Alles meins?! - Inspirationen aus LukasSample
Verändernde Gemeinschaft, oder: Perspektivwechsel
Die Begegnung mit Jesus hat die Kraft, Lebensprioritäten auf den Kopf zu stellen. Das sagen nicht nur viele gläubige Christen heute, das haben auch gerade die Zeitgenossen Jesus sehr eindrucksvoll erlebt. Die Umkehr, die Jesus damals wie heute vor Augen schwebte, lässt keinen Lebensbereich außen vor. Im Anblick einer Gesellschaft, in der die Kluft zwischen Arm und Reich ähnlich weit wie heute auseinanderklafft, will Jesus tiefgreifende Veränderungen schaffen. Nicht auf politischer Ebene, mit Zwangsenteignungen und Umverteilung. Sondern auf Herzensebene. Dabei geht es nicht um ein warmes Gefühl oder rein geistige Realitäten. Da geht es um gelebte Solidarität.
Diese Solidarität fängt mit den Lebensprioritäten an. Das sehen wir eindrucksvoll in der Geschichte vom Zolleinnehmer Zachäus. Viele kennen sie schon seit ihrem Kindergottesdienst. Der kleine, unbeliebte Mann, ausgegrenzt von der Menschenmenge, der keine Mühen scheut und von einem Maulbeerbaum einen Blick auf Jesus erhascht. Dann die überraschende Pointe: Jesus entdeckt Zachäus in seinem Versteck, ruft ihn zu Sich und lädt Sich zu ihm nach Hause ein. Dort isst Er gemeinsam mit dem stadtbekannten Betrüger.
Irgendetwas passiert da, in dieser Genussgemeinschaft mit Jesus. Etwas, das weitreichende Veränderung bewirkt. Und so erklärt Zachäus, dass er die Hälfte (!) seines Vermögens an die Armen geben will, und eine vierfache (!) Erstattung an diejenigen, die er übers Ohr gehauen hat. Wirtschaftlicher Totalschaden würde man heute dazu sagen.
Da ist etwas Tiefgreifendes passiert. Ein Mann, der sein Leben damit zugebracht hat, Geld zu scheffeln und bereit war, dafür auch jede Menge verbrannte Erde in Kauf zu nehmen, wird auf einmal großzügig. Er nimmt die Bedürftigkeit seiner Mitmenschen nicht nur wahr, sondern lässt sich von ihr bewegen. Und wo er betrogen hat, bringt er Heilung und Wiederherstellung. Sein ganzes Leben wird während einer Mahlzeit auf einen neuen Weg gebracht. Wenn das kein Wunder ist.
Sicher ist ein solch umfassender Wandel nur in der direkten Begegnung mit Jesus möglich. Zu erwarten, dass so etwas von heute auf morgen passiert, wäre sicherlich überfordernd. Aber die Jünger Jesu erleben eine ähnliche Veränderung. Von der provokanten Antrittsrede über all die herausfordernden Gleichnisse, die wir in den letzten Tagen kennengelernt haben - nach und nach wird Reichtum bei Gott die entscheidende Größe in ihrem Leben.
So wie auch bei Zachäus färbt das auf ihr Miteinander ab. In der ältesten Gemeinde in Jerusalem teilen die ersten Christinnen und Christen miteinander. Jeder gibt, was er kann, damit alle genug haben. Heute nennt man das die „Gütergemeinschaft“.
Liegt in der Erinnerung an Zachäus und die ersten Christen in Jerusalem die Kraft, auch unsere Lebensprioritäten rund um Geld und Besitz auf den Kopf zu stellen? Lasst uns gemeinsam den Gedanken „Alles meins“ abstreifen und stattdessen nach „Mehr“ streben: mehr miteinander, mehr füreinander, mehr voneinander. Und vor allem: mehr Reichtum bei Gott.
Die Gütergemeinschaft der ersten Christen hat sicherlich weitreichende Konsequenzen gehabt. Vor allem aber muss sie für die Menschen in Jerusalem und Umgebung zu Kopfschütteln und Unverständnis geführt haben. Niemand würde wohl von sich aus auf so eine Idee kommen. Und doch war sie für die Gemeindemitglieder in vielerlei Hinsicht ein überreicher Segen. Vertrauen wir den Zahlen der Bibel, konnten tausende Menschen versorgt werden, darunter unzählige Witwen und Waisen. Es entstand quasi das erste Sozialsystem der Welt.
Sicher kann man darüber streiten, ob dieser radikale Ansatz heute noch funktionieren würde. Ganz zu schweigen davon, ob er noch zeitgemäß ist. Wobei, um ehrlich zu sein, war er das zu Zeiten der ersten Gemeinde auch nicht. Aber mal unter uns: ist nicht der ganze Glauben immer ein Streben nach einem bestimmten Ideal? Eines, dass auf den ersten Blick erst mal herausfordernd und utopisch erscheint, und dann mit Gottes Hilfe Schritt für Schritt erschlossen wird? Vielleicht ist in diesem Sinne die Gütergemeinschaft der ersten Christen ein Beispiel, von dem wir uns heute nochmal inspirieren und herausfordern lassen können, den Umgang mit unserem Besitz zu überdenken.
Wir hoffen, dieser gemeinsame Bibelleseplan der Compassion-Gemeindereferenten Matthias Klügel, Patrick Iljen und Andreas Schuß hat dich zum Nachdenken gebracht und zu neuen Erkenntnissen geführt. Compassion Deutschland setzt sich als christliches Kinderhilfswerk dafür ein, Kinder und Familien in 29 Ländern aus Armut zu befreien. Willst du, dass aus „alles meins“ „auch deins“ wird? Dann schau doch mal auf www.compassion.de vorbei und befreie mit uns Kinder aus Armut - im Namen Jesu!
Scripture
About this Plan
„Mein Haus, mein Auto, mein Boot.“ So könnte der Slogan unserer Gesellschaft lauten. Alles meins?! Sicher, wir können stolz auf unsere Leistungen und Errungenschaften sein und manchmal sollten wir uns auch mehr daran freuen. Aber sind sie der allumfassende Maßstab? Definieren sie meinen Alltag? Gibt es irgendwann ein „Genug“? Im Lukasevangelium erklärt Jesus sehr ausführlich den Unterschied von weltlichem und geistlichem Reichtum. Entdecke mit uns die Kraft Seiner Worte neu.
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