Bibel in einem Jahr 2024Beispiel
Die Höhen und Tiefen des Lebens
Wenn ich so auf die vergangenen 47 Jahre meines Lebens als Christ zurückschaue, gab es Zeiten großer geistlicher Höhenflüge – Erfahrungen des Heiligen Geistes, von Gottes Liebe, die Freude zu sehen, wie Menschen zum ersten Mal Jesus begegneten, wunderbare Gebetserhörungen und das erkennbare Mitwirken am Bau von Gottes Reich. Aber da waren auch geistliche Tiefpunkte – Wüstenerfahrungen, Verluste, Enttäuschungen, Versagen, Versuchungen, Widerstände, gesundheitliche Probleme und Erschöpfung. In unseren heutigen Abschnitten entdecken wir den engen Zusammenhang von geistlichen Höhen und Tiefen.Psalm 22,1–12
Vertraue darauf, dass Leid letztendlich zum Sieg führen wird
Auf diesen Psalm geht Jesu Aufschrei am Kreuz, „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” (22,2) zurück. Es ist kein Zufall, dass Jesus diesem Psalm zitierte (Matthäus 27,46).
Psalm 22 liefert den prophetischen Hintergrund für das Kreuz und die Auferstehung, die wir in Jesus erfüllt sehen. Er war „von allen ausgelacht und verachtet“ (22,7), „von allen Seiten… verspottet“ (22,8; Hfa). „Wer [ihn] sieht, macht sich über [ihn] lustig, lacht höhnisch und schüttelt den Kopf“ (22,8). „Ist das der Mensch, der sich auf den Herrn verlässt? Dann soll der Herr ihn doch retten!“ (22,9a).
Es handelt sich um eine sehr präzise Beschreibung von Jesu Leiden (s. Matthäus 27,31-46), die doch mit dem Sieg endet.
Der Psalm spricht davon, wie wichtig es ist, Gott gerade an den Tiefpunkten unseres Lebens zu vertrauen (22,5-6.10). Am Tiefpunkt Seines Lebens – gekreuzigt und von Gott verlassen – vertraute Jesus darauf, dass Gott Ihn erlösen wird. Was am Kreuz wie eine Niederlage aussah, wurde zum größten Sieg aller Zeiten.
Wenn du dich gerade an einem Tiefpunkt befindest, dann erinnere dich daran, dass das Leid nicht das letzte Wort hat. In Jesus haben Auferstehung und Sieg Gottes das letzte Wort. Vertraue auf Ihn!
Herr, ich danke Dir für die Situationen, in denen Du meine Hilferufe erhört und mich gerettet hast; für die Male, in denen ich auf Dich vertraut habe und Du mich nicht enttäuscht hast. Bitte hilf mir, dass ich auch in den dunkelsten Stunden meines Lebens, mein Vertrauen ganz in Dich setze.
Markus 1,1–28
Gewinne durch Anfechtung und Segen an Autorität
Meine Frau Pippa und ich haben uns neulich auf Video eine Predigt von Billy Graham von 1963 in Los Angeles angesehen. Die Aufnahme ist in Schwarzweiß. Graham predigt aus der so genannten King James Bibel (das deutsche Pendant wäre die Lutherbibel). Selbst nach über fünfzig Jahren ist Grahams Botschaft noch kraftvoll. Am auffallendsten aber ist die Autorität, mit der er predigt. Diese Art von Autorität erinnert an die höchste Autorität – Jesus.
In diesem Abschnitt sehen wir, wie Gott Jesus durch die geistlichen Höhen und Tiefen, die Kämpfe und Segen vorbereitete.
Das Markusevangelium ist das kürzeste von allen. Es behandelt drei Wochen von Jesu Wirken und zwanzig Minuten Seines Redens. Gleichzeitig ist es das lebendigste Evangelium; in atemberaubendem Tempo nimmt es den Leser von einem Ereignis zum nächsten. Es verkündet die gute Nachricht von Jesus Christus. Mit großer Dringlichkeit verkündet es die frohe Botschaft Jesu Christi.
Das Lieblingswort von Markus ist „sofort“ (und Synonyme davon). Jesus kannte Sich mit Druck aus. Er erlebte sowohl geistliche Höhen als auch Tiefen. Bei Seiner Taufe erlebte Er ein großes geistliches Hoch. In einer Vision: „sah [er], wie der Himmel sich öffnete“ (1,10). Er erlebte, wie „der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn herabkam“ (1,10). Er hörte Gottes Stimme, die „aus dem Himmel sprach“ (1,11a). Die Sohnschaft wurde Ihm bestätigt: „Du bist mein Sohn“ (1,11b; GNB). Er war Sich tief im Innern der Liebe Gottes gewiss: „dir gilt meine Liebe“ (1,11c; GNB). Er erfreute Sich Gottes Zustimmung: „an dir habe ich große Freude“ (1,11d).
Von dort ging es auf direktem Weg in ein geistliches Tief – in die Wüste, wo ihn der Teufel vierzig Tage lang versuchte (1,12).
Sei nicht überrascht, wenn geistliche Angriffe auf solche großartigen geistlichen Erfahrungen folgen. Bei Alpha versuchen wir die Leute immer darauf vorzubereiten. Wenn du am Alpha-Wochenende zum Beispiel mit dem Heiligen Geist erfüllt worden bist und Gottes Zusage, dass Er dich liebt und du Sein Kind bist, verstanden hast, dann brauchst du dich nicht über Anfechtungen wundern – in Form von Zweifeln und Versuchungen, die häufig darauf folgen.
Rückblickend weiß ich heute, dass diese Zeiten der Prüfung, so schmerzlich sie waren, mich auf das vorbereitet haben, was noch vor mir lag.
Beides gehört zum Leben mit Gott – es war der „Heilige Geist“, der Ihn in die Wüste schickte (1,12), wo Er „den Versuchungen des Satans ausgesetzt“ war (1,13; Hfa). In gewisser Weise bestätigen uns unsere „Wüstenerfahrungen“, dass es wirklich wahr ist. Den Heiligen Geist zu erleben, ist real, aber gleichzeitig können die geistlichen Kämpfe und Prüfungen heftig sein.
Jesus ging mit außerordentlicher Autorität aus dieser Zeit der Anfechtung und Prüfung hervor: mit der…
1.\tAutorität zu evangelisieren
Jesus predigte das Evangelium und rief Menschen in Seine Nachfolge. Unsere höchste Priorität muss die Beziehung mit Jesus sein.
2.\tAutorität zu leiten
Wenn Jesus wollte, dass einer seinen Job verließ, um direkt für das Reich Gottes zu arbeiten, ging Er hin und forderte ihn dazu auf (1,17.20). Der Lebensinhalt der ersten Jünger veränderte sich vollkommen; vorher drehte sich bei ihnen alles um Fische und danach alles um Menschen.
3.\tAutorität zu lehren
Die Menschen staunten über Jesu Lehre, „denn er sprach … mit Vollmacht“ (1,22). Alle waren so überwältigt, dass sie sich fragten, „was ist das für eine neue Lehre, die so viel Vollmacht hat?“ (1,27).
4.\tAutorität zu heilen
Jesus heilt den Mann, der von einem bösen Geist besessen war. Er hat die Autorität, zu dem bösen Geist zu sagen, „Schweig! ...Verlass diesen Mann“ (1,25). Die Menschen staunten nicht nur über die Vollmacht, mit der Er lehrte, sondern auch über die Art und Weise, wie „sogar böse Geister seinem Befehl gehorchen“ (1,27).
Was auch immer du gerade durchmachst, sei gewiss: Gott bereitet dich auf irgendetwas vor, das Er mit dir vorhat; und Er wird dir auch die nötige Autorität dazu geben.
Bitte Ihn, dich wieder mit dem Heiligen Geist zu füllen. Sei dir gewiss, dass Gott dich ansieht und Freude an dir hat. Höre, wie Seine Stimme sagt, „Du bist mein geliebte[s Kind], an dir habe ich große Freude.“
Herr, erfülle mich mit Deinem Heilig Geist… Lass meine Worte und Taten an Autorität wachsen.
2. Mose 17,1–18,27
Bete und verwandle Tiefs in Hochs
Mose erlebte große geistliche Tiefpunkte. Das Volk machte „Mose Vorwürfe“ (17,2); „sie beklagten sich“ (17,3); „es fehlt[e] nicht viel und sie steinigen [ihn]“ (17,4); „sie wurden von den Amalekitern angegriffen“ (17,8). Aber Gott verwandelte Tiefs in Hochs. Wie?
•\tHelft und ermutigt euch gegenseitig
Als erstes betete Mose für sich allein. Er „schrie zum Herrn: „Was soll ich nur … tun?““ Und Gott antwortete ihm (17,4-5). Dann legte er Fürbitte für Josua und sein Volk ein: „Solange Mose seinen Arm hochhielt, waren die Israeliten im Vorteil. Doch immer, wenn er seinen Arm sinken ließ, gewannen die Amalekiter“ (17,11).
Als Moses Arm müde wurde, „suchten Aaron und Hur ihm einen Stein, auf den er sich setzen konnte. Dann stützten sie seine Arme - der eine den linken und der andere den rechten“ (17,12). „Deshalb gelang es Josua das Heer von Amalek zu schlagen“ (17,13), „weil eine Hand [zum Schwur erhoben] [war] auf dem Thron des Herrn“ (17,16; SLA).
Diese Geschichte erinnert uns daran, wie wichtig und notwendig Fürbitte ist. Und sie zeigt uns, wie wichtig gegenseitige liebevolle Unterstützung und Ermutigung sind, wenn wir erschöpft sind.
•\tLerne zu delegieren
Moses Schwiegervater Jitro gab Mose einen ausgezeichneten Rat (18,19). Er führt ihm vor Augen, dass er sich kaputt arbeiten würde, wenn er nicht lerne zu delegieren: „diese Aufgabe ist zu schwer, als dass du sie allein bewältigen könntest“ (18,18b). Mose war demütig und klug genug, auf seinen Schwiegervater zu hören.
Alles selbst machen zu wollen, ist „nicht gut“ (18,17). Das ist eine schlechte Art zu leiten und führt in die völlige Erschöpfung: „du reibst dich sonst noch auf“ (18,18). Außerdem verhindert es, dass andere ihre Gaben, Zeit und Fähigkeiten einsetzen können, was mit der Zeit sie und dich frustriert.
Delegation alleine wird das Problem aber nicht lösen. Es braucht die richtigen Leute. Wenn du an die falschen Leute delegierst, kommst du keinen Schritt weiter. Den richtigen Leitern kannst du vertrauen und musst dich nicht in ihre Arbeit einmischen. Du kannst sie loslassen und ihnen Vollmacht geben.
Folge Jitros Ratschlag und beherzige wenigstens diese drei Kriterien, wenn du Leiter auswählst und ernennst. Erstens wähle fähige Leute (18,21a). Du brauchst fähige Leute, um guten Gewissens zu delegieren. Zweitens wähle Leiter auf Grundlage ihres Glaubens aus – „gottesfürchtige“ Menschen (18,21b). Das dritte Kriterium ist der Charakter. Du brauchst „zuverlässige… unbestechliche“ Menschen (18,21c) – loyal, diskret und vertrauenswürdig.
Mose übertrug den Leitern unterschiedlich große Verantwortung („für jeweils 1.000, 100, 50 und zehn Leute“; 18,21d), was sich wahrscheinlich nach ihren persönlichen Fähigkeiten richtete. Er delegierte einen Teil der Entscheidungen, aber nicht alle. Die einfachen Entscheidungen wurden delegiert, um die schwierigen kümmerte er sich weiterhin selbst (18,26). Das Resultat war, dass Mose „die Aufgabe nicht über den Kopf“ wuchs „und alle diese Menschen .. befriedigt nach Hause“ gingen (18,23).
Herr, bitte hilf mir, meine Beziehung zu Dir zur höchsten Priorität in meinem Leben zu machen. Lass mich durch alle Höhen und Tiefen nah bei Dir bleiben.
Pippa Adds
2. Mose 18,9,17–19
Jitro war ein wunderbarer Schwiegervater. Er freute sich über Moses Erfolge und bot ihm seinen Rat an, als er sah, dass es Probleme gab.
References
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021. Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen. BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021 Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Die Bibel zu verstehen kann schwer sein. Lese oder höre sie täglich mit den Kommentaren der Alpha-Pioniere Nicky und Pippa Gumbel. Fange noch heute an!"
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Wir möchten uns bei Nicky & Pippa Gumbel für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: bible.alpha.org/de/