Du bist mein Fels - PsalmenBeispiel

Du bist mein Fels - Psalmen

Tag 7 von 28

Die Gewissheit des zukünftigen Tages des Gerichts soll die Gläubigen nicht in Angst und Schrecken versetzen. Stattdessen soll sie ein Grund für tiefen Trost sein. David ist von einem Mann aus dem Stamm Benjamin verleumdet worden – ein israelitischer Mitbürger hat ihn verbal angegriffen. Vor allem Führungspersönlichkeiten wissen, wie sich das anfühlt, aber sicherlich können alle Gläubigen von Zeiten berichten, in denen sie missverstanden, falsch dargestellt oder auf andere Weise ungerecht behandelt wurden. Wie reagiert David darauf?

Beachte zunächst, wie er nicht reagiert. Er versucht nicht, sich vor Menschen zu rechtfertigen, indem er ihnen erklärt, wie falsch ihre Anschuldigung ist. Stattdessen wendet er sich mit seiner Klage an Gott und bittet um göttliche Rechtfertigung auf Grundlage einer objektiven Einschätzung der Dinge: »Der Herr wird richten die Völker« (V. 9). Befreit von dem Bedürfnis, sich selbst zu verteidigen, legt David das Gericht ganz in die Hände Gottes.

Es mag uns verwundern, dass David bittet, gemäß seiner eigenen Gerechtigkeit gerichtet zu werden (V. 9). Wir müssen jedoch verstehen, dass David in den Psalmen immer wieder deutlich macht, dass seine einzige Hoffnung von Gott freigesprochen zu werden, Gottes Barmherzigkeit ist (»Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte, und tilge meine Sünden nach Deiner großen Barmherzigkeit«, Psalm 51,3; »vernimm mein Flehen um Deiner Treue willen, erhöre mich um Deiner Gerechtigkeit willen«, Psalm 143,1). David sucht hier schlichtweg nach der Wahrheit. Beachte, dass er in den Versen 4–6 darum bittet, die Konsequenzen zu tragen, falls er tatsächlich im Unrecht ist. David blendet seine eigene Sündhaftigkeit nicht aus, sondern bittet um Wahrheit und Objektivität.

Wirst du derzeit missverstanden? Auch wenn du dir sicher bist, im Recht zu sein, warum lässt du dir nicht Unrecht tun und dich übervorteilen, anstatt dich – wenn auch nur auf subtile Weise – zu verteidigen (vgl. 1. Korinther 6,7)? Schließlich war unser Herr Jesus selbst Sein ganzes Leben lang im Recht und wurde doch so ungerecht behandelt, wie niemand sonst in der Menschheitsgeschichte. Dennoch tat Er »Seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird« (Jesaja 53,7). Warum? Damit wir immer dann, wenn wir tatsächlich im Unrecht sind, gewiss entlastet und wahrhaftig freigesprochen werden können – ungeachtet dessen, was wir eigentlich verdienen. Wenn wir uns auf diese Wahrheit des Evangeliums besinnen, sind wir nun davon befreit, uns verteidigen und rechtfertigen zu müssen.

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Du bist mein Fels - Psalmen

Die Psalmen geben unseren Herzen eine Stimme. Die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle findet hier ihren konkreten Ausdruck. Wir erhalten Worte, um uns mit Dank und Lob an Gott zu wenden, aber auch mit unseren Gefühlen der Entmutigung, Verzweiflung oder überwältigender Schuld aufgrund unserer Sünde. Durch all das hindurch sehen wir, wie der Erlöser durch die Psalmen schreitet. Er ist derjenige, der all das verkörpert und erfüllt, was wir in diesem Buch vorfinden. Er gibt uns den höchsten Grund, Gott zu danken und zu loben (vgl. Psalm 107,1).

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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de/products/du-bist-mein-fels-in-150-andachten-durch-die-psalmen?_pos=1&_fid=d7fe394d6&_ss=c