Tiefgänger ApostelgeschichteSample

● Paulus versucht, der aufgebrachten Menge verständlich zu machen, was ihn bewegt – und scheitert doch. Als er sich auf Hebräisch an die Menge wendet, wird sie still (V 2). Nicht Griechisch, die Verkehrssprache des östlichen Mittelmeerraums; nicht Römisch, die Sprache der Unterdrücker; Hebräisch, die Sprache des Volkes, der Väter, der Schrift. Paulus signalisiert damit: „Ich bin einer von euch. Ich spreche eure Sprache. Ich denke in den Bahnen, die mich mit euch verbinden: ein jüdischer Mensch; ein Schüler Gamaliels, eines der angesehensten Rabbis dieser Zeit; ja, ich war ein ,Eiferer für Gott‘, so sehr, dass ich ,diesen neuen Weg‘ (vgl. Apostelgeschichte 9,2), die Nachfolger dieses Jesus, bis zum Tod verfolgt habe. Ich war nicht nur irgendeiner von euch, sondern einer, der sich dem gemeinsamen Glauben mit Haut und Haar verschrieben hat. Kein Mitläufer, sondern ein Kämpfer für den Glauben Israels“ (V 3f).
● Eine Begegnung vor den Toren von Damaskus hat den Lebensweg von Paulus völlig verändert. Ein gleißendes Licht, das sogar die Mittagssonne überstrahlte und eine körperlose Stimme, die zu ihm persönlich sprach (V 6-7.9), weisen auf eine Gottesbegegnung hin, wie sie auch im Alten Testament geschildert wird.
● Licht, Stimme und Feuer als Teil der Gottesbegegnung: vgl. 5. Mose 5,24; Stimme Gottes aus dem brennenden Busch: 2. Mose 3,4. Gott erscheint dem Volk im Licht: Jesaja 9,1; 60,3. Der auferstandene Jesus von Nazareth (V 8) hat Paulus überzeugt, dass „der Gott unserer Väter“ ihn auserwählt hat (V 14). „Der Gott unserer Väter“ verbindet Paulus mit seinen Hörern. Das ist die gemeinsame Grundlage ihres Glaubens. Der Gott Israels selbst hat Jesus auferweckt und Paulus zu Seinem Zeugen berufen: „Du wirst für Ihn vor allen Menschen Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast“ (V 15). Vor allen Menschen: Juden und Heiden.