Der Start | Erste Schritte mit JesusBeispiel

Kolosser 1 | Lebe es

Willkommen zurück Freunde. Geschafft – wir sind Jesus durch das ganze Markusevangelium gefolgt. Was kommt als Nächstes? Nun, wir folgen Jesus. Ich weiß, das taten wir doch schon. Aber ich meine das jetzt anders. Am Ende von Markus sahen die Jünger Jesus in den Himmel aufsteigen. Überwältigend! Aber wie geht es jetzt weiter, nachdem sie drei Jahre Seinen Spuren gefolgt sind?

Also, bevor Jesus sie verließ, hinterließ Er ihnen den Missionsbefehl:

„Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden… “(Matthäus 28,19).

Erinnere dich – Jünger bedeutet Nachfolger. Die ersten Jünger wurden berufen, weitere Jünger zu gewinnen – so, wie wir.

Und das taten sie. Die Apostelgeschichte des Lukas erzählt, auf welch erstaunliche Weise sie die Welt mit dem Evangelium erreichten. Ich wünschte, ich könnte sagen, seitdem sei alles super gelaufen. Aber so war es nicht. Die christliche Kirche hat in der Welt enorm viel Gutes getan, aber wir haben auch einiges an echtem Schaden angerichtet. Und es begann schon damals – Korruption, Habgier und Heuchelei fingen früh an. Natürlich, es gab auch Gutes: Barmherzigkeit, Hoffnung und Gnade. Wenn wir also Nachfolge üben, lasst es uns auf rechte Weise tun. Lasst sie uns leben.

Aber wie leben wir sie? Ich könnte sagen: „Hör auf, Schlechtes zu tun, und fang an, Gutes zu tun.“ Aber das wirkt von außen nach innen – das ist das Rezept für Heuchelei. Jesus will uns von innen nach außen verändern. Wie geht das? Nehmen wir die Bibel und finden es heraus.

Nach der Apostelgeschichte finden wir in der Bibel eine Reihe persönlicher Briefe, die von den Aposteln geschrieben wurden – mit Anweisungen zur Nachfolge Jesu. Schon früh kamen falsche Lehren in die Kirche. Die Briefe sollten den Gläubigen helfen, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden – und danach zu leben.

Kommen wir zum Kolosserbrief. Er wurde vom Apostel Paulus an die Christen in Kolossä geschrieben. Sie waren noch ganz jung im Glauben. Deshalb ist der Brief perfekt für uns. Heute beschäftigen wir uns mit dem ersten Kapitel. Wir finden dort drei Grundlagen für das Glaubensleben: Gnade, Heiliger Geist und Jesus kennen.

Der Brief beginnt mit einem freundlichen Gruß des Paulus. Ich liebe das Persönliche an diesen Briefen. Beinahe jeder Brief beginnt mit Gnade. Es war nicht nur eine geläufige Begrüßung, sondern auch eine grundlegende Wahrheit. Gnade ist ein Geschenk – wir erwerben sie nicht und wir verdienen sie nicht. Gott liebt uns nur deshalb, weil Er uns liebt – Gnade. Und unseren Glauben zu leben beginnt damit, Gnade zu verstehen.

Hier im Kolosserbrief beginnt Paulus mit dem Dank an Gott für Sein fantastisches Wirken im Leben dieser jungen Christen: ihr Glaube, ihre Liebe und ihre Hoffnung. Paulus sagt, dass alles an dem Tag begann,

„ ...als ihr erfahren habt, wie gnädig Gott ist.“ (Kolosser 1,6).

Das ist der erste Schritt. Verstehen, dass Gott uns gerettet hat, weil Er uns liebt. Nicht, weil wir etwas geleistet haben – wir können es uns nicht erarbeiten. Nicht, weil wir es verdient haben – wir verdienen es nicht. Jesus zahlte bereits den vollen Preis. Wir können dem nichts hinzufügen. In dem Brief an die Epheser beschreibt Paulus es so:

„Denn nur durch Seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk.“ (Epheser 2,8).

Es ist eine Wahrheit, in der ein unwahrscheinlicher Friede und wirkliche Freiheit steckt: Wir sind durch Gnade gerettet. „Nicht euer eigenes Werk“ bedeutet, dass wir Rettung nicht verdienen können. Der Versuch, durch Verdienste Rettung zu erlangen, führt zu Prahlerei, Arroganz und Voreingenommenheit – wie bei den Heuchlern. Das Verstehen der Gnade führt zur Demut. Wir tun immer noch Gutes, aber aus der Gnade, die Gott uns entgegengebracht hat. Paulus nennt es „Frucht tragen“ – die natürliche Folge der inneren Veränderung.

Wo wir gerade über das Innere sprechen, was geschieht eigentlich in uns? Wie geschieht diese Veränderung und woher kommt das Verstehen? In Vers 8 sagt Paulus, dass die neue Liebe unter den Gläubigen die „Liebe im Geist“ ist, und in Vers 9 bittet er Gott, dass...

„... Sein Geist euch mit Weisheit und Einsicht erfüllt und ihr auf diese Weise Seinen Willen immer besser erkennt.“

Das ist unsere nächste Grundlage: der Heilige Geist. Der Geist ist Gott – der dritte Teil von Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der Geist wirkt in uns Liebe und Mitgefühl, überführt uns des Bösen und macht uns stark dessen Angriffen zu widerstehen. Er führt unser Leben, indem er uns Erkenntnis und Weisheit gibt. In der Art, wie wir leben, erkennen wir den Geist.

Das Ergebnis sehen wir in Vers 10: „Dann nämlich könnt ihr so leben, dass der Herr dadurch geehrt wird.“ Das ist der Schlüssel. Seine Liebe nicht zu erwerben, sondern der wunderbaren Liebe würdig zu leben, mit der Er uns liebt. Gnade nimmt den Fokus von unserem Tun hinweg, gibt Ihm allein die Ehre und „wir werden Ihn immer besser kennenlernen“ (1,10).

Schlussendlich geht es bei der Nachfolge Jesu nur darum, Ihn zu kennen. Vergiss nicht – liebe Gott und liebe die anderen. Das war nun die dritte unserer drei Grundlagen: Gnade, Heiliger Geist und Jesus kennen. Das Kapitel endet dann mit einer kraftvollen Erinnerung daran, wer Jesus ist. Ich schließe damit, doch ich empfehle dir, Kolosser 1 ganz zu lesen und verwende insbesondere Zeit darauf, den Sohn Gottes kennenzulernen, wie Er in Vers 15 beschrieben wird:

„Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Als Sein Sohn steht Er über der ganzen Schöpfung und war selbst schon längst vor ihr da. Durch Ihn ist alles erschaffen, was im Himmel und auf der Erde ist: Sichtbares und Unsichtbares, Königreiche und Mächte, Herrscher und Gewalten. Ja, alles ist durch Ihn geschaffen und vollendet sich schließlich in Ihm. Denn Christus war vor allem anderen; und alles hat nur durch Ihn Bestand.“

Zum Nachdenken & Diskutieren

• Die heutige Andacht sagt, dass Veränderung, die von außen nach innen geschieht, zur Heuchelei führt. Warum, denkst du, ist das so?
• Es wurde gesagt, dass für die eigene Erlösung zu arbeiten, entweder zu Schuld oder zu Arroganz führt, während Gottes Gnade zum Frieden und zu Demut führt. Denkst du, dass das wahr ist?
• Kolosser 1,10 sagt: „Dann nämlich könnt ihr so leben, dass der Herr dadurch geehrt wird... “ Wie sieht so ein Leben aus, was denkst du?