Wie können wir Gottes Stimme besser hören?Beispiel

Lernen, unseren Geist zu disziplinieren

Der Apostel Paulus sagt in Römer 1,9: „Gott, dem ich in meinem Geist diene" - eine Aussage, die ich besonders schätze. Es ist entscheidend zu lernen, während des Gebets Stille in unserem Geist zu schaffen, obwohl dies eine große Herausforderung darstellen kann. Wir verstehen, dass Gott Geist ist und mit unserem Geist kommuniziert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es nicht nur eine Methode oder einen Ort gibt, um Gottes Stimme zu hören, besonders in unseren persönlichen Momenten mit Ihm.

In diesen stillen Momenten kann es sein, dass unser Geist von einem Wirrwarr an Gedanken heimgesucht wird. Unseren Geist zu disziplinieren, wird somit zum ersten Schritt, um unsere Fähigkeit zu verbessern, Gottes Stimme zu hören. Dies geschieht nicht über Nacht, sondern erfordert kontinuierliche Anstrengung, ähnlich dem Training eines Muskels. Es ist notwendig, sich schrittweise an diese Disziplin zu gewöhnen.

Wenn wir uns vor Gott präsentieren, in Stille, ohne Musik, bemerken wir oft, dass unser Geist von zahlreichen Gedanken überflutet wird. Es wird dann wesentlich, diesen ständigen Gedankenfluss zu stoppen. Stille Momente ohne Ablenkung ermöglichen es uns, uns des mentalen Lärms bewusst zu werden, der unsere Fähigkeit, die göttliche Stimme zu hören, behindern kann. Oft übernehmen Gedanken an zu erledigende Aufgaben die Kontrolle über unseren Geist in diesen Momenten.

Es ist notwendig, diesen mit alltäglichen Sorgen verbundenen Gedanken zu begegnen und sie zu beruhigen, um Gottes Stimme besser wahrnehmen zu können. Unseren Geist in diesen Momenten der Ruhe zu disziplinieren, wird dann zu einem entscheidenden Schritt für eine tiefere Kommunikation mit Gott.

Um dir zu helfen, deinen Geist besser zu disziplinieren und Gottes Stimme klarer zu hören, schlage ich vor, am Anfang ein Blatt Papier und einen Stift zu nehmen und alle Gedanken aufzuschreiben, die dir während dieser stillen Momente durch den Kopf gehen.

Dieser Prozess hilft dir, deinen Geist von diesen Gedanken zu befreien, auch wenn es anfangs Zeit brauchen mag, sei es 10, 15, 20 Minuten oder sogar eine halbe Stunde. Danach konzentriere dich darauf, die legitimen Gedanken, die du notiert hast, von den illegitimen oder unnötigen zu unterscheiden. Ziel ist es, dich mit der Kontrolle deiner Gedanken vertraut zu machen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Geistdisziplin nicht notwendigerweise bedeutet, „den Kopf zu leeren“, sondern vielmehr erfüllt von Gottes Gegenwart zu bleiben und überflüssige Gedanken zu eliminieren. Eine nützliche Übung ist es, die Stille zu praktizieren, sich auf Gott zu konzentrieren und zu versuchen, die sich aufwirbelnden Gedanken zu beruhigen. Dieser Prozess wird dir allmählich helfen, deinen Geist zu zähmen.

Beten wir gemeinsam: Heiliger Geist, lehre mich, in Deine Gegenwart mit einem Herzen zu kommen, das bereit ist, Dein Wort zu empfangen. Hilf mir, diese Dinge zu praktizieren und in der Intimität mit Dir zu wachsen! Amen.

Jérémy Pothin