WENN GOTT NICHT HEILTBeispiel

Heilung liegt in Gottes Händen

„Trophimus aber ließ ich krank in Milet zurück.“ – 2. Timotheus 4,20

Trophimus, ein enger Begleiter des Apostels Paulus, war ein treuer Diener Gottes. Doch an einem Punkt musste Paulus ihn krank in Milet zurücklassen. Keine Heilung, kein Wunder – nur eine kurze Erwähnung in der Bibel. Diese scheinbare Randnotiz birgt eine tiefgehende Wahrheit: Heilung liegt allein in Gottes Händen, nicht in unseren.

Warum werden nicht alle geheilt?

Die Bibel erzählt uns viele wunderbare Geschichten von Heilung. Doch Trophimus‘ Schicksal zeigt, dass Heilung kein Automatismus ist – nicht einmal für die engsten Mitarbeiter der Apostel. Es war kein Mangel an Glauben, der ihn krank bleiben ließ. Vielmehr erinnert uns seine Geschichte daran, dass Gott souverän entscheidet, wann und wie Heilung geschieht.

Gottes Plan ist oft größer, als wir ihn verstehen können. Während wir unser Leiden als Grenze wahrnehmen, sieht Gott die Ewigkeit. Das bedeutet nicht, dass wir aufhören sollten, zu beten oder zu hoffen. Es bedeutet, dass wir lernen dürfen, Ihm zu vertrauen – auch wenn die Antwort nicht unseren Erwartungen entspricht.

Gottes Wege sind höher

Jesaja 55,8-9 erinnert uns: „Denn Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht Meine Wege, spricht der Herr.“ Gottes Perspektive reicht weit über unsere hinaus. In Seiner Weisheit weiß Er, wann Heilung unserem Glauben dient und wann es besser ist, uns durch Prüfungen hindurchzuführen.

Paulus selbst erlebte, dass Gott nicht immer auf Gebete so antwortet, wie wir es uns wünschen. Dennoch vertraute er darauf, dass Gottes Plan vollkommen ist. Ebenso bei Trophimus: Seine Krankheit mag ihn von mancher Arbeit abgehalten haben, doch sie war kein Hindernis für Gottes Wirken in ihm und durch ihn.

Was bedeutet das für dich?

Vielleicht kämpfst du mit ähnlichen Fragen. Warum greift Gott nicht ein? Warum bleibt Heilung aus, obwohl du voller Glauben betest? Es ist schwer, solche Situationen zu akzeptieren. Doch Trophimus‘ Geschichte lädt uns ein, die „Warum-Fragen“ loszulassen und sie in Gottes Hände zu legen. Wir müssen nicht alles verstehen, um Ihm zu vertrauen.

Es ist in Ordnung, enttäuscht oder traurig zu sein. Doch selbst in diesen Gefühlen dürfen wir wissen, dass Gott uns sieht. Er kennt unsere Tränen, trägt uns und gibt uns die Kraft, weiterzugehen. Manchmal schenkt Er uns keine körperliche Heilung, sondern geistliche: Frieden im Herzen, Vertrauen in Seine Güte und die Gewissheit, dass Er immer bei uns ist.

Vater im Himmel, ich bringe Dir all die Situationen, in denen ich Heilung ersehnt habe, die aber nicht eingetreten ist. Manchmal fällt es mir schwer, Deinen Willen zu verstehen. Doch ich möchte lernen, Dir zu vertrauen, selbst wenn ich keine Antworten sehe. Bitte stärke meinen Glauben und gib mir Frieden in meinem Herzen. Hilf mir, Deine Hand in allem zu erkennen, was Du tust. Danke, dass Du mich niemals verlässt. In Jesu Namen. Amen.