MaleachiBeispiel

Die fünfte Botschaft (Kapitel 3,6-12)

Der nächste Dialog beginnt damit, dass Gott Sein Volk zur Umkehr ruft (Vers 6). Aber Er stieß auf taube Ohren. Denn obwohl ihre Sünde offensichtlich war, fragte das Volk: Worin sollen wir umkehren? (Vers 7). Gott lässt Sich auf diese Frage ein und nennt ihnen eine konkrete Sünde: Juda hatte den Zehnten zurückgehalten. Die Abgabe des Zehnten gehörte zum Bund Gottes mit Seinem Volk. Da die wirtschaftliche Situation des Volkes immer schlechter wurde, haben sie am Zehnten gespart. Das ist menschlich nachvollziehbar, aber offenbart eine falsche Denkweise: Der Zehnte ihres Ertrags gehörte nicht ihnen, sondern dem Herrn (3. Mose 27,30) und deshalb bedeutete die Verweigerung des Zehnten eine „Beraubung“ Gottes (3,8). Dieser Raub verhindert den Segen Gottes. Deshalb hieß umkehren für Juda konkret, den Zehnten wieder zu geben. Gott forderte Sein Volk auf, Ihn zu testen. Wenn sie trotz ihrer Not den Zehnten darbringen, wird Gott sie mit Segen überschütten, sodass alle Nationen sie beneiden werden wegen der Fürsorge ihres Gottes.

Zum Nachdenken:

Das Gesetz des Zehnten gilt für Israel, aber das Grundprinzip des Gebens durchzieht das ganze Neue Testament. Wer freiwillig und aus Liebe gibt, wird nicht ärmer, sondern reicher:

„Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. Ein jeder, wie er’s sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ (2. Korinther 9,6-7)