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Tag 10 von 21

Eine Kirche, die niemals schläft

Von S. George Thomas

Als Sohn eines Pastors wuchs Matthew Barnett eng verwoben mit dem Gemeindeleben auf. Mit 16 Jahren, er saß auf der Motorhaube seines Autos, gab ihm Gott die Vision, dass er eines Tages in der Innenstadt von Los Angeles eine Kirche gründen würde, die an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag offen steht, eine Kirche, die niemals schläft. Damals entstand in Matthew der brennende Wunsch, den oft hoffnungslosen Einwohnern im Stadtzentrum die Nachricht der Hoffnung zu bringen und sowohl deren physischen wie auch geistlichen Bedürfnissen zu dienen. Aber er ging davon aus, dass das wohl nicht vor seinem vierzigsten Geburtstag geschehen würde. Er ahnte nicht, wie schnell Gott handeln würde.

Gerade einmal vier Jahre später kam sein Vater auf ihn zu und fragte ihn, ob er Interesse daran hätte, für ein Jahr nach L.A. zu gehen und dort in der Innenstadt eine kleine Kirche zu führen. Sein Vater hatte zuvor zehn andere Pastoren gefragt, die seine Anfrage aber allesamt abgelehnt hatten. Es war nicht gerade eine tolle Ausgangslage, die Kirche hatte nur 18 Mitglieder, die sich in einem winzigen Gebäude in einer entlegenen Ecke trafen, aber Matthew nahm diese Gelegenheit nur zu gern wahr.

Matthew war in Phoenix aufgewachsen, weshalb sein erster Aufenthalt in der Innenstadt von Los Angeles ein absoluter Kulturschock war. Als Erstes fiel ihm auf, dass er der einzige Weiße in der Nachbarschaft war. Aber als er begann, sich näher umzuschauen, schloss er die Menschen dort sofort in sein Herz. Er sah Kinder, die nichts und niemanden hatten – keine Väter, keine Vorbilder, keine Hoffnung. Sie verbrachten den ganzen Tag auf der Straße, weil es dort nichts gab, wo sie hätten hingehen können. In diesem Moment sagte Gott zu ihm: „Wenn Du Dich den Menschen zuwendest, mit denen keiner etwas zu tun haben will, dann werde ich Dir die Menschen schicken, mit denen jeder zu tun haben will.

Angesichts all der Gangs, der Gewalt und der Zerbrochenheit, die sie umgaben, entschieden sich Matthew und sein Vater, dass sie, bevor sie an das Wachstum der Gemeinde denken konnten, zuerst den Menschen mit ganzer Kraft helfen müssten, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. Sie begannen, den Menschen die Hand zu reichen, indem sie Essen und Kleidung zur Verfügung stellten. Außerdem kauften sie 16 alte Häuser und bauten sie in Wohnheime um. Nach einem Jahr erreichten sie jede Woche fast 500 Menschen. Ihre kleine Kirche konnte nicht so viele Menschen aufnehmen, also mussten sie so schnell wie möglich ein größeres Gebäude finden.

Eines Tages, als Matthew die Autobahn entlang fuhr, sah er das Krankenhaus „Queen of Angels“. Es stand seit mehr als sechs Jahren leer und wurde jetzt zum Kauf angeboten. Seine neun Gebäude hatten über 1.000 Räume und standen auf einer Grundfläche von mehr als 33.000 Quadratmetern. Das Grundstück war mit seinen fast 3,4 Hektar mitten im Herzen von Los Angeles eine Top-Immobilie. Den Franziskanerinnen, die das Krankenhaus betrieben hatten, waren bereits viele Kaufangebote unterbreitet worden, unter anderem auch von den Paramount Studios, die das Gelände als Drehort für Filme nutzen wollten. Matthew und sein Vater trafen sich mit den Franziskanerinnen und sagten ihnen: „Schaut, wir haben nicht so einen Haufen Geld, aber wir haben einen Traum. Und dieser Traum ist eine 24-Stunden-Kirche, die ein Ort der Zuflucht und der Resozialisierung für Ausreißer, Prostituierte, Straßenkinder, Obdachlose und Drogenabhängige sein wird.“ Als die Nonnen das hörten, waren sie begeistert und sagten: „Na das ist genau die Art Vermächtnis, die wir hinterlassen wollen. Macht uns doch einfach mal ein Angebot!“ Also bot Matthew ihnen 3,9 Millionen Dollar an, und sie akzeptierten sein Angebot, obwohl ihnen bereit ein Angebot über 16 Millionen Dollar vorlag.

Sie hatten nur 18 Monate Zeit, diese 3,9 Millionen Dollar aufzubringen. Und obwohl sie kein Geld auf der Bank hatten, glaubten sie von ganzem Herzen daran, dass Gott die Tür zum Kauf dieses Krankenhauses geöffnet hatte und dass Er zuverlässig für das Geld sorgen würde. Tatsächlich gingen langsam Spenden von Kirchen und Einzelpersonen aus den gesamten Vereinigten Staaten ein, und bald öffnete das Dream Center seine Türen.

In den ersten vier Jahren des Dream Centers gingen die Prostitution und die Bandenkriminalität in der Innenstadt von Los Angeles um 73%, die Selbstmordrate um 28% und die Zahl der Vergewaltigungen um 53% zurück. Heute erreicht das Dream Center wöchentlich mehr als 35.000 Menschen durch 40 Gottesdienste und 273 Betreuungs- und Sozialdienste. Auf dem Gelände leben rund 600 Menschen, die aus Prostitution und Obdachlosigkeit gerettet wurden, und die Hälfte von ihnen nimmt an einer Drogen- oder Alkohol-Rehabilitation teil. Was als gottgegebener Traum im Herzen eines sechzehnjährigen Jugendlichen begann, ist zu einer im wahrsten Sinn des Wortes wundersamen Realität herangewachsen. Das Dream Center ist eine Kirche, die Tausende von verletzten Menschen erreicht und ihnen Hoffnung bietet – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Es ist eine Kirche, die niemals schläft.

Vor zweitausend Jahren stellte Jesus Seinen Jüngern eine der zentralsten Fragen der Geschichte: „Und ihr – für wen haltet ihr mich?“ Simon Petrus antwortete ihm: „Du bist der Christus, der von Gott gesandte Retter! Du bist der Sohn des lebendigen Gottes.“ Jesus antwortete: „Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, Simon, Sohn von Jona. Diese Erkenntnis hat dir mein Vater im Himmel gegeben; von sich aus kommt ein Mensch nicht zu dieser Einsicht. Ich sage dir: Du bist Petrus. Auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und selbst die Macht des Todes wird sie nicht besiegen können. Ich werde dir die Schlüssel zu Gottes himmlischem Reich geben. Was du auf der Erde binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was du auf der Erde lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein.“ Nicht lange, nachdem Jesus diese Aussage gemacht hatte, wurde am Pfingsttag die Kirche geboren.

Kirche ist nicht nur ein Gebäude. Wir sind die Kirche. Wir sind dazu berufen, der lebendige und dynamische Leib des Herrn für eine verlorene und in Dunkelheit sterbende Welt zu sein. Wir sind in der Welt die Hände und Füße Christi. Er lebt in uns und handelt durch uns. Jesu Arbeit auf der Erde endete nicht, als Er in den Himmel auffuhr. Sie wird heute im Leben derjenigen weitergeführt, die an Ihn glauben und die Er damit betraut und dazu bevollmächtigt hat. Der beste Weg, Seine Gegenwart in einer zerbrochenen Welt zu zeigen, sind in erster Linie unsere Taten und nicht unsere Worte. Jesus sagte, dass die Welt uns an unserer gegenseitigen Liebe erkennen wird. Wir haben nur dann eine Chance, Menschen für Ihn zu gewinnen, wenn wir aus den vier Wänden unserer Kirchengebäude herausgehen, Seine Liebe vorleben und eine Kirche sind, die im Dunkel leuchtet, eine Kirche, die niemals schläft.

Merkvers

„Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!“ Matthew 28,19–20

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Über diesen Leseplan

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Diese 21-tägige Andachtsreihe von Gateway Church soll dich ermutigen und anregen, Jesu Missionsbefehl zu folgen: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft“ (Markus 16,15).

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Wir danken Gateway Church vielmals für die Bereitstellung dieses Leseplans. Für mehr Informationen besuche bitte https://gatewaypeople.com