MaleachiBeispiel

Die vierte Botschaft (Kapitel 2,17-3,5)

Die vierte Botschaft zeigt den Zynismus des Volkes. Ihr Misstrauen gegenüber Gott äußerte sich in der zynischen Bemerkung, dass Gott Gefallen hätte am Bösen. Die Frage „Wo ist der Gott des Gerichts?“ (2,17) führt zur Ursache dieser Behauptung. Sie erwarteten von Gott, dass Er Gericht hält über die gottlosen Nationen. Aber weil Er dies nicht tut, leiteten sie daraus ab, dass Gott das Böse gefällt. Dieser Gedankengang zeigt, wie weit Juda sich von Gott entfernt hatte.

Gott antwortet auf diese Frage, indem Er das Kommen eines Richters ankündigt (Kapitel 3,1). Aber nicht, um die Völker zu bestrafen, sondern um Israel zu richten. Er wird die Leviten reinigen, damit sie wieder ihren Auftrag nach dem Willen Gottes erfüllen können (Kapitel 3,2-4). Aber Er wird auch die Sünden des Volkes richten, die hier aufgezählt werden.

In diesem Abschnitt tauchen zwei bemerkenswerte Personen auf: ein Bote und ein „Engel des Bundes“. Wer ist damit gemeint? Der Bote ist ein Wegbereiter des „Engels des Bundes“ und der Engel kommt, um das Gericht durchzuführen.

Das sind prophetische Aussagen, die sich im Neuen Testament erfüllt haben: Johannes der Täufer war der Wegbereiter (Bote). In Matthäus 11,10 wird Maleachi 3,1 zitiert. Jesus ist der „Engel (= Bote) des Bundes“, der gekommen ist, um Sein Volk zu reinigen.

Zum Nachdenken:

Bei der Ankündigung, dass Gott zuerst Sein Volk und nicht die Nationen richtet, wird ein Prinzip deutlich, das wir im Neuen Testament finden: Das Gericht beginnt immer beim Haus Gottes, d. h. bei den Gläubigen (1. Petrus 4,17). Bevor wir mit langen Fingern auf das Unrecht anderer Menschen zeigen, sollten wir zuerst unsere eigene Sünde bereinigen. Wir brauchen Jesus genauso dringend wie alle Menschen dieser Welt. Nur Er kann reinigen und retten.