Wissen ist Macht!

Gespräche über Glauben sind oft kopflastig und auch die Bibel betont immer wieder die Bedeutung des menschlichen Verstandes. Unser Glaubensverständnis bleibt unvollständig, wenn wir es nur über unsere Sinne aufnehmen, aber nicht in Worte fassen. Worte und Verstand müssen zusammenkommen, um echtes Verstehen zu ermöglichen.

Das altgriechische Wort Logos spielt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle, da es sowohl „Wort" als auch „Vernunft" oder „Sinn" bedeutet. Im Johannesevangelium heißt es: „Am Anfang war das Wort" (Johannes 1,1), was darauf hinweist, dass Gott durch das Wort die Welt erschaffen hat. Auch in der Schöpfungsgeschichte (vgl. 1. Mose 1) wird Gott durch das Sprechen von Worten zum Schöpfer. Durch sein „Es werde" wird das Unsichtbare sichtbar und das Unausgesprochene Realität.

Diese Betonung darauf, dass Dinge nicht nur geschehen, sondern durch Worte benannt werden, ist kein Zufall. Ich bin überzeugt, dass Gott nicht nur möchte, dass wir die Dinge benennen können, sondern dass durch das Logos auch ein Dialog entsteht. Gott lädt uns ein, ins Gespräch zu kommen, nicht nur mit Ihm, sondern auch miteinander. Besonders, wenn es um das Evangelium geht, fordert Er uns auf, es nicht nur intellektuell zu erfassen, sondern auch mit anderen darüber zu sprechen und zu verkünden.

Warum ist das wichtig? Drei Gründe:

1. Der Verstand ist ein Talent, das genutzt werden will. Jesus spricht im Gleichnis der Talente (Matthäus 25,14-30) davon, dass wir unsere Gaben nicht einfach nur bewahren sollen. Gott fordert uns auf, sie zu vermehren. Der Diener, der sein Talent versteckt und nicht einsetzt, verliert es am Ende sogar. So ist es auch mit unserem Verständnis des Evangeliums. Wir sollen unser Wissen über den Glauben nicht für uns behalten, sondern es teilen und mehren.
2. Paulus als Vorbild. Der Apostel Paulus, einer der bedeutendsten Verkünder des Evangeliums, ist ein Paradebeispiel dafür, wie Verstand und Sprache zusammenwirken. Paulus wurde vom großen Rabbi Gamaliel unterrichtet, aber seine tiefste Erkenntnis gewann er durch die persönliche Begegnung mit Jesus. Er nutzte beides - seinen Verstand und seine Gabe, kraftvoll zu reden - um das Evangelium in die Welt zu tragen, besonders in Athen, der damaligen intellektuellen Hauptstadt.
3. Sprechen über den Glauben überwindet Menschenfurcht. Wenn wir über das Evangelium sprechen, überwinden wir die Angst vor Menschen. Wir bekennen uns öffentlich zu unserem Glauben und erkennen an, dass echte Ehrfurcht nur Gott gebührt.

Next Step: Wo bist du herausgefordert, mehr über deinen Glauben zu sprechen? Bitte den Heiligen Geist, dir die nächsten Schritte zu zeigen und dir Mut zu schenken, das Evangelium mit anderen zu teilen.