Roadtrip BarmherzigkeitBeispiel

Roadtrip Barmherzigkeit

Tag 5 von 5

Tag 5: Barmherzigkeit – TO GO


Da stand ein Gesetzeslehrer auf, um Jesus eine Falle zu stellen. »Lehrer«, fragte er, »was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« Jesus erwiderte: »Was steht denn im Gesetz Gottes? Was liest du dort?« Der Gesetzeslehrer antwortete: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst.« »Richtig!«, erwiderte Jesus. »Tu das, und du wirst leben.« Aber der Mann wollte sich verteidigen und fragte weiter: »Wer gehört denn eigentlich zu meinen Mitmenschen?« Jesus antwortete ihm mit einer Geschichte: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho. Unterwegs wurde er von Räubern überfallen. Sie schlugen ihn zusammen, raubten ihn aus und ließen ihn halb tot liegen. Dann machten sie sich davon. Zufällig kam bald darauf ein Priester vorbei. Er sah den Mann liegen und ging schnell auf der anderen Straßenseite weiter. Genauso verhielt sich ein Tempeldiener. Er sah zwar den verletzten Mann, aber er blieb nicht stehen, sondern machte einen großen Bogen um ihn. Dann kam einer der verachteten Samariter vorbei. Als er den Verletzten sah, hatte er Mitleid mit ihm. Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier und brachte ihn in den nächsten Gasthof, wo er den Kranken besser pflegen und versorgen konnte. Am folgenden Tag, als er weiterreisen musste, gab er dem Wirt zwei Silberstücke aus seinem Beutel und bat ihn: ›Pflege den Mann gesund! Sollte das Geld nicht reichen, werde ich dir den Rest auf meiner Rückreise bezahlen!‹ Was meinst du?«, fragte Jesus jetzt den Gesetzeslehrer. Welcher von den dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?« Der Gesetzeslehrer erwiderte: »Natürlich der Mann, der ihm geholfen hat.« »Dann geh und folge seinem Beispiel!«, forderte Jesus ihn auf. Lukas 10, 25-37

Gott scheint das Thema Barmherzigkeit so wichtig zu sein, dass er extra Mensch wird, um zu zeigen, wie das aussehen kann. Ein wichtiger Aspekt, den Gott uns durch Jesus sagen will, ist: Habt ein Herz für alle Menschen, vor allem für jene, deren Leben unter die Räder gekommen ist. Und Jesus zeigte uns, wie das geht: durch mitfühlende Taten und wertschätzende Worte. Gerne erzählte Er auch Geschichten, um das, was er meinte, zu verdeutlichen. Gleichnisse, die den Menschen eine oft überraschende Antwort gaben. Zum Beispiel die berühmte Geschichte des barmherzigen Samariters.

Jesus interessiert sich in dieser Geschichte nicht für die Täter. Ihn interessiert nur das Opfer, der Mensch, der dem Räuber zum Opfer gefallen ist. Und zum Helden der Geschichte wird sozusagen im „Vorbeigehen“ die Person, die Mitgefühl zeigt. Dieser barmherzige Samariter wird zu einem Star, den selbst heute noch jedes Kind kennt. In dieser Geschichte beschreibt Jesus den Samariter als einen, der klug und umsichtig handelt und in der entscheidenden Situation das Notwendige tut.

Der Wendepunkt für leidende Menschen damals wie heute liegt in der Barmherzigkeit – in einem Herz, das mitfühlt.

Der Evangelist Everett Swanson flog vor mehr als 70 Jahren nach Südkorea, um sich um die amerikanischen Truppen zu kümmern, die im Koreakrieg kämpften. Während seiner Zeit dort wurde er zunehmend beunruhigt durch den Anblick Hunderter Kriegswaisen, die von der Gesellschaft verlassen und hungernd auf der Straße lebten. Eines Morgens dann sah er, wie Stadtarbeiter etwas aufhoben, das wie ein Haufen Lumpen aussah und es auf die Ladefläche eines Lastwagens warfen. Er ging auf den Wagen zu, um es sich genauer anzusehen und war entsetzt. Bei dem „Haufen“ handelte es sich nicht um Lumpen, sondern um gefrorene Körper von Kindern, die über Nacht auf der Straße gestorben waren. Dieser Moment brannte sich so tief bei Swanson ein, dass er den Straßenkindern nicht länger den Rücken zukehren konnte. Sein „Herz für die Armen“ war entbrannt. So begann er nach Wegen zu suchen, um ihnen zu helfen. Entsetzt über die große Zahl kleiner, zitternder und hungernder Kriegswaisen auf den Straßen begann er, seine Erlebnisse in Gottesdiensten zu erzählen. Einige aus den versammelten Gemeinden reagierten daraufhin mit Spendengeldern. So konnte er Reis für die Kinder und Brennstoff für die Heizung kaufen. Nachdem er nach Amerika zurückgekehrt war, fand Swanson in seiner Post zwei Schecks über 50 und über 1.000 Dollar vor. „Das war wie ein Zeichen von Gott, dass ich helfen sollte“, sagte er im Rückblick. Swanson übernahm die Verantwortung für 35 Waisenkinder. Das war die Geburtsstunde von Compassion. Everetts Frau Miriam und Freunde unterstützten ihn dabei, den Waisenkindern in Korea zu helfen. Er begann nach einiger Zeit mit einem 1-zu-1 Patenschaftsprogramm und innerhalb von zehn Jahren wurden in Korea 10.000 Kinder unterstützt. Heute begleitet Compassion über 2,2 Millionen Kinder. Everett Swanson ist nur ein Beispiel für viele Menschen und Organisationen, die sich den barmherzigen Samariter zum Vorbild genommen haben.

Jesus möchte uns mit Seinem Gleichnis neu die Augen öffnen, damit wir die Welt und die Menschen mit Seinen Augen sehen. Er möchte unser Herz öffnen für die Situationen der Menschen um uns herum. Damit wir immer mehr das empfinden, was auch Jesus empfindet. Damit wir mehr und mehr das tun, was auch Jesus getan hätte. Er hat allen unterschiedliches Können und Möglichkeiten geschenkt, ein Leben mit mehr Barmherzigkeit zu führen.

Wir von Compassion hoffen, dieser kleine Roadtrip hat dir gutgetan zu sehen, wie ein wenig Barmherzigkeit die Welt weniger kalt und viel liebevoller macht. Bei Compassion Deutschland ist es uns wichtig, Christen und Gemeinden ganz neu für die Anliegen Gottes zu begeistern: Barmherzigkeit zu leben und für verletzliche Menschen einzutreten – besonders für die Kinder. Werde ein Teil davon! Compassion.de

Die Heilige Schrift

Tag 4

Über diesen Leseplan

Roadtrip Barmherzigkeit

BARMHERZIGKEIT. Das klingt irgendwie schön, aber auch recht angestaubt. Irgendwie auch verdächtig. Wer möchte schon auf „Barmherzigkeit“ angewiesen sein? Und was heißt Barmherzigkeit eigentlich? Wieso ist ein zentraler Begriff der Bibel so unter die Räder gekommen? Mit sich selbst barmherzig sein, ein Herz bei den Armen haben und ein Leben zu führen, in dem Mitgefühl großgeschrieben wird – ein Bibelleseplan voller heilsamer Anstöße.

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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://compassion.de/