Micha - Recht, Barmherzigkeit und DemutBeispiel

„‚Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken‘, sagt der Herr, ‚und meine Wege sind nicht eure Wege. 9 Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.‘”  - Jesaja 55,8-9

Mit den heutigen Versen tadelt Micha die Obrigkeit Israels und Judas. Sie sollten das Gesetz eigentlich kennen, sollten wissen, was richtig und was falsch ist, denn sie haben die Macht zu strafen, wer sich außerhalb des Gesetzes bewegt. Doch sie benutzten ihre Vorrechte gegen die Armen.

Sieh dir nochmal die krasse Sprache an, mit der Micha die Misshandlung des Volkes durch die Herrschenden beschreibt. Er spricht von abgezogener Haut, von gebrochenen Knochen und zerlegtem Fleisch (Luther). Es klingt eher nach Fleischern als nach der führenden Schicht.

Wir können nur schwer verstehen, wie Gott das zulassen konnte. Warum sollte er diese bösen Menschen Seine Gesetze pervertieren und das Volk verderben lassen? Warum gibt Er manchen Ländern böse und grausame Herrscher? Ich weiß es nicht. Aber Er weiß es. Und, wie Jesaja uns heute erinnert, sind Seine Gedanken nicht meine Gedanken. Ich muss sie nicht verstehen, aber ich muss Seinen vollkommenen Willen akzeptieren.

Wir brauchen uns nur auf der Welt umzuschauen, um zu sehen, wie schrecklich einige Herrscher ihr Volk leiden lassen. In Sprüche 29,2 heißt es, „Wenn die Gottesfürchtigen herrschen, freuen sich die Menschen. Wenn aber ein Gottloser an der Macht ist, stöhnen sie.“ Lasst uns auf Paulus‘ Rat in 1. Timotheus 2,1-2 hören und „für die Herrschenden und andere Menschen in führender Stellung [zu] beten, damit wir in Ruhe und Frieden so leben können.“

Lieber Gott, ich bete für die Herrschenden in meinem Land. Ich bete, dass Du ihnen Weisheit und Erkenntnis gibst, damit sie gut regieren. Ich bitte Dich um ihre Rettung, dass sie Dich kennenlernen. In Jesu Namen, Amen.