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Let's Go

Tag 5 von 21

Rate mal, wer heut Abend zum Essen kommt?

Von S. George Thomas

Micah wuchs in einer streng christlichen Familie auf und verbrachte bis zu ihrem Auszug mit 18 Jahren den größten Teil ihres Lebens mit aktiver Mitarbeit in ihrer Heimatgemeinde. Im Lauf der folgenden sieben Jahre entfernte sie sich immer mehr von der Kirche, weil sie einfach keine Gemeinde finden konnte, die sich nach „zu Hause“ anfühlte. Kurz nach ihrem 25. Geburtstag erlebte Micah einige Situationen, die sie zu der Erkenntnis brachten, dass sie dringend eine grundlegende Veränderung ihres Lebens brauchte und in deren Folge ihr Hunger nach Gott langsam wieder stärker wurde.

Sie besuchte einige Gemeinden in ihrer Nähe, fühlte sich aber dort isoliert und einsam. Eines Sonntagmorgens entschied sich Micah für einen Besuch bei Gateway, einer örtlichen Gemeinde, die ihr einige Freunde empfohlen hatten. Sie kam 25 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes an und bemerkte, ganz im Unterschied zu den Gemeinden, die sie bisher besucht hatte, dass ihr die Menschen an der Tür bei der Begrüßung in die Augen schauten und ihr damit von Anfang an ein Gefühl von Willkommensein und Zuhause gaben. Micah fand ziemlich weit vorne einen freien Platz und wartete auf den Beginn des Gottesdienstes. Mike und Karen Maddox setzten sich mit ihren drei Kindern auf die Plätze neben ihr und kamen gleich mit ihr ins Gespräch.

Der Gottesdienst begann, und Micah fühlte sich von der Anbetungsmusik und der Predigt sehr angesprochen. Als gegen Ende die Einladung kam, für sich beten zu lassen, stand Micah auf, ging nach vorne und erwartete, dass jemand mit ihr betete. Zu ihrer Überraschung kam Karen Maddox nach vorne und fragte Micah, ob sie für sie beten dürfe. Nachdem sie gebetet hatten, wandte sich Karen an Micah und fragte: „Wenn du nach dem Gottesdienst noch nichts vorhast, komm doch einfach zu uns zum Essen vorbei!“ Micah sagte gerne zu und ging mit zu den Maddox. Mike und Karen gaben ihr das Gefühl, Teil der Familie zu sein. An diesem Tag begann eine Beziehung, die ihr Leben nachhaltig prägen sollte.

Obwohl Micah den Gottesdienst und die Zeit bei den Maddox wirklich genoss, kam sie nicht mehr in die Gemeinde, bis sie neun Monate später ihren Arbeitsplatz verlor. Diese Erfahrung erschütterte ihr Leben total, und sie realisierte, dass nur Gott ihr jetzt helfen konnte. Am nächsten Sonntag ging sie wieder in die Gemeinde, in der sie beim ersten Mal die Maddox-Familie getroffen hatte. In diesem Gottesdienst traf Micah die Entscheidung, die Herrschaft über ihr Leben an Gott abzutreten und sich nur auf Ihn zu verlassen.

Micah wurde nach kurzer Zeit Mitglied bei Gateway und besuchte den Hauskreis, der von den Maddox' geleitet wurde. Die Gruppe betete für Micahs berufliche Situation, und bald drauf bekam sie eine Arbeitsstelle als Grafik-Designerin in der Gemeinde. Nachdem die Maddox' für sie so ein Vorbild an Freundlichkeit und Gastfreundschaft gewesen waren, öffnete Micah ihre eigene Wohnung für eine Gruppe junger Single-Frauen – und das alles nur, weil eine Familie für die Führung des Heiligen Geistes offen war und eine junge Frau zum Essen einlud.

Auch die Bibel enthält die Geschichte einer Person, deren Leben aufgrund einer Einladung zum Essen verändert wurde. Zachäus war der oberste Zolleintreiber der Stadt Jericho – also so etwas wie ein Mitarbeiter des Finanzamts. Er war in der ganzen Umgebung bekannt dafür, dass er Menschen übervorteilte und durch überhöhte Steuern ein Vermögen angehäuft hatte. Als korrupteste Person der Stadt war er sowohl gesellschaftlich als auch religiös ein Ausgestoßener, und die Menschen hassten ihn.

Als Zachäus davon hörte, dass Jesus in die Stadt gekommen war, konnte er seine Neugier nicht zügeln und entschied sich nachzuschauen, was es mit dem ganzen Trubel auf sich hatte. Als ziemlich kleiner Mann war es ihm nicht möglich, über die Menschenmenge hinweg zu schauen, die sich um Jesus versammelt hatte. Aber Zachäus wäre nicht das geworden, was er war, wenn er nicht gute Ideen gehabt hätte. Er sah sich um und bemerkte einen Maulbeerfeigenbaum, dessen niedrig hängende Äste sich perfekt zum Klettern eigneten. Schnell war er oben, um einen freien Blick auf Jesus zu haben, sobald dieser vorbeikäme.

Als Jesus vorbeiging, schaute Er hoch und sah Zachäus, wie er da oben im Baum thronte. Weil Jesus kein eigenes Haus hatte, lud Er sich selbst bei Zachäus zum Abendessen ein. Die Bibel erzählt, dass Zachäus Ihn mit großer Freude in sein Haus aufnahm. Wir sehen also, dass die Menschen wirklich sehr genossen, in der Nähe Jesu zu sein. Er verurteilte keinen Menschen, auch nicht aus religiösen Gründen; und er sah nie auf andere herab, außer sie waren selbst auf Regeln fixiert, heuchlerisch und verurteilend. Es waren dann tatsächlich auch die verurteilenden Menschen, die ein Problem damit hatten, dass Jesus zu Zachäus ging, aber Er ließ sich in keiner Weise davon abhalten. Und als Folge davon wurde Zachäus' Herz grundlegend verändert. Er war ein Mann, so betrügerisch und korrupt, wie es nur ging, doch weil Jesus sich bei ihm zum Essen einlud, gab Zachäus letztendlich nicht nur die Hälfte seines Besitzes an die Armen, sondern versprach auch denjenigen, die er betrogen hatte, das Vierfache zurückzuzahlen.

„Sich aufmachen“ ist in keinster Weise darauf beschränkt, dass man seine ganzen Habseligkeiten packt, um in Übersee irgendwelchen Stämmen im Dschungel zu dienen. In Wirklichkeit ist eine der wirkungsvollsten Arten zu dienen, einfach die, sich selbst nicht im Weg zu stehen und Menschen zum Essen einzuladen. Schließlich muss jeder Mensch irgendwann essen, nicht wahr?

Ist es wirklich so schwer, auf jemanden zuzugehen und zu sagen: „Hey, komm doch diese Woche einfach mal zu uns zum Essen“ oder „Ich lade dich diese Woche auf einen Kaffee ein.“? Es ist wirklich einfach – und jedes einzelne Mal wert!

Jeder von uns ist dazu bestimmt, Gott von ganzem Herzen zu folgen und einander ohne Vorbehalt zu lieben. Das ist der Kern der zwei höchsten Gebote: Liebe Gott; liebe deine Mitmenschen! Gott möchte, dass wir uns anderen zuwenden und Beziehungen mit ihnen pflegen. Was könnte ein besserer Platz für den Beginn sein, als um den Esstisch herum?

Merkvers

„Wer groß sein will, der soll den anderen dienen, und wer der Erste sein will, der soll sich allen unterordnen. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen. Er kam, um zu dienen und Sein Leben als Lösegeld hinzugeben, damit viele Menschen aus der Gewalt des Bösen befreit werden “Matthäus 20,26–28 (HFA)

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Über diesen Leseplan

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Diese 21-tägige Andachtsreihe von Gateway Church soll dich ermutigen und anregen, Jesu Missionsbefehl zu folgen: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft“ (Markus 16,15).

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Wir danken Gateway Church vielmals für die Bereitstellung dieses Leseplans. Für mehr Informationen besuche bitte https://gatewaypeople.com