Leises Säuseln

Zu Beginn dieser Andacht eine kleine Geschichte:

Ein Landwirt hatte in der Scheune seine Taschenuhr verloren. Er suchte vergeblich nach seinem kostbaren Erbstück. Draussen auf dem Hof spielten einige Kinder. Schnell rief er die Jungen und Mädchen zu sich und bat sie, ihm beim Suchen zu helfen. Er setzte sogar einen Preis aus. Motiviert stürmte die kleine Bande in die Scheune, durchwühlte das Stroh und untersuchte jeden Spalt im Boden. Doch – Nach einiger Zeit kamen alle mit leeren Händen zurück. Alles vergeblich. Ein Kind bat den Landwirt, noch einmal suchen zu dürfen. Nach einigen Minuten kam dieses Kind mit der Uhr in der Hand aus der Scheune zurück. Großes Erstaunen. «Wie hast du das denn geschafft?» Antwort des Kindes: «Ich habe mich ganz still auf eine Bank gesetzt. In der Stille hörte ich plötzlich das Ticken der Uhr. So konnte ich sie finden.»

Erst in der Stille nehmen wir Leises wahr.

Zurück zum Bibeltext in 1. Könige 19. Elia wusste, dass dieses leise Säuseln Gottes Stimme war. Wenn wir Gott nur im Grossen suchen, gehen wir vielleicht an Gott vorbei, weil Gott sein Wort oft in der Stille einem demütigen Herz zuflüstert. Gott spricht auf unterschiedliche Weise zu uns und darin wollen wir ihn auch nicht einschränken. Doch oftmals redet er leise und unaufdringlich. Auf die Frage, weshalb Gott oft leise spricht, hat Christian Al-Masoud kürzlich gesagt: «Weil er will, dass wir ihm nahe sind.» Damit wir ihn verstehen, müssen wir Gott nahe sein. So wie Gott im leisen Säuseln zu Elia sprach, spricht auch Gott heute noch zu uns. Doch lassen wir es nicht zu, dass dieses leise sanfte Reden von den lauten Stimmen in unserer lärmüberfluteten Welt um uns herum übertönt wird!