Unaussprechlich und doch weltverändernd: splagchnizomai (splachnizomäi)Beispiel
Vers 37 dieses Bibeltextes ist vielen Menschen bekannt: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter.“ Und gleich danach folgt der Aufruf Jesu, für mehr Arbeiter zu beten. Doch auch hier bekommen wir einen Eindruck von der Triebfeder von Jesu Bemühungen: „Und als Er das Volk sah, jammerte es Ihn…“
Wir erfahren in den ersten Sätzen, wie Jesus lebte. Er reiste buchstäblich durch das Land, in Städte und Dörfer. Er lehrte und heilte Menschen. Wenn Er die Menschen sieht, die Ihm zuhören, fühlt Er splagchnizomai. Denn sie sind müde, suchend und hilflos. Ihnen fehlt Richtung und Führung. Erneut diese Aussage, „wie Schafe ohne Hirten". Jesus ist der gute Hirte selbst. Er teilt Seinen Eindruck mit den Jüngern und macht klar: es braucht mehr Arbeiter.
Immer wieder fällt auf: Jesus „sieht“ und „fühlt“. Er sieht den Aussätzigen am Straßenrand, Er sieht die Menschenmenge, Er sieht die Witwe. Was Er sieht, berührt Ihn im Innersten. Es tut weh, Er fühlt splagchnizomai. Das ist nicht Programm, das ist Jesu Herz.
Jesus und splagchnizomai ... Wir haben in den letzten Tagen eine Reihe von Geschichten und Situationen gelesen, die uns einladen und herausfordern, nicht nur zu schauen, sondern auch zu sehen. Das heißt: Wir müssen unsere Herzen öffnen und splagchnizomai zulassen. Wie Jesus können wir dann vermeintlich Unberührbare berühren, Einsame umarmen und uns von Schicksalen bewegen lassen.
Doch bevor wir uns in die Aktivitäten stürzen, müssen wir dasselbe tun wie Jesus und Seine Jünger. Alles, was sie tun, ist in Gebet gegründet. Jesus gibt ihnen eine spannende Anweisung: „Bittet den Herrn der Ernte, dass Er Arbeiter in Seine Ernte sende.“ Was Jesus sieht, führt Ihn ins Gebet. Sogar Jesus spürt die Abhängigkeit von Gott. Denn nur dort, wo Gott wirkt, kann aus dem splagchnizomai, diesem auf den Magen schlagenden Gefühl eine echte Veränderungsmacht werden.
Noch ein Impuls zum Weiterdenken:
1. Eine ganze Zeit lang erfreuten sich W.W.J.D.-Armbänder großer Beliebtheit. Vielleicht hast du schon einmal davon gehört. W.W.J.D. steht für „What Would Jesus Do?“. Sie sind als Erinnerung an unsere Lebensperspektive gedacht. Lesen wir Texte wie den heutigen, dann sehen wir: W.W.J.S wäre vielleicht noch besser - Was würde Jesus sehen? Vielleicht sind dir beim Lesen oder Hören dieser Bibeltexte Personen aus deinem Freundeskreis, deiner Familie oder deiner Nachbarschaft und ihre Anliegen in den Sinn gekommen. Was würde Jesus sehen, wenn Er in deinen Schuhen stecken würde?
2. Jesus war auf dem Weg zu denjenigen, die Ihn brauchten. Splagchnizomai bewegte Ihn und wurde zu einer echten Veränderungsmacht. Das alles begann mit Gebet. Bevor du die Verantwortung schulterst und erste splagchnizomai-Trainingseinheiten auf dich nimmst: Bitte Gott um Unterstützung und andere Menschen, die mit dir gehen können. Vielleicht macht es Sinn, dir für einen oder zwei Tage jeweils eine Person oder einen Lebensbereich vorzunehmen, den du im Sinne Jesu verändern willst.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Es ist dieses Gefühl, das man hat, wenn dich tief in deinem Inneren etwas bewegt - etwas, das so stark ist, so eindeutig, dass du nicht anders kannst als zu handeln. Es ist ein gerechte Empörung, ein Brennen im Innersten deines Wesens. Und es bewegt dich, etwas zu tun. Jesus hatte dieses Gefühl. Die Bibel nennt es splagnizomai. In diesem Leseplan erfährst du, welche Auswirkungen es im Leben Jesu und auf viele Menschen gehabt hat. Und vielleicht auch auf dich.
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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen findest du unter: https://compassion.de/