Bibel in einem Jahr 2024Beispiel

Bibel in einem Jahr 2024

Tag 42 von 366

Freiheit

Der Film „*12 Years a Slave*“ von Steve McQueen basiert auf den Memoiren von Solomon Northup, der im Bundesstaat New York *frei geboren* wurde, aber 1841 in Washington DC gekidnappt und dann zwölf Jahre in Louisiana als Sklave gehalten wurde. Ausführlich beschreibt er die Gräuel auf den Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen. 1853 wurde er schließlich aus der Sklaverei befreit und wieder mit seiner Familie vereint. In seinem Buch schreibt er, „Sie umarmten mich und hingen an meinem Hals, während ihnen die Tränen über die Wangen liefen. Aber ich verberge diese Szene lieber hinter einem Schleier, denn es ist besser sie sich vorzustellen, als sie zu beschreiben … Ich bin wieder zurückversetzt in den Zustand von Glück und *Freiheit*.“ Sklaverei ist etwas ganz Schreckliches. Freiheit dagegen ist etwas Wundervolles. Mose ist der Befreier des Gottesvolkes im Alten Testament. Damit ist er ein Vorläufer Jesu – dem höchsten Befreier überhaupt. So wie Mose das Volk Gottes aus der Sklaverei befreite, befreite Jesus uns aus der Knechtschaft der Sünde. Mit „Freiheit” lässt sich das, was die Bibel mit „Rettung“ oder „Erlösung“ meint, wohl heute am besten beschreiben. Die Bibel als ganze könnte mit „Heilsgeschichte“ (Geschichte von der Erlösung der Welt) überschrieben werden. Sie erzählt die Geschichte von Gottes Wunsch und Ziel, Sein Volk zu befreien. Du bist befreit.

Psalm 20,1–10

Genieße die Freiheit, die durch den Glauben kommt

Machst du aktuell eine sorgenvolle oder schwierige Phase durch? David befand sich wieder einmal in so einer Zeit; wahrscheinlich stand eine Schlacht bevor. Er rief Gott um Hilfe an. Die ersten Worte sind die Bitte, dass „der Herr deinen Hilferuf erhöre, wenn du in Not bist“ (20,2), die letzte Zeile ist die Bitte an Gott, „erhöre uns, wenn wir zu dir rufen!“ (20,10). Gott erhört Gebet.

Wenn du „Tage der Not“ erlebst, rufe Gott im Gebet an, bitte Ihn, dass Er möge dir Rettung und Freiheit bringen (20,7-9). Das ist kein törichter Optimismus, sondern realistischer Glaube.

David erkennt Gottes „Macht zu retten“ – Seine Macht, Freiheit zu bringen (20,7c). Er sagt, „Jetzt weiß ich, dass der Herr seinem Gesalbten zu Hilfe kommt“ (20,7a). Er erwähnt sechs Dinge, um die du für dich selbst, für deine Familien, Freunde und Gemeinschaft bitten kannst:

•\tSchutz
„Der Herr … beschütze dich“ (20,2)

•\tHilfe
„Er schicke dir Hilfe aus seinem Heiligtum“ (20,3a)

•\tUnterstützung
„Er sende dir … mächtigen Beistand vom Zionsberg!“ (20,3b; GNB)

•\tAnnahme
„Er nehme .. an“ (20,4)

•\tErfolg
„Er erfülle dir, was dein Herz wünscht, und lasse deine Pläne gelingen“ (20,5)

•\tSieg
„Dann wollen wir voll Freude jubeln, weil er dir zum Sieg verholfen hat … Der Herr gebe dir alles, worum du ihn bittest!“ (20,6).

Erfolg, Sieg und Freiheit werden nicht durch „Heere und Waffen“ errungen (20,8a), sondern wenn wir „dem Herrn, unserem Gott vertrauen“ (20,8b).

Herr, ich danke Dir, dass Du mich befreit hast. Ich vertraue auf Deinen Namen und bringe Dir heute meine Pläne, was mein Herz sich wünscht…

Matthäus 26,69–27,10

Staune darüber, wie deine Freiheit errungen wurde

Jesus ist der höchste Befreier. Die so genannte Heilsgeschichte erreicht ihren Höhepunkt im Leben, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi. Wir können erahnen, wie hoch der Preis war, den Jesus zahlte: einer seiner engsten Freunde verleugnet Ihn (26,69-75); einer Seiner Jünger verrät Ihn (27,1-10); Er wird dem römischen Statthalter ausgeliefert (27,2) und verurteilt (27,31a). Aber Matthäus erkennt, dass das alles passieren musste, um Gottes Plan zu erfüllen (27,9).

Jesus wurde gefangen genommen, damit du frei wirst. Er wurde gefesselt (27,2), damit du von den vielen Dingen, die dich fesseln, befreit würdest. Jesus kam, dich von deiner Sünde und Schuld, deinen Abhängigkeiten und Ängsten zu befreien.

Hast du als Christ schon mal so richtig versagt? Ist dir dein Versagen nahe gegangen und du hattest das Gefühl, Gott total enttäuscht zu haben? Und hast du je darüber „bitterlich geweint“ (26,75)? Ich definitiv.

Zwei Seiner engsten Freunde hatten Jesus schwer enttäuscht. Bedauerlicherweise werden auch wir Jesus immer wieder enttäuschen. Die beiden Beispiele zeigen uns, wie wir nach unserem Scheitern und Jesus Enttäuschen weitermachen sollen.

Judas und Petrus haben viel gemein. Beide waren Jünger Jesu. Beiden wurde vorhergesagt, dass sie Ihn im Stich lassen würden (26,24.25.34). Beide erfüllten mit ihrem Handeln alttestamentliche Prophetien (26,31; 27,9). Beide bereuten später ihre Tat zutiefst (27,5; 26,75).
Aber in einigen wesentlichen Punkten unterschieden sich die beiden doch. Petrus reagierte richtig auf sein Versagen, Judas nicht. Paulus schreibt, „ein Schmerz, wie Gott ihn haben will, bringt eine Umkehr hervor, die zur Rettung führt und die man nie bereut. Der Schmerz hingegen, den die Welt empfindet, bewirkt den Tod“ (2. Korinther 7,10; NGÜ).

Judas ist ein Beispiel für „die Traurigkeit der Welt“ (2. Kor. 7,10b; LUT). Er ging zu den religiösen Anführern, um seine Schuld zu bekennen und wurde mit noch mehr Schuldgefühlen überschüttet (27,4). Er wurde von Reue übermannt, war aber nicht fähig, sich Gottes Gnade auszuliefern und Seine Vergebung zu empfangen.

Petrus ist dagegen ein Beispiel für „von Gott bewirkte[r] Traurigkeit“ (7,10a; Hfa).

Was für eine Angst muss Petrus gehabt haben, dass er Jesus dreimal verleugnete. Vielleicht hatte er Angst, mit Jesus ans Kreuz geschlagen zu werden, oder er hatte schon vorher gezweifelt, ob Jesus wirklich der ist, der Er behauptete zu sein. Das Krähen des Hahnes muss dann aber alle seine Zweifel beseitigt haben. Zurück blieb ein zutiefst trauriger Petrus: „er ging fort und weinte bitterlich“ (26,75).

Es gibt kein schlimmeres Gefühl als zu wissen, dass wir Jesus enttäuscht haben. Glücklicherweise endet damit für Petrus die Geschichte noch nicht (s. Johannes 21). Die „von Gott bewirkte Traurigkeit“ führte zur Umkehr; damit wurde seine Beziehung zu Jesus wiederhergestellt. Er war befreit von seiner Schuld und wurde bald zu einem wichtigen Leiter der Kirche Jesu.

Es ist nicht nötig, dass dich frühere Sünden und Fehler zu Boden werfen. Wen Jesus befreit, der ist wirklich frei (Johannes 8,36). Völlig egal, wie sehr du es vermasselt, wie oft du versagt hast – es ist nie zu spät. Antworte wie Petrus darauf, und dir steht eine wunderbare Zukunft im Dienste Jesu offen.

Herr, danke, dass Du Dich hast fesseln lassen, damit ich von meiner Sünde und Schuld befreit würde. Hilf mir, mich nach jedem Versagen in „von Gott bewirkt[er] Traurigkeit, [die] zur Umkehr führt und Rettung bringt“ zu Dir umzukehren.

2. Mose 9,1–10,29

Bete Gott in Freiheit an

Gott zu dienen, macht uns frei. Du wurdest geschaffen, um Gott anzubeten und Ihm zu dienen. Das ist der Sinn deines Lebens.

Papst Benedikt XVI (als er noch Kardinal Ratzinger war) schrieb, „Das eigentliche Ziel des Exodus kann als die Anbetung Gottes … verstanden werden… Dem Volk wird das Land als Ort für die Anbetung des wahren Gottes gegeben… In der Begegnung mit Pharao scheint, die Freiheit Gott gebührend anzubeten, das alleinige Ziel des Exodus zu sein; tatsächlich ist es die Quintessenz davon.“

Wieder einmal sehen wir in der Geschichte des Volkes Israel eine Vorahnung des göttlichen Rettungsplanes. Wir sehen, wie Er Sein Volk durch Mose aus der Sklaverei befreit. Immer wieder sagt Gott, „Geh zum Pharao und sag zu ihm: „So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dienen kann!““ (9,1).

Pharao bekommt so viele Möglichkeiten. Immer und immer wieder gibt ihm Mose die Worte Gottes weiter: „Lass mein Volk ziehen, damit es mir dienen kann!“ (9,1; 10,3.7).

Die Welt versteht vielleicht deine „guten Taten“, aber erkennt nicht, wie wichtig deine Anbetung ist. Pharao unterstellt dem Volk Faulheit, er betrachtet Anbetung als Alternative zur Arbeit (5,17-18). Anbetung aber ist dein höchster Lebenszweck und damit auch Arbeit – tatsächlich lässt sich das hebräische Wort für „Anbetung“, das hier steht („avad“) sowohl mit Anbetung als auch mit Arbeit übersetzen.

Gott liebt dich, und „er möchte nicht, dass auch nur ein Mensch verloren geht, sondern dass alle Buße tun und zu ihm umkehren“ (2. Petrus 3,9). Der einzige Weg, verloren zu gehen, ist, wie Pharao, unser Herz zu verhärten und alle Warnsignale zu ignorieren. Sein Stolz war die Wurzel seiner Sünde. Je mehr Pharao sich verweigerte, desto schwieriger wurde es für ihn, seine Meinung zu ändern, ohne das Gesicht zu verlieren.

Sei also bereit, einen Fehler einzugestehen, damit du nicht weiter auf dem falschen Weg gehst. Egal, wie weit du schon in die verkehrte Richtung unterwegs bist, du kannst jederzeit umkehren.

Gottes Wunsch für Sein Volk ist, dass wir Ihn ein Leben lang in Freiheit anbeten. Er will dich von Schuld und Sünde, Abhängigkeit und Angst freisetzen. Er will dich befreien, Ihn zu lieben, Ihm zu dienen und Ihn anzubeten.

Herr, danke für Deine Zusage, „wenn der Sohn euch frei macht, seid ihr wirklich frei“ (Johannes 8,36). Ich will meine Freiheit nutzen, Dich anzubeten und Dir zu dienen.

Pippa Adds

2. Mose 9,20

„Einige der Minister des Pharaos schenkten der Ankündigung des Herrn Glauben. Sofort ließen sie ihre Sklaven und ihr Vieh unter einem Dach Schutz suchen.“

Manche Menschen haben ein ausgesprochen hartes Herz. Egal, wie viele Zeichen sie bekommen, sie glauben nicht. Und trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die sich von Gott ansprechen lassen – dort, wo man es am wenigsten erwartet.

References

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021. Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen. BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021 Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“
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Über diesen Leseplan

Bibel in einem Jahr 2024

Die Bibel zu verstehen kann schwer sein. Lese oder höre sie täglich mit den Kommentaren der Alpha-Pioniere Nicky und Pippa Gumbel. Fange noch heute an!"

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Wir möchten uns bei Nicky & Pippa Gumbel  für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: bible.alpha.org/de/