Der Start | Erste Schritte mit JesusBeispiel
Kolosser 4 | Liebe Gott und liebe andere
Hallo Freunde. Heute schauen wir uns Kolosser 4 an und kommen auf die Grundlagen zurück. Jesus hat uns zwei einfache Gebote gelehrt: Liebe Gott von ganzem Herzen und liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Diese einfachen Vorschriften leiten jeden unserer Schritte in der Nachfolge Jesu.
Kapitel 4 beginnt dort, wo 3 endet: mit Anweisungen für Beziehungen, hier zwischen Sklaven und Herren. Jetzt fragst du dich: Unterstützt die Bibel die Sklaverei? Duldet sie Ungleichheit, Rassismus und Unterdrückung?
Um es direkt zu sagen, Nein. Die Bibel unterstützt die Sklaverei nicht , und jeder der die Bibel benutzt, um Unterdrückung oder menschliche Ungleichheit zu rechtfertigen, missbraucht und beleidigt Gottes Wort. In diesem Fall spricht die Bibel Sklaven und Herren an, weil Sklaverei damals ein Teil der Realität war und Paulus sich in seinen Unterweisungen auf das reale Leben bezieht. Zu den Sklaven sagte er: Arbeite so fleißig, als ob du für Gott arbeiten würdest denn Er ist dein wahrer Herr.
Und in Kapitel 4:
„Ihr Herren, behandelt eure Sklaven gerecht und anständig. Denkt immer daran, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt, dem ihr untersteht.“
Hier und an anderen Stellen erinnert die Bibel Herren und Sklaven daran, dass sie nach Gottes Ermessen gleich sind, egal welche Sichtweise in der Gesellschaft gilt. Trotzdem musst man sich fragen, warum Paulus die Sklaverei nicht einfach im Auftrag Gottes abschafft.
Es ist wichtig, zu wissen, dass Jesus, bei Seinem ersten Kommen, nicht erschien, um das System in Ordnung zu bringen und die Welt neu zu errichten. Er kam um unsere Herzen zu heilen und unsere Beziehung zu Gott in Ordnung zu bringen. Wenn Er das zweite Mal erscheint, wird Er Sein Königreich in der Welt aufrichten, beim ersten Mal kam Er, um sein Königreich in uns zu gründen. Zuerst: König deines Herzens. Dann: König der Welt.
Paulus lehrt uns also, in einer Welt richtig zu leben, die immer noch ungerecht ist. Sklaven und Herren, Arbeiter und Arbeitgeber, tut, was richtig ist. Später empfiehlt Paulus den Sklaven, die Freiheit zu wählen, wenn sie die Möglichkeit haben, und in seinem Brief an Philemon bittet er einen Sklavenhalter, seinen Sklaven freizulassen und ihn Bruder zu nennen – eine enorme Aussage zu der Zeit.
In der Geschichte vorgespult, stellen wir fest, dass so viele der Helden, die aufopferungsvoll für das Ende der Sklaverei gekämpft haben, durch ihren Glauben inspiriert und angetrieben wurden. Gott hatte ihre Herzen verändert, und sie veränderten die Welt.
Zurück zu Kolosser, Vers 2:
„Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen und vergesst dabei nicht, Gott zu danken.“
Hier bekommen wir die nächste neue Regel: das Gebet. Lies die Bibel und bete jeden Tag. Und auch hier ist das kein „du musst“, sondern ein „du darfst“. Beten ist wunderbar. Wir können mit Gott, dem Schöpfer des Universums, direkt sprechen. Paulus sagt „seid beharrlich“. Mach es zu deiner Priorität.
Wofür sollst du beten? Für alles. Was du brauchst, wofür du dankbar bist, worüber du nachdenkst, was dich verwirrt und worauf du hoffst. Bete für Menschen. Bete für mich! Ich kann es brauchen. Bete! Für alles!
Bedenke, Kommunikation ist für jede Beziehung lebenswichtig. Im Gespräch lernen wir uns gegenseitig kennen. Das Tolle an einem gemeinsamen Weg ist die Zeit zum Reden, sich zu öffnen und in die Tiefe zu gehen. Mit Gott ist das genauso. Wenn wir Jesus nachfolgen, unterhalten wir uns mit Ihm auf dem Weg, von Person zu Person, teilen Hoffnungen und Ängste, öffnen Türen und lassen Ihn herein.
Stell dir Beten so vor, als ob du mit einem guten Freund sprechen würdest. Es wäre ungesund, wenn es nur darum ginge, zu bekommen was du willst. Beim gesunden Gebet geht es darum, sich kennenzulernen. Beten ist keine Schulaufgabe und kein Aufsatz, der benotet wird. Mach dir also keine Sorgen darum, „auf die richtige Weise“ zu beten. Sei einfach aufrichtig. Nähere dich Gottes Thron demütig und ehrfürchtig. Er ist zwar Gott, aber auch vetrauensvoll. Jesus hat dich mit Gott versöhnt. In Römer 12,12 fordert uns Paulus auf, „ständig im Gebet“ zu bleiben – wie in einem Telefonat, das niemals endet.
Der Rest des Kolosserbriefes sind Grüße. Vergiss nicht, dies ist ein echter Brief zwischen echten Menschen, und diese Menschen haben einander lieb gehabt! Deshalb sendeten sie sich Grüße. Das liebe ich an der Bibel. Sie ist so persönlich. Gott hätte Seine Worte direkt in Stein meißeln können, aber stattdessen entschied Er sich, sie zuerst in die Herzen liebender Menschen zu schreiben. Diese Liebe scheint durch die Seiten hindurch.
Das bringt uns zu einer weiteren Regel: Gemeinschaft. Verbringe Zeit mit anderen Christen. Lebt miteinander. Liebe Gott und liebe andere. Im Hebräerbrief werden wir emahnt, nicht die Gemeinschaft unserer christlichen Familie, der Kirche, zu verlassen.
Die Bibel meint mit dem Wort Kirche kein Gebäude, sondern die Menschen, die Jesus nachfolgen. Die Kirche kann sich in einem Gebäude treffen, aber wenn wir uns nicht wirklich miteinander verbinden, verfehlen wir den Sinn. Schau dir beim Lesen von Kapitel 4 die Namen an – Personen, die sich umeinander kümmern – Markus, Justus, Epaphras, Lukas und Nympha. Beachte,
„... die Gemeinde, die sich in ihrem Haus versammelt.“ (4,15)
Damals trafen sich die Gemeinden in Wohnhäusern, wie eine Familie.
Das ist die Basis: Liebe Gott und liebe andere. Um das zu tun, mache dir das Beten zur Regel – lerne Gott kennen. Und mache dir die Gemeinschaft zur Regel – lerne andere kennen. Lade vielleicht jemand von deinem Arbeitsplatz oder deiner Schule ein, gemeinsam mit dir diesem Plan zu folgen, sich über die Diskussionsfragen zu unterhalten und zusammen zu beten. So hast du dir das Bibellesen, das Gebet und die Gemeinschaft zur festen Regel gemacht. Das war doch nicht schwer, oder?
Wenn du jetzt Hilfe brauchst, um loszulegen, verschieben wir das auf Morgen. Für Heute, lies Kolosser 4 und behalte einfach: Gott lieben und einander lieben.
Zum Nachdenken & Diskutieren
- Warum denkst du, ist das Gebet grundlegend für die Nachfolge Jesu? Wie wirkt sich Beten auf deinen Weg mit Gott aus?
- Warum meinst du, ist Gemeinschaft wesentlich für die Nachfolge Jesu? Wie wirkt sich Gemeinschaft mit anderen Christen auf deinen Weg mit Gott aus?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Ist der Glaube an Jesus für dich neu, bist Du im Bibellesen noch Anfänger oder willst einem Freund helfen, für den das alles neu ist? Höre dir in den nächsten 15 Tagen die folgenden Anleitungen an. Sie werden dich Schritt für Schritt durch zwei grundlegende Bücher der Bibel führen: das Markusevangelium und den Brief des Paulus an die Kolosser. Lerne die Geschichte Jesu und die Grundlagen der Jesusnachfolge kennen. Täglich wirst du durch Fragen zum Nachdenken eingeladen, die du allein oder mit anderen betrachten kannst. Leg einfach los, um den Anfang zu machen, und dann lade einen Freund ein, mitzumachen!
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