Zurück zu den Wurzeln: Das Geheimnis der ApostelgeschichteBeispiel

Deinen Platz im großen Ganzen finden

Wenn Kinder sehr schnell wachsen, kann es schon mal da und dort zwicken. Solche Wachstumsschmerzen kannte die erste Kirche auch. Waren die Herausforderungen gerade noch finanzieller Natur, sind jetzt Organisationsprobleme die Herausforderung. Zu wenige müssen zu viel machen und Randgruppen bleiben auf der Strecke.

Die Kritik trifft die Leiter, Struktur und Organisation stehen auf dem Prüfstand. Immerhin reden wir hier von einer Mega-Church mit mehreren tausend Leuten. Zum Glück sind die Apostel weder betriebsblind noch machtversessen. Sie erkennen, dass keinem mit guten Leuten an der falschen Stelle gedient ist. Es braucht die richtigen Leute an der richtigen Stelle. Aber wie findet man die oder den Richtigen, wenn es um Verantwortung in der Kirche geht?

„Sucht in der Gemeinde nach sieben Männern mit gutem Ruf.“ (Vers 3). Guter Ruf? Im Ernst jetzt? Darauf kommt es an, was andere für eine Meinung von mir haben? Henry Ford hat einmal gesagt: „Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst tun wird.“ Er will sagen, ob du der oder die Richtige für ein künftiges Amt bist, kann man viel an dem festmachen, wer du jetzt schon bist.

Stephanus passte da bestens ins Profil. Er war einer von den sieben, die gewählt wurden. Einer, so heißt es, mit festem Glauben und erfüllt mit Heiligem Geist (Vers 5). Einer, der fest an der Seite von Jesus stand, geistliche Zusammenhänge sehr gut erkennen und überzeugend erklären konnte. Für die Gegner der ersten Christen war er zu überzeugend, das kannst du in Apostelgeschichte 7 nachlesen.

Mit der Wahl war das Problem gelöst. Die Apostel konnten wieder frei ihren Dienst des Betens und Verkündens leisten. Die Kirche erlebte einen weiteren Wachstumsschub, dank der richtigen Leute an der richtigen Stelle. Wir erleben hier quasi die Geburtsstunde gabenorientierter Gemeindearbeit, bei der jeder mit seiner Begabung und mit Hilfe des Heiligen Geistes an der für ihn richtigen Stelle Gott und den Menschen dient.

An diesem Prinzip hat sich bis heute nichts geändert. Paulus präzisiert es später in seinem Brief an die Korinther, wenn er das Bild des Körpers mit verschiedenen Gliedern und deren unterschiedlichen Funktionen verwendet (1. Korinther 12, 12ff). Und was den Heiligen Geist betrifft, auch da bringt es Paulus wunderbar auf den Punkt: „Der Geist Gottes bringt in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung. Ist das bei euch so?“ (Galater 5,22)

# Bist du in deiner Kirche an der richtigen Stelle, hast du deinen Platz gefunden?

# Hast du schon einmal einen Gabentest gemacht?

# Was bringt der Heilige Geist in deinem Leben Gutes für andere hervor?