit miteinander zu verbringen. Die Halls halfen Denver sogar, seinen Führerschein zu bekommen. Es waren sowohl geheimnisvolle als auch wundersame Wege, auf denen Gott die Freundschaft zwischen Denver und den Halls nutzte, um jeden von ihnen näher zu Ihm zu führen, in ihrem Leben zu wirken und durch sie unzählige andere zu erreichen. Aufgrund ihrer Geschichte und einer Reihe gottgewirkter Umstände kamen über fünfhunderttausend Dollar für eine neue Missionsstätte mit dem Namen "New Beginnings" zusammen. Deborahs Traum, wie Gott einen Mann aus dieser Mission einsetzen würde, um die Stadt zu verändern, war Wirklichkeit geworden.

Die Bibel sagt klar: Wann immer wir über den Bereich unserer selbstsüchtigen Natur hinausgehen und uns den Hilfsbedürftigen zuwenden, betrachtet Jesus unseren Einsatz so, als würden wir den für Ihn erbringen. Deborah Hall begriff diesen Zusammenhang wirklich und obwohl er zu Beginn noch etwas widerstrebend war, galt das auch für ihren Mann Ron. Sie verließen ihre Komfortzone und wandten sich den Menschen zu, die die Welt aufgegeben hatte, den Hungrigen, Durstigen, Obdachlosen, Kranken und Einsamen – eben jenen, die Jesus als „die Geringsten“ bezeichnete. Sie ließen zu, dass ihr Herz von der Not um sie herum berührt wurde, und entschieden sich, jeden Menschen, den sie trafen, als Kind Gottes zu anzusehen.

Wirst du Gott bitten, dir zu helfen, die Menschen um dich herum mit Seinen Augen zu sehen? 

Merkvers

Wie aber sollen die Menschen zu Gott rufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Wie sollen sie zum Glauben an ihn finden, wenn sie nie von ihm gehört haben? Und wie können sie von ihm hören, wenn ihnen niemand Gottes Botschaft verkündet? Wer aber soll Gottes Botschaft verkünden, ohne dazu beauftragt zu sein? Allerdings hat Gott den Auftrag zur Verkündigung bereits gegeben, denn es ist schon in der Heiligen Schrift vorausgesagt: „Was für ein herrlicher Augenblick, wenn ein Bote kommt, der eine gute Nachricht bringt!“ Römer 10, 14-15 (HFA)

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Über diesen Leseplan

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Diese 21-tägige Andachtsreihe von Gateway Church soll dich ermutigen und anregen, Jesu Missionsbefehl zu folgen: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft“ (Markus 16,15).

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Wir danken Gateway Church vielmals für die Bereitstellung dieses Leseplans. Für mehr Informationen besuche bitte https://gatewaypeople.com